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Pat & Patachon (original Fy og Bi) war ein dänisches Komikerduo der Stummfilmzeit. Es wurde verkörpert von Carl Schenstrøm (1881–1942) als Pat (original Fyrtårnet: Leuchtturm) und Harald Madsen (1890–1949) als Patachon (Bivognen: Anhänger oder Beiwagen). Zwischen 1921 und 1940 drehten beide etwa 55 Filme.

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Pat (rechts) & Patachon

Der sprichwörtliche Ausdruck wie Pat und Patachon (auch: wie Pat und Patterchen) bezeichnet scherzhaft das ungeschickt wirkende Nebeneinander zweier Personen mit sehr verschiedenem Körperbau.

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Chronologie

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Weitere Informationen Sprachraum, Rollennamen ...

Film, flirt og forlovelse, der erste Film mit Schenstrøm und Madsen in den Rollen der Landstreicher Fyrtaarnet (neuere Schreibweise: Fyrtårnet) und Bivognen, entstand 1921 als Idee des dänischen Regisseurs Lau Lauritzen senior, unter dessen Leitung auch die nächsten, über 30 Stummfilme gedreht wurden. Die Vagabundenabenteuer des schlaksigen Fyrtaarnet und seines gedrungen dicklichen Kompagnons Bivognen zeigen meist deren Einmischung in den Alltag der bürgerlichen Gesellschaft, der sie mit grotesken Methoden zu neuem Liebesglück oder häuslichem Chaos verhelfen, und waren erfolgreiche Kassenschlager in Europa; es wurden gar einige Filmfestivals abgehalten.

Schon vor der Trennung von Lauritzen im Jahre 1932 drehten Schenstrøm und Madsen mit anderen Regisseuren auch einige Tonfilme (z. B. Alf's Carpet 1929, in den Rollen von Bill und Alf, die im deutschen allerdings auch als Pat & Patachon aufgeführt wurden). Seitdem drehten Pat & Patachon fast nur noch im Ausland, zuletzt in Deutschland. Nur einen Film drehten Pat & Patachon noch in Dänemark, ihr Letzter: I de gode gamle dage (In den guten alten Zeiten) wurde 1940 in Kopenhagen uraufgeführt.

Nach Schenstrøms Tod versuchte Madsen 1948 das Sujet zusammen mit Carl Reinholdz als Calle og Palle noch einmal zu behandeln.

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Posthume Bearbeitungen und Veröffentlichungen

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In den 1950er Jahren erschienen tonsynchronisierte P & P-Filme in Spielfilmlänge, die aus dem alten Stummfilmmaterial zusammengeschnitten worden waren. Carl Nørrested, Filmhistoriker und Enkel Schenstrøms, kritisierte diese Neubearbeitungen scharf.

Das ZDF übernahm 33 Filme von der dänischen Produktionsfirma Palladium und sendete diese auf 59 Folgen verteilt von 1968 bis 1970. Das ZDF ließ die Stummfilme von Hanns Dieter Hüsch im Erzählstil synchronisieren.

Im Jahr 2005 erschienen 55 Folgen auf DVD (7 DVD-Box, Fa. Kinowelt) in der ZDF-Fassung mit dem Erzählkommentar von Hanns Dieter Hüsch. Eine umfassende Edition (z. B. aus Dänemark) steht bis heute aus.

Die Pat & Patachon-Kurzfilme sind meist Zusammenschnitte auf die übliche Stummfilmlänge von 20 Minuten (10 Minuten per reel/Rolle), die teils kritikwürdig sind. Dabei ist aber zu bedenken, dass Pat & Patachon oft nur Nebenrollen/Kurzauftritte in 3–4-stündigen Stummfilmen hatten – als humorvolles Element in (durchaus ernst gemeinten) Gefühlsdramen. Aus solchen Stummfilmopern hat man dann alles Pat & Patachon-Material zu einer mehr oder weniger sinnvollen Handlung zusammengeschnitten. Vermutlich kann ihre Kunst aus diesen überlangen Filmen nur in solcher Form für die Gegenwart gerettet werden. Für ihre vor allem späteren Auftritte als Hauptdarsteller bzw. bei üblicher Spielfilmlänge gilt das selbstverständlich nicht.

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Namensherkunft

Der Begriff Pat und Patchen taucht bereits in dem 1795 erschienenen Werk Hesperus oder 45 Hundposttage des deutschen Schriftstellers Jean Paul auf.

Filmografie

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Erstausstrahlungen

Weitere Informationen Uraufführung, Titel ...

Wenn nicht anders angegeben: Regie Lau Lauritzen senior in Dänemark; Carl Schenstrøm als Pat und Harald Madsen als Patachon

Sendetermine im deutschen Fernsehen

  • 30.01.1968 – 15.05.1970 im ZDF
  • 13.01.1984 – 9.11.1984 im ZDF
  • 20.03.1989 – 25.07.1989 in Sat.1
  • 31.05.2000 – 24.07.2000 im Pay-TV (premiere)
  • 17.05.2001 – 30.06.2001 im Pay-TV (premiere)
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Literatur

Trotz der großen Beliebtheit des Duos auch im deutschsprachigen Raum gibt es kaum deutsche Literatur über Pat und Patachon. Eine Ausnahme ist die 1980 von Hauke Lange-Fuchs herausgegebene Dokumentation, für die unter anderem viele Quellen aus Dänemark und Schweden ins Deutsche übersetzt wurden.

  • Hauke Lange-Fuchs: Pat und Patachon: eine Dokumentation. Schondorf/Ammersee 1980.
  • Hauke Lange-Fuchs, Marguerite Engberg, Kai Wickbom: Pat und Patachon. 1985, ISBN 3-88144-210-3.
  • Bernd Poch: Das Volk tobte vor Vergnügen. Pat und Patachon – das dänische Komikerduo. In: Doris Weiler-Streichsbier (Hrsg.): „Es ist nichts, nur Papier, und doch ist es die ganze Welt.“ (Peter Høeg) Papiertheater aus der Sammlung Schenstrøm. Katalog zur Ausstellung im Landesmuseum Oldenburg vom 6. September 1998 bis 28. Februar 1999. Landesmuseum Oldenburg, Oldenburg 1998, ISBN 3-930537-07-9, S. 169–186.
  • Beilage zur DVD-Box von Kinowelt (2005, Best.-Nr.: 501148; Impressum: Texte von Katja Schimborski und Hauke Lange-Fuchs; Layout: Maria Glukhova).
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