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Heiligengrabe

Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Land Brandenburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Heiligengrabe
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Heiligengrabe ist eine Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
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Geographie

Die Gemeinde liegt im Osten der Prignitz, nahe der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Mit einer Fläche von 206,31 km² gehört sie zu den flächengrößten Gemeinden Deutschlands.

Gemeindegliederung

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Rundling Jabel
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Rundling Glienicke

Zur Gemeinde Heiligengrabe gehören folgende Ortsteile, bewohnte Gemeindeteile und Wohnplätze:[2]

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Geschichte

Zu DDR-Zeiten bestand im Ort ein FDJ-Ferienlager.

Am 26. Oktober 2003 wurden die Orte Blandikow, Blesendorf, Blumenthal, Grabow bei Blumenthal, Jabel, Liebenthal, Maulbeerwalde, Papenbruch, Rosenwinkel, Wernikow und Zaatzke nach Heiligengrabe eingemeindet.[3] Am 31. Dezember 2004 kamen Herzsprung und Königsberg, die sich gerichtlich erfolgreich gegen eine Eingemeindung nach Wittstock/Dosse gewehrt haben, hinzu.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011, ab 2022 auf Basis des Zensus 2022[7]

Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf die Eingemeindung zahlreicher Orte in den Jahren 2003 und 2004 zurückzuführen.

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Politik

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Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Heiligengrabe besteht entsprechend der Einwohnerzahl der Gemeinde[8] aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 67,5 % zu folgendem Ergebnis:[9]

Weitere Informationen Partei / Wählergruppe, Stimmenanteil 2019 ...

Bei der Wahl 2024 entfielen auf die AfD drei Sitze, von denen zwei unbesetzt bleiben, weil die Partei nur einen Kandidaten nominiert hatte.

Bürgermeister

  • 1998–2003: Reinhard Preuß[11]
  • 2003–2007: Egmont Hamelow[12]
  • 2007–2023: Holger Kippenhahn (Wählergemeinschaft Heiligengraber Land)
  • seit 2023: Karl-Friedrich Schült (Freie Wählergemeinschaft Prignitz-Ruppin)

Holger Kippenhahn wurde in der Bürgermeisterwahl 2015 mit 56,3 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.[13]

Seit dem 1. Juli 2023 ist Karl-Friedrich Schült Bürgermeister der Gemeinde. Er wurde in der Bürgermeisterwahl am 19. März 2023 mit 53,7 % der gültigen Stimmen gewählt.[14]

Wappen

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Wappen von Heiligengrabe
Blasonierung: „In Grün über einer silbernen Spitze zum Schildhaupt, belegt mit einem gemauerten roten Treppengiebel, in dessen rundem Mauerdurchbruch ein rotes Jerusalemkreuz schwebt, oben rechts ein silbernes Steingrab und oben links schräggekreuzt silbern eine Axt und ein Hammer.“[15]

Das Wappen wurde vom Heraldiker Uwe Reipert gestaltet und am 5. September 2006 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Flagge

Der Gemeinde wurde am 4. Oktober 2006 durch das Ministerium des Innern eine Flagge genehmigt und wie folgt beschrieben:

„Die Flagge ist Rot - Weiß - Rot (1:4:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“

Dienstsiegel

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Gemeinde mit der Umschrift GEMEINDE HEILIGENGRABE • LANDKREIS OSTPRIGNITZ-RUPPIN.

Städtepartnerschaft

Partnergemeinde ist Fahrenbach in Baden-Württemberg.

