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Keye Luke
US-amerikanisch-chinesischer Schauspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Keye Luke (chinesisch 陸錫麟 / 陆锡麟, Pinyin Lù Xílín, Jyutping Luk6 Sek3leon4, kantonesisch Luk Shek-kee; * 18. Juni 1904 in Guangzhou, Kaiserreich China; † 12. Januar 1991 in Whittier, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Film- und Theaterschauspieler. Er stand in über 150 Filmen vor der Kamera und war Gastdarsteller in 40 Fernsehserien.

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Leben
Zusammenfassung
Kontext
Kindheit und Jugend
Keye Luke, dessen Vater in China ein Kunstgeschäft geführt hatte, kam in jungen Jahren in die USA und wuchs in Seattle (Washington) auf. Dennoch erhielt Luke erst 1944 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Sein jüngerer Bruder Edwin Luke (1911–1986), wurde Mitte der 1940er Jahre ebenfalls kurzzeitig Schauspieler. Nach dem Besuch der Franklin High School schrieb sich Keye Luke an der University of Washington ein, an der er Kunstgeschichte und Architektur studierte.
Karriere
Seine Karriere in Hollywood begann zunächst hinter der Kamera, als Werbekünstler und Designer von Filmplakaten für Spielfilme. Auch arbeitete er als Stuckateur und Gebäudemaler, der Mitte der 1920er Jahre für die Innenmalereien des Grauman’s Chinese Theatre in Los Angeles verantwortlich zeichnete. Selbst als er bereits als Schauspieler etabliert war, nahm er immer wieder Dekorationsarbeiten an. So gestaltete er Innenarchitekt die asiatischen Wandgemälde in Josef von Sternbergs Filmdrama Abrechnung in Shanghai aus dem Jahr 1941.[1]
Lukes Schauspielkarriere begann im Jahr 1934, als die Produzenten zunächst vergeblich einen chinesischen Schauspieler für eine Nebenrolle für die Filmromanze Der bunte Schleier suchten. Man griff auf Luke zurück, der daraufhin von Metro-Goldwyn-Mayer unter Vertrag genommen wurde. Lukes Bekanntheit erhöhte sich 1935, als er bei Fox die Rolle des Detektivsohnes Lee Chan in der populären Krimifilmreihe Charlie Chan annahm. Lee Chan tritt bei seinen Versuchen, seinem Vater, dem berühmten Detektiv Charlie, detektivisch nachzueifern, regelmäßig in Fettnäpfchen. Luke verkörperte diese Figur bis 1937 an der Seite von Warner Oland sowie abermals 1948/49 neben Roland Winters in insgesamt zehn Charlie Chan-Streifen. Der nicht beendete Film Charlie Chan at the Ringside wurde zu Mr. Moto und der Wettbetrug (1938) umgeschrieben, was zur Folge hatte, dass Lee Chan nun neben dem von Peter Lorre dargestellten Japaner Mr. Moto agierte. In Phantom of Chinatown von Monogram Pictures war Keye Luke 1940 als Mr. Wong zu sehen, ein weiterer orientalischer Detektiv, der zuvor von Boris Karloff verkörpert worden war.
Anders als viele asiatische Kollegen hatte Luke in der Zeit des Zweiten Weltkriegs keine Mühe, Filmangebote zu bekommen. Wegen seines gepflegten Erscheinungsbilds – er galt zeitweise als Modeikone in Hollywood – übernahm er meist Ärzterollen oder trat als Hausdiener oder Militäroffiziere in Erscheinung. 1939 und 1941 verkörperte er die Rolle des Kato aus der Comicreihe Green Hornet in zwei Filmserials.[2] Bei Metro-Goldwyn-Mayer spielte er in den 1940ern in der Filmreihe Dr. Kildare wiederkehrend die Rolle des jungen Arztes Dr. Lee Wong Howe.
In den 1950er- und 1960er-Jahren erlebte Keyes Karriere in Hollywood eine Durststrecke und er erhielt nur wenige lohnenswerte Rollen. Er stand stattdessen häufiger auf der Theaterbühne: So spielte er zwischen Dezember 1958 und Mai 1960 am Broadway 600-mal im Musical Flower Drum Song von Rodgers und Hammerstein. Auch begann er, seit den 1950er-Jahren diverse Fernsehrollen anzunehmen. Er spielte über die Jahrzehnte als Gastdarsteller in bekannten Serien wie Hawaii Fünf-Null, Raumschiff Enterprise oder MacGyver. In der von 1972 bis 1973 produzierten Zeichentrickserie The Amazing Chan and the Chan Clan sprach Keye, nachdem er zuvor nur den Sohn spielen durfte, schließlich selbst die Rolle des Charlie Chan.
Erneute Bekanntheit erreichte Luke in den 1970ern vor allem durch seine Rolle als weiser Mönch und Kampfkunstlehrer Master Po in der Fernsehserie Kung Fu, die zwischen 1972 und 1976 entstand. 1977 hätte er beinahe die Rolle des Obi Wan Kenobi in Krieg der Sterne bekommen; der Part ging jedoch an Alec Guinness. Einer neuen Generation von Kinozuschauern wurde Luke vor allem durch die Rolle des Antikhändlers Mr. Wing in Gremlins – Kleine Monster aus dem Jahr 1984 ein Begriff. 1990, kurz vor seinem Tod, stand er auch in der Fortsetzung Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster vor der Kamera. Ebenfalls kurz vor seinem Tod erhielt er viel Kritikerlob für seine Darstellung eines Arztes in Woody Allens Film Alice.[3]
Trotz seines Repertoires wurde er nie mit Filmpreisen ausgezeichnet oder nominiert. Lediglich ein Stern am Hollywood Walk of Fame erinnert heute an den Schauspieler.
