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Otmar Maurus
deutscher Fußballspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Otmar Maurus (* 5. Februar 1940; † 5. November 2013) war ein deutscher Fußballspieler. Der vielseitige Offensivspieler hat von 1958 bis 1963 in der damals erstklassigen Fußball-Oberliga Süd für den BC Augsburg 74 Oberligaspiele absolviert und dabei 27 Tore erzielt. Danach schlossen sich in der zweitklassigen Fußball-Regionalliga Süd von 1963 bis 1967 noch 53 Regionalligaspiele mit acht Toren an.[1] Er gehörte auch in der Saison 1960/61 der Meistermannschaft des BCA unter Trainer Robert Gebhardt in der 2. Liga Süd an, welche die Rückkehr mit den blau-weißen Hettenbachern in die Oberliga Süd erreichte.
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Laufbahn
Zusammenfassung
Kontext
Oberliga Süd, 1958 bis 1963
Maurus war vom TSV Kriegshaber in die Jugendabteilung des BC Augsburg gekommen. Dort wurde er von Jugend-Cheftrainer Toni Niggel und der organisatorischen wie menschlichen Anleitung von Jugendleiter Paul Renz ausgebildet und später in die Ligamannschaft der „Hettenbacher“ übernommen. Er durchlief den gleichen Weg wie seine Jugendkollegen Helmut Haller, Heinz Häring, Werner Sterzik, Reiner Kawan und Georg Späth.
Am ersten Spieltag der Saison 1958/59, den 17. August 1958, debütierte der Nachwuchsspieler Otmar Maurus in der Oberliga Süd. Der BCA gewann das Heimspiel mit 4:3 gegen den 1. FC Nürnberg. Vor 18.000 Zuschauern im Rosenaustadion lief der Debütant dabei als Rechtsaußen im damaligen WM-System auf und hatte an der Seite von Helmut Haller den rechten Flügel der Heimelf gebildet. Nach Ende der Hinrunde belegte der BCA den 15. Rang, welchen er auch am Rundenende bekleidete und damit in die 2. Liga Süd abstieg. Die Runde beendeten Maurus und Kollegen am 10. Mai 1959 mit einem 4:2-Heimerfolg gegen den Karlsruher SC, wobei er wiederum mit Haller an der Seite von Mittelstürmer Ulrich Biesinger den rechten Flügel gebildet hatte. Maurus hatte in 19 Oberligaspielen mitgewirkt und dabei fünf Tore für den BCA erzielt. Bei Eckert und Klinger ist zum Abschneiden in dieser Runde festgehalten: „Trotz 19 Saisontoren von Uli Biesinger und Spitzenspielern wie Helmut Haller, Otmar Maurus, Hubert Degle und Gerd Niklasch musste der BCA den bitteren Weg in die 2. Liga antreten und Trainer Ernst Reitermaier musste gehen.“[2]
Im ersten Jahr in der 2. Liga Süd, 1959/60, belegte Maurus mit dem BCA trotz Mitspielern wie Uli Biesinger (23 Tore) und Helmut Haller (16 Tore) lediglich mit 37:31 Punkten den 6. Rang. Die Runde beendete der BCA am 22. Mai 1960 mit einer 3:4-Niederlage beim 1. FC Pforzheim und Maurus hatte sich dabei auf Rechtsaußen als zweifacher Torschütze ausgezeichnet.[3]
In das zweite Jahr in der 2. Liga Süd, 1960/61, starteten Maurus und Kollegen unter Trainer Robert Gebhardt am 14. August 1960 mit einer 1:3-Auswärtsniederlage gegen den Freiburger FC. Neu in den Spielerkader waren die Spieler Walter Rauh, Rolf Steinle und Rudi Zimmerly gekommen; zu ersetzen war vor allem Ex-Nationalstürmer Uli Biesinger, der sich dem SSV Reutlingen angeschlossen hatte. Nach dem 3:0-Sieg im Derby vor 20.000 Zuschauern im Rosenaustadion am 30. Oktober 1960 gegen den TSV Schwaben, Maurus hatte auf Halbrechts gespielt, übernahm der BCA mit 18:4 Punkten mit einem Punkt Vorsprung vor dem Freiburger FC die Tabellenführung. Die Schwaben rangierten mit 13:9 Punkten auf dem 5. Rang.[4] Die Hinrunde beendete der BCA am 18. Dezember mit einem 6:1-Heimerfolg gegen den VfL Neustadt, wobei Maurus die 1:0-Führung der Gäste noch vor dem Halbzeitpfiff egalisiert hatte und in der 2. Halbzeit vor allem Haller mit einem Hattrick aufgetrumpft hatte. Mit 26:8 Punkten ging der BCA als Tabellenführer in die Rückrunde. Die lila-weißen Schwaben hatten sich zwischenzeitlich auf den 2. Rang vorgearbeitet. Durch die 2:5-Heimniederlage am 26. Dezember 1960 im Süddeutschen Pokal gegen den FC Bayern München – die Mannen um Peter Grosser, Werner Olk, Karl Borutta und Willi Giesemann waren eindeutig überlegen gewesen – war die Vorfreude der BCA-Anhänger auf die Oberliga deutlich relativiert worden.[5]
Am Rundenende gewann der BCA mit 49:19 Punkten die Meisterschaft, die Schwaben wurden knapp vor Viktoria Aschaffenburg Zweiter und beide Augsburger Mannschaften kehrten damit wieder zur Saison 1961/62 in die Oberliga Süd zurück.
