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OPAL (Pipeline)

Erdgaspipeline in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

OPAL (Pipeline)
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Die OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung) ist als eine Pipeline (DN 1400) zum Transport von Erdgas von Lubmin im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns in Richtung Süden durch die Länder Brandenburg und Sachsen gebaut worden. Die OPAL war eine von zwei Pipelines, die in Deutschland die Ostseepipeline Nord Stream an das bestehende europäische Erdgas-Fernleitungsnetz anbanden. Sie verbindet den deutschen Nordosten mit der deutsch-tschechischen Grenze im Endpunkt bei Olbernhau/Brandov (CZ).[1] Während der Nutzung für Erdgastransporte bestand bei Olbernhau (bzw. Sayda) Anschluss an die Transgas-Pipeline, die aus der Ukraine via Tschechien kommt, sowie an die STEGAL nach Sachsen und Thüringen, die wiederum Verbindungen zur MIDAL und JAGAL hat. Das erste Erdgas strömte im August 2011 durch die Pipeline[2], deren Baukosten bei rund einer Milliarde Euro lagen.

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OPAL im Erdgas-Betrieb
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Infobox der OPAL mit Leitungsrohr in Lubmin
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Wasserstoff

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Startpunkt von OPAL und NEL bei Lubmin

Im Jahr 2025 ist die Umstellung der OPAL für Wasserstofftransporte gestartet[3]. OPAL ist Teil des Leitungsprogramms Flow - making hydrogen happen, mit dem ein leistungsstarkes Pipelinesystem für grünen Wasserstoff geschaffen wird[4].

Gesellschafter und Betreiber

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Startpunkt von OPAL und NEL bei Lubmin

Seit dem 31. August 2023 unterliegt die OPAL vollständig der Regulierung und ist Teil der GASCADE Gastransport GmbH[5].

Mit der Eintragung ins Handelsregister am 31. August 2023 ist das 80-prozentige Bruchteilseigentum der W & G Transport Holding GmbH (WGTH) an der Ostsee-Pipeline-Anbindungsleitung (OPAL) auf dem Wege der Ausgliederung des regulierten Teilbetriebs auf GASCADE Gastransport GmbH (GASCADE) übergegangen.

Der bis zum 30. Juni 2023 teilweise von der Regulierung ausgenommene Bruchteilsanteil der WGTH wurde seit ihrer Inbetriebnahme Ende 2011 von der OPAL Gastransport GmbH & Co. KG (OGT) betrieben, die auch deren anteilige OPAL-Transportkapazitäten vermarktet hat. Nach Beschluss der Bundesnetzagentur zur Rücknahme der OGT 2009 gewährten teilweisen Ausnahme von der Regulierung ist der frühere OPAL-Bruchteilsanteil der WGTH seit dem 1. Juli 2023 vollständig reguliert[6]. Der Teilbetriebsübergang auf den zertifizierten, unabhängigen Fernleitungsnetzbetreiber GASCADE trägt dem Rechnung.

Bruchteilseigentümer der OPAL ist neben GASCADE (80 Prozent) die zur Uniper Global Commodities SE, Düsseldorf, gehörende Lubmin-Brandov Gastransport GmbH, Essen zu 20 Prozent[7][8].

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Rohrzwischenlager der OPAL bei Groß Bünzow (Vorpommern)
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Kennzahlen und Erdgas-Betrieb bis 2024

Die 473 Kilometer[9] lange Pipeline wurde aus 26.000[1] 18 Meter langen, 22,3 Millimeter starken und 15 Tonnen schweren Einzelrohren, die einen Durchmesser von 1,4 Metern haben, zusammengeschweißt und in einem Graben mit einem Meter Erdüberdeckung verlegt. Die Rohre wurden von der EUROPIPE in Mülheim an der Ruhr gefertigt.

Der Druck in der Leitung beträgt bis zu 100 bar. Um den Druckabfall auszugleichen, wurde auf halber Strecke, in der Nähe des Ortsteils Radeland der Gemeinde Baruth/Mark, die Verdichterstation Radeland mit einer Leistung von 99,1 Megawatt errichtet.[10] Hier kreuzt auch die JAGAL.

Die Transportkapazität der Leitung beträgt 36½ Milliarden Kubikmeter pro Jahr[11], womit dann ein Drittel des gegenwärtigen Erdgas-Bedarfs von Deutschland gedeckt werden könnte.[1]

Die Pipeline hat eine Länge von rund 470 Kilometern, wobei 270 Kilometer durch Brandenburg und je 100 Kilometer durch Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen führen.[12] Besondere technische Herausforderungen sind die Querungen der Flüsse Peene, Spree und Elbe.