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Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Das Kloster Stift zum Heiligengrabe aus dem 13. Jahrhundert gilt als besterhaltene Klosteranlage in Brandenburg und ist seit 1998 als Denkmal nationaler Bedeutung eingestuft. Es erfuhr unter Kaiser Wilhelm II. besondere Förderung, unter anderem wurde die Grabkapelle neugotisch ausgemalt, und der Kaiser stiftete ein großes farbiges Kirchenfenster. Dieses Kaiser-Fenster stammt vom Kirchenmaler und Mosaizisten August Oetken. Es zeigt die Äbtissin Adolphine von Rohr und den Kaiser bei der Übergabe des vom letzteren neugestifteten prunkvollen Äbtissinnen-Stabes.
  • Die Dorfkirche Wernikow entstand in der Zeit zwischen 1245 und 1253 und gilt damit als eine der ältesten Kirchen in der historischen Prignitz. Im Innern steht unter anderem ein Altarretabel aus der Zeit um 1722. Bei Sanierungsmaßnahmen im Jahr 2011 wurde ein Weihesiegel aus dem 13. Jahrhundert gefunden. Der Denkmalpfleger und Bauhistoriker Gordon Thalmann bezeichnet dies als einen „der spektakulärsten Funde der neueren nordostdeutschen Kirchen- und Landesforschung.“[16].
  • Im Ortsteil Jabel steht eine Dorfkirche im Stil der preußischen Landbauschule mit einer bemerkenswerten Bohlenbinderkonstruktion.
  • Im Ortsteil Blumenthal befindet sich der von 2003 bis 2004 erbaute Aussichtsturm Blumenthal. Er ist der höchste Holzaussichtsturm in Deutschland.
  • In Blumenthal-Horst befindet sich auf dem Gelände des Gutes Burghof der ruinöse Nordflügel und ein polygonaler Treppenturm des um 1534 erbauten Renaissanceschlosses, das seit dem 17. Jahrhundert verfiel. Erhalten ist das 1752 erbaute barocke Gutshaus, das restaurierte Inspektorenhaus sowie Reste des um 1860 entstandenen Landschaftsparks. Im Inneren der 1688 erbauten Gutskapelle befindet sich das Grabmal des im Alter von fünf Jahren verstorbenen Hans Carl Montang von Blumenthal, ein Werk Johann Gottfried Schadows von 1794. Die Gebäude der in den 1950er Jahren errichteten Landwirtschaftsschule werden teilweise vom Gut Burghof genutzt. Der „Förderverein Burgbau im Landschaftspark zu Horst e. V.“ bemüht sich um den Erhalt des aus fünf Jahrhunderten stammenden Ensembles.

Geschichtsdenkmale

  • Gedenktafel für die Opfer des Todesmarsches von KZ-Häftlingen an der Gabelung Dorfstraße/Fretzdorfer Straße im Ortsteil Herzsprung
  • Gedenkstein für antifaschistische Widerstandskämpfer (Sammelgräber für zehn und sieben Häftlinge des KZ Sachsenhausen) auf dem Friedhof im Ortsteil Herzsprung
  • Gedenkstein von 1985 auf dem Friedhof von Herzsprung für drei alliierte Fallschirmspringer, die nach dem Abschuss ihres Flugzeugs in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges von Volkssturmmännern erschossen wurden.

Naturdenkmale

  • Dreibrüdereiche mit einem Brusthöhenumfang von 8,83 m (2016).[17]
  • Eiche an der Alten Schäferei mit einem Brusthöhenumfang von 7,31 m (2016).[17]
  • Eiche am Feld mit einem Brusthöhenumfang von 7,48 m (2016).[17]
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Wirtschaft und Infrastruktur

Zusammenfassung
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Ansässige Unternehmen

Verkehr

Heiligengrabe liegt an der Bundesstraße 189 zwischen Pritzwalk und Wittstock. Auch die Landesstraßen L 144 (BlumenthalHerzsprung) und L 145 (Kolrep–Wittstock) führen über das Gemeindegebiet. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Pritzwalk und Herzsprung an der A 24 (Hamburg–Berlin).

In Heiligengrabe und Liebenthal hält die Regional-Express-Linie RE 6 (Prignitz-Express, WittenbergeBerlin-Charlottenburg) der DB Regio Nordost. In den Ortsteilen Rosenwinkel und Blumenthal gibt es Haltepunkte an der Bahnstrecke Pritzwalk–Neustadt (Dosse), die zwei- bis dreimal täglich von der Regionalbahnlinie RB 73 der Hanseatischen Eisenbahn (HANS) bedient wird.

Bildung

In Heiligengrabe gibt es drei Grundschulen und eine Oberschule:[18]

Staatliche Schulen

  • Nadelbach-Grundschule
  • Grundschule Blumenthal

Schulen in freier Trägerschaft

  • Gemeinschaftsschule im Kloster Stift zum Heiligengrabe – Grundschule und Oberschule (anerkannte Ersatzschule)

Sport

Im Mai 2008 wurde Heiligengrabe von der Landesregierung Brandenburg als Brandenburgs «Sportlichste Gemeinde» ausgezeichnet, da jeder fünfte Einwohner in einem Sportverein aktiv ist.[19]

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Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – A–M. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-032-6, S. 335 ff.
  • Wolfgang Dost: Zwischen Jäglitz und Glinze. Von Blumenthal, Heiligengrabe, Zaatzke und anderen Dörfern. Hrsg. von der Gemeinde Heiligengrabe, Geiger, Horb am Neckar 2014, ISBN 978-3-86595-582-1.
Commons: Heiligengrabe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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