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Planungsgruppe Stieldorf

deutsche Architektengruppe der 1960er bis 1990er Jahre Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Planungsgruppe Stieldorf war eine deutsche Architektengruppe und ein Architekturbüro, das von Ende der 1960er- bis Anfang der 2000er-Jahre bestand.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Seit 1956 gab es einen vom Bundestag verhängten Stopp für Regierungsbauten in Bonn. Dahinter stand die Sorge, jeder Bau würde das Provisorium bekräftigen und den Anspruch auf ein wiedervereinigtes Deutschland schwächen.[1] Anfang der 1960er Jahre, nach dem Rücktritt von Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem Bau der Mauer in Berlin, wurden erstmals Planungen für größere Regierungsbauten in der „provisorischen“ Bundeshauptstadt Bonn angestellt, da fast alle Ministerien und Bundesbehörden völlig unzureichend in alten Kasernen und angemieteten Häusern untergebracht waren. Im Regierungsviertel waren nur drei Neubauten errichtet worden: 1953 das Gebäude des Bundesministeriums für das Post- und Fernmeldewesen, 1954 das Presseamt und 1955 das Auswärtige Amt.

Bei der in Berlin ansässigen Bundesbaudirektion wurde 1962 ein Beratergremium aus den Professoren Paul Baumgarten, Egon Eiermann und Sep Ruf gebildet, um die neue Regierung um Ludwig Erhard planerisch und städtebaulich zu beraten. Die Professoren empfahlen daraufhin einer Reihe junger Architekten nach Bonn zu kommen, um ihre Entscheidungshilfen zu erarbeiten.

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Volksbank in Stieldorf, erster Sitz der Planungsgruppe Stieldorf (2025)

Nach Abschluss der Arbeiten 1968 gründeten drei von ihnen – Manfred Adams, Günther Hornschuh und Peter Türler – die Planungsgruppe A. H. T. mit Sitz in Stieldorf bei Bonn. Zwei Jahre später waren es – mit Georg Pollich als ehemaligem Mitarbeiter von Egon Eiermann und Projektleiter des Langen Eugen sowie Robert Glatzer als ehemaligem Leiter der Planungsabteilung der Bundesbaudirektion – bereits fünf Partner, sodass es zur Umbenennung in Planungsgruppe Stieldorf kam. Anfänglicher Sitz des Architekturbüros war das nach Plänen Adams’ entstandene Gebäude der Raiffeisenbank Stieldorf (Raiffeisenstraße 2)[2], in deren rückwärtigem Grundstück die Planungsgruppe 1971 ein eigenes Atelier errichten ließ.[3][4] Im Dezember 1972 wurde die Kommanditgesellschaft Planungsgruppe Stieldorf GmbH & Co. KG (ab 1973 Planungsgruppe Stieldorf GmbH & Partner KG) gegründet, die jedoch nur bis August 1975 Bestand hatte.[5][6]

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Rhöndorfer Straße 29a in Bad Honnef, Atelier der Planungsgruppe Stieldorf 1999–2002 (2025)

Die Planungsgruppe wuchs mit jedem gewonnenen Architektenwettbewerb, den die sozialliberale Koalition unter Kanzler Willy Brandt ab 1969 bundesoffen auslobte, um den Hauptstadtausbau Bonns zu forcieren. Außer den Großbauplanungen wurden Wohnbauten, Gemeindezentren, kirchliche Bauten sowie Gewerbebau und Kommunal-Verwaltungen bearbeitet. Anfang der 1980er Jahre bestand die Planungsgruppe aus annähernd 100 Mitarbeitern. 1981 schied Manfred Adams aus dem Büro aus.[7] 1999 gab die Planungsgruppe einhergehend mit dem Ausscheiden Günther Hornschuhs das Atelier in Stieldorf auf, das als Planungsgruppe Stieldorf Pollich-Türler nach Bad Honnef (Stadtteil Rhöndorf) verlegt wurde.[8][9] 2002 wurde auch das gemeinsame Atelier in Rhöndorf aufgegeben, Peter Türler führte jedoch anschließend den Namen Planungsgruppe Stieldorf in seinem eigenen Architekturbüro in Bad Honnef (Hauptstraße 17) weiter.[10][11]

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Werk

Ausgeführte Entwürfe

Weitere Informationen Planungsbeginn; Bauzeit, Gemeinde Ortsteil ...
Weitere Informationen Planungsbeginn; Bauzeit, Gemeinde Ortsteil ...

Nicht ausgeführte Entwürfe

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Literatur

  • Wilfried Täubner: Planungsgruppe Stieldorf. Bauten und Projekte. O. Schneider, Köln 1974/1978.
  • Petra Diemer: Architekten in Nordrhein-Westfalen: Bauten + Projekte. Verlag Buch + Film, Wiesbaden 1995, ISBN 3-9802888-5-4, S. 322–323.
  • Merle Ziegler: Kybernetisch regieren. Architektur des Bonner Bundeskanzleramtes 1969-1976 (= Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 172; Reihe Parlament und Öffentlichkeit, Band 6), Düsseldorf 2017, ISBN 978-3-7700-5331-5.
Commons: Planungsgruppe Stieldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. sofern nur ein Jahr angegeben: Fertigstellungsjahr

Einzelnachweise

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