Der Spielerkader wurde für die Oberliga durch den Nürnberger Herbert Ammer verstärkt und die Nachwuchskräfte Manfred Albertini, Josef Eberl und Werner Rumbucher wurden in den Ligakader übernommen.[6]
Unter Neutrainer Hans Hipp absolvierte Maurus 1961/62 in Reihen des Aufsteigers eine imponierende Runde, in denen er in 29 Ligaeinsätzen 16 Tore erzielte. Damit führte er die interne BCA-Torschützenliste vor Haller (10 Tore) und Ammer mit acht Treffern an. Die Hinrunde beendete Maurus am 26. November 1961 beim 2:2-Heimremis als zweifacher Torschütze und der BCA belegte als Aufsteiger den 8. Rang. Auch beim 2:2 gegen München 1860 Mitte Februar 1962 war er für die zwei Treffer des BCA verantwortlich. Bei der überraschenden 4:5-Heimniederlage am 8. April gegen den FC Bayern Hof reichten seine erneuten zwei Tore aber nicht für einen Punktgewinn aus. Das Spiel wurde nach einer 3:0-Führung noch 4:5 verloren. Das letzte Rundenspiel gewann der Aufsteiger am 21. April 1962 in einem Nachholspiel im Rosenaustadion mit 4:1 gegen den VfB Stuttgart; vor 8.000 Zuschauer hatte Angreifer Maurus dabei drei Tore erzielt. Der BCA-Angriff war mit Kraus, Maurus, Haller, Rühr und Späth gegen den VfB aufgelaufen und beendete als 11. die Runde mit 26:34 Punkten.
Die letzte Runde der alten erstklassigen Oberliga, 1962/63, begann für Maurus, den BCA und Trainer Hipp mit der Hypothek des Wechsels von Helmut Haller in die Serie A zum FC Bologna. Der Weggang des Nationalspielers hinterließ beim BCA eine große Lücke. Es wurden zwar die Neuzugänge Gert Fröhlich, Gerhard Pastoors und Theodor von Brevern verpflichtet, aber der sportliche Verlust des Nationalspielers war gewaltig. Die Blau-Weißen hatten am Rundenende die „Rote Laterne“ zu tragen, der BCA belegte im Sommer 1963 den letzten Rang in der Oberliga Süd und mussten deshalb 1963/64 in der neuen Zweitklassigkeit der Regionalliga Süd antreten. Maurus hatte in 26 Ligaspielen mitgewirkt und sechs Tore erzielt. Mit 17 Toren führte der junge Neuzugang Gert Fröhlich die interne Torschützenliste an. Mit der 2:5-Heimniederlage an einem Nachholspieltag am 5. Mai 1963 gegen den VfR Mannheim, war das Kapitel Oberliga Süd beendet; Maurus war dabei nochmals auf Halblinks aufgelaufen. In der Saison 1963/64 ging es für Maurus und den BCA in der zweitklassigen Regionalliga Süd weiter.