Privatleben und Tod
Keye Luke heiratete 1942. Mit seiner Frau, Ethel Davis, bekam er eine gemeinsame Tochter. Seine Frau starb im Januar 1979.
1990 stand Luke in Alice von Woody Allen vor der Kamera. Es war sein letzter Film, da er nur drei Wochen nach der Premiere im Alter von 86 Jahren an einem Schlaganfall starb.
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Filmografie (Auswahl)
Film
- 1934: Happiness Ahead
- 1934: Der bunte Schleier (The Painted Veil)
- 1935: In den Kanälen von Paris (Charlie Chan in Paris)
- 1935: Öl für die Lampen Chinas (Oil for the Lamps of China)
- 1935: Mad Love
- 1935: Mädchen in Shanghai (Shanghai)
- 1935: Charlie Chan in Shanghai
- 1936: King of Burlesque
- 1936: Anything Goes
- 1936: Charlie Chan im Zirkus (Charlie Chan at the Circus)
- 1936: Blinde Wut (Fury)
- 1936: Charlie Chan beim Pferderennen (Charlie Chan at the Race Track)
- 1936: Charlie Chan in der Oper (Charlie Chan at the Opera)
- 1937: Die gute Erde (The Good Earth)
- 1937: Charlie Chan bei den Olympischen Spielen (Charlie Chan at the Olympics)
- 1937: Charlie Chan am Broadway (Charlie Chan on Broadway)
- 1937: Charlie Chan in Monte Carlo (Charlie Chan at Monte Carlo)
- 1938: Mr. Moto und der Wettbetrug (Mr. Moto’s Gamble)
- 1940: The Green Hornet
- 1940: Comrade X
- 1940: The Green Hornet Strikes Again!
- 1941: Fluchtweg unbekannt (They Met in Bombay)
- 1942: Der unsichtbare Agent (Invisible Agent)
- 1942: Abenteuer in Panama (Across the Pacific)
- 1942: Dr. Gillespie’s New Assistant
- 1943: Dr. Gillespie’s Criminal Case
- 1944: Andy Hardy’s Blonde Trouble
- 1944: Three Men in White (3 Men in White)
- 1945: Between Two Women
- 1946: Lost City of the Jungle
- 1947: Dark Delusion
- 1948: Schlingen der Angst (Sleep, My Love)
- 1949: Vom FBI gejagt (Manhandled)
- 1950: Der Mann ihrer Träume (Young Man with a Horn)
- 1952: Hongkong
- 1953: Der Rebell von Java (Fair Wind to Java)
- 1953: Flucht aus Shanghai (South Sea Woman)
- 1954: Menschenraub in Singapur (World for Ransom)
- 1954: Razzia im Chinesenviertel (Hell’s Half Acre)
- 1955: Alle Herrlichkeit auf Erden (Love Is a Many-Splendored Thing)
- 1956: In 80 Tagen um die Welt (Around the World in 80 Days)
- 1957: Yangtse-Zwischenfall (Yangtse Incident)
- 1968: Project X
- 1969: Der gefährlichste Mann der Welt (The Chairman)
- 1970: Herrscher der Insel (The Hawaiians)
- 1970: Im Fadenkreuz der Söldner (Noon Sunday)
- 1973: Der Mann mit der Todeskralle (Enter the Dragon, Stimme)
- 1976: Won Ton Ton – der Hund, der Hollywood rettete (Won Ton Ton, the Dog Who Saved Hollywood)
- 1977: Der Tiger aus Taipeh (The Amsterdam Kill)
- 1979: Nur du und ich (Just You and Me, Kid)
- 1984: Gremlins – Kleine Monster (Gremlins)
- 1985: Big Trouble in Hongkong (Blade in Hong Kong, Fernsehfilm)
- 1986: Kung Fu – Der Film (Kung Fu: The Movie, Fernsehfilm)
- 1986: Ärger, nichts als Ärger (A Fine Mess)
- 1988: Dead Heat
- 1989: Big Bad Man (The Mighty Quinn)
- 1990: Gremlins 2 – Die Rückkehr der kleinen Monster (Gremlins 2: The New Batch)
- 1990: Alice
Fernsehen
- 1950: Mysteries of Chinatown (1 Folge)
- 1955: Rauchende Colts (Gunsmoke; 1 Folge)
- 1962/1965: Perry Mason (2 Folgen)
- 1967: Andy Griffith Show (1 Folge)
- 1968: Big Valley (1 Folge)
- 1968: Raumschiff Enterprise (Star Trek; 1 Folge)
- 1968/1970: Ihr Auftritt, Al Mundy (It Takes a Thief; 2 Folgen)
- 1969: Hawaii Fünf-Null (Hawaii Five-0; 1 Folge)
- 1972: Anna und der König von Siam (Anna and the King; 13 Folgen)
- 1972–1975: Kung Fu (46 Folgen)
- 1974/1975: Cannon (2 Folgen)
- 1977: Quincy (1 Folge)
- 1978/1980: M*A*S*H (2 Folgen)
- 1982: Remington Steele (1 Folge)
- 1983: Magnum (1 Folge)
- 1983: Falcon Crest (2 Folgen)
- 1985: Miami Vice (1 Folge)
- 1985/1988: MacGyver (2 Folgen)
- 1986: Golden Girls (1 Folge)
- 1986: T. J. Hooker (1 Folge)
- 1986–1987: Sidekicks – Karate Kid & Co (Sidekicks; 23 Folgen)
- 1988: Erben des Fluchs (Friday the 13th: The Series; Folge Russisches Roulette)
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Weblinks
Commons: Keye Luke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Keye Luke bei IMDb
- Keye Luke in der Internet Broadway Database (englisch)
- Keye Luke in der Datenbank Find a Grave
Einzelnachweise
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