Planungsverfahren und Bau

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Verlegearbeiten für die OPAL bei Oderberg

Die grobe Trassenführung der Pipeline wurde zunächst in einem Raumordnungsverfahren (ROV) festgelegt. Hierbei wurde überprüft, ob das Projekt mit den Zielen der Raumordnung und Landesplanung (z. B. in ökologischer Hinsicht) vereinbar ist. Im südlichen Brandenburg haben Bedenken gegen eine geplante Verdichterstation in Groß Köris zur Verlegung der Trasse und der Verdichterstation Richtung Süden geführt. Damit wurde das ROV in Brandenburg im März 2009 abgeschlossen.[13] An das ROV schloss sich das Planfeststellungsverfahren an, das den Trassenverlauf exakt festlegte. Es endete mit dem Planfeststellungsbeschluss, der für das Land Brandenburg Ende 2009 (Nordteil) und Anfang 2010 (Südteil) abgeschlossen wurde.

Der Bau der Pipeline begann in Mecklenburg-Vorpommern und in Sachsen im Oktober 2009, in Brandenburg im April 2010. Die Verlegearbeiten für die Rohre wurden im April 2011 abgeschlossen. Am 13. Juli 2011 wurden in der Radelander Verdichterstation die letzten Einzelrohre verschweißt und die Leitung anschließend einer kompletten Überprüfung unterzogen.[1][14] Am 6. August 2011 wurde erstmals Erdgas aus dem russischen Wyborg nach Lubmin befördert.[2]

Transportlogistik

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Lagerplatz für ca. 600 Großrohre in der Nähe von Baruth

Die Großrohre wurden vom Herstellerwerk im Ruhrgebiet mit Ganzzügen zu den entsprechenden Entladebahnhöfen in Ostdeutschland versandt. Sie bestanden aus bis zu 27 Flachwagen, die jeweils mit drei Großrohren beladen waren. An den Zielbahnhöfen verlud ein Autokran die Rohre einzeln auf Sattelzüge. Diese brachten sie zu Lagerplätzen, die jeweils etwa zehn Kilometer auseinanderlagen. Damit war sichergestellt, dass nach der Genehmigung des Vorhabens schnell mit dem Bau der Pipeline begonnen werden konnte.[15]

Ausgrabungen

Mit dem Bau der Pipeline bestand für Archäologen die Möglichkeit, Ausgrabungen quer durch Vorpommern vorzunehmen. Das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern untersuchte die Strecke und konnte Siedlungsplätze, Gräberfelder und Schatzfunde aller Epochen entdecken. Die bedeutendsten Stücke sind in einer Sonderausstellung des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald ausgestellt. Dazu zählt eine sehr seltene Goldmünze, die aus der Zeit zwischen dem Abzug der Germanen und der Besiedelung des Landes durch die Slawen stammt. Sie wurde in der Nähe der Ortschaft Gustebin gefunden und wird auf das 6./7. Jahrhundert datiert.[16] Weiterhin ist der 1200 Jahre alte Silberhortfund von Anklam ausgestellt.[17]

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EUGAL

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Baustelle der EUGAL Pipeline bei Neuhausen im Erzgebirge

Weitgehend parallel zur Trasse der OPAL-Pipeline wurde 2019 die 480 Kilometer lange Europäische Gas-Anbindungsleitung (EUGAL) von Lubmin an der Ostseeküste bis nach Deutschneudorf in Sachsen und von dort in die Tschechische Republik gebaut.[18] An dieser Leitung sind neben der Gascade Gastransport GmbH (Projektträger) mit 50,5 % auch die Fluxys Deutschland GmbH, die Gasunie Deutschland Transport Services GmbH und die Ontras Gastransport GmbH mit jeweils 16,5 % beteiligt.[19] Die Leitung besteht fast auf der gesamten Strecke aus zwei Strängen, die 1420 mm Außendurchmesser aufweisen sollen.[20] Seit dem 1. Januar 2020 ist der erste EUGAL-Strang in Betrieb. Seit dem 1. April 2021 steht die volle Leitungskapazität für Transporte bereit[21]. Das zu transportierende Gas sollte das über die Nord-Stream-2-Pipeline in Lubmin ankommende Erdgas aus Russland sein, doch die Nord-Stream-2-Pipeline wurde aufgrund von US-Sanktionen nicht in Betrieb genommen.

Die voll regulierte EUGAL-Pipeline ist eingebettet ins deutsche und europäische Erdgasnetz – durch die Anbindung an die bestehenden Ferngasleitungen NEL, FGL306 und JAGAL ermöglicht die EUGAL den flexiblen Erdgastransport in alle Richtungen[22].

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Commons: OPAL – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: EUGAL – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

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