Regionalliga Süd, 1963 bis 1967
Der Absturz ging aber noch weiter, auch im Debütjahr der Regionalliga Süd, 1963/64, konnten die Mannen um Rückkehrer Ulrich Biesinger (16 Tore) und dem weiteren erfolgreichen Angreifer Gert Fröhlich (15 Tore) unter dem neuen Trainer Karl-Heinz Spikofski die Abwärtsspirale nicht stoppen. Die Mannen um Maurus hatten die Abgänge von den Stammspielern Herbert Ammer, Walter Rauh und Werner Sterzik zu verkraften und verloren sofort das Startspiel am 4. August 1963 mit 2:6 beim FSV Frankfurt. Von Brevern, Klauß, Biesinger, Maurus und Späth hatten am Bornheimer Hang den Angriff gebildet, mit Fröhlich und Pastoors hatten zwei Stürmer in Frankfurt gefehlt. Mit einem 2:1-Heimerfolg am 24. Mai 1964 gegen den FSV Frankfurt – Maurus hatte vor 400 (!) Zuschauern den Gastgeber in Führung gebracht und Biesinger den Siegtreffer erzielt – unter Interimstrainer Georg Platzer beendete Maurus nach 27 Regionalligaeinsätzen mit vier Toren mit dem BCA auf dem 19. Rang die erneut enttäuschende Runde 1963/64 und stieg in das Amateurlager ab.
Maurus trat mit dem BCA 1964/65 und 1965/66 in der Bayernliga an und erlebte wieder den Kampf um die Tabellenspitze. Im ersten Jahre reichte es 1965 unter Trainer Fritz Schollmeyer zur Vizemeisterschaft und damit zur Teilnahme um die Deutsche Amateurmeisterschaft, wo Maurus mit dem BCA erst im Halbfinale denkbar knapp durch Münzwurfentscheidung am späteren Meister Hannover 96 Amateure scheiterte. Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft 1966 stiegen die Hettenbacher als bayerischer Meister direkt in die Regionalliga Süd auf. Im Januar 1965 hatte er gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden Theodor von Brevern und Artur Fischer einer Amateurauswahl des Bayerischen Fußball-Verbandes angehört, mit der er an der Seite von Heinz Wittmann, Josef Parzl, Manfred Größler, Gerhard Faltermeier, Heinz-Herbert Kreh und Manfred Linz unter Trainer Horst Stürze sechs Spiele in Ostafrika (Kampala, Nairobi, Addis Abeba) bestritten hatte.[7]
Die Runde nach dem Wiederaufstieg, 1966/67, verlief unglücklich für Maurus und den BCA. Nach 7:1 Punkten aus den ersten vier Punktspielen in der Hinrunde folgte eine 0:8-Serie und gar am Ende der Hinrunde sechs Niederlagen in Serie, was zum Ergebnis von 11:23 Punkten nach der Hinrunde führte. In der Rückrunde kam der BCA mit Stürmer Maurus, Torhüter Henke, den Verteidigern Nusser und Diegmann, den Läufern Schwab, Miller, Holzmann, sowie den Angreifern Fischer, Sylvester, Schmauß, Kolupa und dem elffachen Torschützen Erich Weixler auf Linksaußen zwar auf 14:20 Punkte, zum Klassenerhalt reichte dies aber nicht. Am letzten Spieltag gewann Villingen mit 6:3 beim KSV Hessen Kassel und rettete somit mit einem Punkt Vorsprung gegenüber dem BCA den Klassenerhalt.
Maurus blieb weiterhin dem BCA treu und lief auch noch am 30. Juli 1969 im 1. Spiel des neuen FC Augsburg vor 13.000 Zuschauern im Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg (0:3 n. V.) auf. Haseneder stürmte auf Rechtsaußen, Maurus als Mittelstürmer und in der Verteidigung traten die Nachwuchshoffnungen Walter Sohnle und Heiner Schuhmann an.[8]
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Literatur
- Christian Karn, Reinhard Rehberg: Spielerlexikon 1963 bis 1994. Agon Sportverlag. Kassel 2012. ISBN 978-3-89784-214-4. S. 330.
- Horst Eckert, Werner Klinger: Augsburger Fußball-Geschichte. Hesz Print und Medien. Augsburg 2006. ISBN 3-938332-05-0.
Einzelnachweise
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