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Malchen

Ortsteil von Seeheim-Jugenheim Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Malchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Seeheim-Jugenheim im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg.

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Die Ortseinfahrt von Malchen
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Geographie

Malchen liegt von Wald umgeben am Fuß der Burg Frankenstein im Naturpark Bergstraße-Odenwald an der Bergstraße im Odenwald. Für den Ortsteil Malchen besteht eine eigene Gemarkung.[1] Der Siedlungsplatz Kinderkurheim liegt innerhalb der Gemarkung.[3]

Geschichte

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Ortsgeschichte

Malchen wurde in den 1380er Jahren erstmals und später als Malche (1420) und 1485 mit dem heutigen Malchen urkundlich erwähnt.[4] Folgende Ereignisse sind in der Folgezeit urkundlich belegt:[4]

1420 verkaufen Ritter Johann von Löwenstein der Jüngere und seine Ehefrau Ilea die durch letztere ererbten Teile an den Dörfern und Gerichten des Amts Tannenberg, darunter Malchen, dem Pfalzgrafen Ludwig zu Eigentum. Im gleichen Jahr verkaufen auch Hademar zu Laber ihre Rechte an Malchen an den Pfalzgrafen und der Ort fällt unter die Herrschaft der Grafschaft Erbach.
1571 gehört Malchen zum Amt Auerbach.
1714 gelangt Malchen mit dem Verkauf von Amt Seeheim und Tannenberg durch die Erbach an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt.

Die Kapelle wurde 1514 erwähnt. Malchen gehörte wie Seeheim im frühen Mittelalter zur Herrschaft der Herren von Bickenbach und fiel dann an die Grafschaft Erbach. Im Jahr 1714 ist die Grafschaft Erbach, die 500 Jahre über das Odenwaldgebiet herrschte, gezwungen aus Geldnot Malchen als Zubehör zum Amt Seeheim-Tannenberg an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt zu verkaufen. In Hessen bzw. dessen Vorgängerstaaten verblieb es dann bis heute.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Malchen:

„Malchen (L. Bez. Bensheim) luth. Filialdorf; liegt 234 St. von Bensheim, und hat eine Kapelle, 22 Häuser und 159 luth. Einw, unter welchen sich 11 Bauern, 3 Handwerker und 11 Taglöhner befinden. Hier sind gute Leinewandbleichen. Dieser Ort wahrscheinlich erst in neuern Zeiten entstanden, weil er nicht in ältern Urkunden vorkommt, war ein Zugehör des Schlosses Tannenberg. Er kam nachher an die Grafen von Erbach und von diesen 1714 durch Kauf an Hessen.“[5]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Malchen zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis zunächst in die Gemeinde Seeheim eingegliedert.[6] Diese wiederum wurde zu 1. Januar 1977 mit Jugenheim a. d. Bergstraße kraft Landesgesetz zunächst unter dem Namen Seeheim zusammengeschlossen.[7] Am 1. Januar 1978 wurde diese Gemeinde amtlich in Seeheim-Jugenheim umbenannt.[8] Für den Ortsteil Malchen wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[9]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Malchen angehört(e):[4][10][11]

Gerichte

Zuständiges Gericht erster Instanz war[4]

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Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011 in Malchen 942 Einwohner. Darunter waren 87 (9,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 135 Einwohner unter 18 Jahren, 360 zwischen 18 und 49, 231 zwischen 50 und 64 und 219 Einwohner waren älter.[14] Die Einwohner lebten in 429 Haushalten. Davon waren 129 Singlehaushalte, 153 Paare ohne Kinder und 105 Paare mit Kindern, sowie 27 Alleinerziehende und 15 Wohngemeinschaften. In 102 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 273 Haushaltungen lebten keine Senioren.[14]

Einwohnerentwicklung

 1629:024 Hausgesesse[4]
 1806:110 Einwohner, 18 Häuser[12]
 1829:159 Einwohner, 22 Häuser[5]
 1867:152 Einwohner, 24 Häuser[15]
Malchen: Einwohnerzahlen von 1781 bis 2017
Jahr  Einwohner
1781
 
96
1800
 
103
1806
 
110
1829
 
159
1834
 
144
1840
 
146
1846
 
158
1852
 
161
1858
 
175
1864
 
180
1871
 
168
1875
 
163
1885
 
169
1895
 
179
1905
 
197
1910
 
204
1925
 
217
1939
 
258
1946
 
400
1950
 
427
1956
 
441
1961
 
547
1967
 
688
1970
 
734
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
942
2017
 
1.078
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[4]; 1791[16]; 1800[17]; Zensus 2011[14]

Religionszugehörigkeit

 1829:159 lutheranische (= 100 %) Einwohner[5]
 1961:457 evangelische (= 83,55 %), 74 katholische (= 13,53 %) Einwohner[4]

Politik

Für Malchen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Malchen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern.[9] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Malchen 56,12 %. Dabei wurden gewählt: vier Mitglieder des Bündnis 90/Die Grünen, ein Mitglied der SPD und zwei Mitglieder der CDU.[18] Der Ortsbeirat wählte Eckhard Woite (Grüne) zum Ortsvorsteher.[19]

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

Verkehr

Westlich in Ortsnähe führt die Landesstraße 3100 am Ort vorbei, parallel dazu verläuft einige hundert Meter entfernt die Bundesstraße 3. Parallel zur L 3100 fahren die Darmstädter Straßenbahnlinien 6 und 8 mit einer Haltestelle in Malchen.

Literatur

Commons: Malchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Webauftritt der Gemeinde Seeheim-Jugenheim.
  • Geschichte der Ortsteile. In: Webauftritt. Seeheim-Jugenheim, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Oktober 2019;.
  • Malchen, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  • Suche nach Malchen (Bergstraße). In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
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Anmerkungen und Einzelnachweise

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