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Projekt 133.1

U-Jagdschiff in der DDR Volksmarine Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Projekt 133.1
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Das Projekt 133.1 (NATO-Codename: Parchim-Klasse) war eine Küstenschutzschiffklasse, die in der DDR für die Volksmarine und die sowjetische Marine entwickelt wurde. Die Klasse wurde in den 1970er Jahren auf der Peene-Werft in Wolgast geplant und bis 1989 gebaut. Hauptaufgabe der Schiffe in Korvettengröße war die U-Jagd. Die Schiffe wurden 1993 von der Bundesrepublik an Indonesien verkauft.

Schnelle Fakten Schiffsdaten, Schiffsmaße und Besatzung ...
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Geschichte

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Die Volksmarine übernahm 16 Schiffe dieser Klasse, die die veralteten Einheiten der Hai-Klasse ersetzen sollten. Die Ernstfallplanungen des Warschauer Vertrages während des Kalten Krieges sahen für die Volksmarine ausgedehnte Anti-U-Boot-Operationen in Küstengewässern vor. Aus diesem Grund wurden in den 1970er Jahren diese modernen Küstenschutzschiffe (KSS) für küstennahe Operationen geplant.

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Schiffe der Parchim-Klasse mit Bundesmarinekennung

Die Schiffe erhielten eine sowjetische Bewaffnung, zu der unter anderem Sonar-Anlagen und Wasserbombenwerfer gehörten. Ein Kuriosum ist die Ankerauswurfanlage, die wegen Konstruktionsmängeln eingebaut werden musste, da sich die Anker nicht selbstständig vom Schiffskörper lösten.

Insgesamt wurden 28 Schiffe gebaut, davon 16 für die Volksmarine und 12 für die Baltische Flotte der Sowjetmarine. Alle 16 Schiffe der DDR wurden am 1. Oktober 1990 außer Dienst gestellt. 5 Schiffe wurden eine Zeitlang von der Bundesmarine erprobt und dann mit den anderen 11 an Indonesien verkauft.

Die Schiffe der Sowjetmarine erhielten modernere, nicht für den Export zugelassene Waffensysteme und Elektronik und die Bezeichnung Projekt 133.1M. Sie werden von der NATO als Parchim-II-Klasse geführt.

Dienstzeiten bei verschiedenen Marinen:

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Geschwader DDR

1. Sicherungsbrigade
Standort Peenemünde 1. KSS-Abteilung

  • Angermünde (Bord Nr. 214)
  • Bergen (Bord Nr. 213)
  • Gadebusch (Bord Nr. 211)
  • Grevesmühlen (Bord Nr. 212)

Standort Saßnitz 3. KSS-Abteilung

  • Ludwigslust (Bord Nr. 232)
  • Prenzlau (Bord Nr. 231)
  • Ribnitz-Damgarten (Bord Nr. 233)
  • Teterow (Bord-Nr. 234)

KSS-Brigade Warnemünde

  • Bad Doberan (Bord Nr. 222)
  • Bützow (Bord Nr. 244)
  • Güstrow (Bord Nr. 223)
  • Lübz (Bord Nr. 221)
  • Parchim (Bord Nr. 242)
  • Perleberg (Bord Nr. 243)
  • Waren (Bord Nr. 224)
  • Wismar (Bord Nr. 241)
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Einheiten

Weitere Informationen Kennung, Name ...
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Technische Daten

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Projekt 133.1

  • Elektronik:
    • Funkmesswaffenleitanlage MR 103 Bars mit TV-Zusatzanlage
    • Funkmessanlage MR-302 Rybka (NATO: Strut Curve)
    • Funkmessanlage Bison 4 B
    • IFF – Nichrom
    • Torpedo-Feuerleitanlage Summer 204A
    • Wasserbombenwaffenleitanlage Burja
    • Sonaranlage MG322
    • Sonaranlage MG329, absenkbar
    • Sonaranlage MG16
  • Bewaffnung:
    • 1× 57-mm-Zwillingsgeschütz AK-725
    • 1× 30-mm-Zwillingsgeschütz AK-230
    • 2× WABO-Anlage RBU-6000 mit je 12 Rohren für WABO RGB-60
    • 2× automatische Wasserbombenablaufanlagen
    • 4× 400-mm-Torpedorohre OTA-40 (2× doppelte 533-mm-Torpedorohre in den sowjetischen Booten)
    • 2 Starter FASTA 4 mit je 4 Raketen 9K32 Strela-2 (teilweise Strela-3 bzw. 9K38 Igla in den sowjetischen Booten)
  • Besatzung: 59

Die Schiffe erhielten drei Diesel-Reihensternmotoren vom Typ Swesda M504. Diese Motoren besaßen 7 Zylinderblöcke mit je 8 Zylindern. Sie waren wassergekühlt und verfügten über eine Turboverbundaufladung. Die Antriebsleistung lag bei 3× 3.495 kW (4.752 PS). Die Höchstdrehzahl betrug 1950 Umdrehungen pro Minute. Diese Motoren waren relativ kostenintensiv und hatten das Manko, dass sie sich bei niedriger Drehzahl schnell erhitzten und es zu Rissbildungen im Motorblock kommen konnte.

Projekt 133.1M

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Projekt-133.1M-Schiff MPK-205 der russischen Marine

Die Schiffe für die Sowjetunion erhielten eine modifizierte Bewaffnung. Der 57-mm-AK-725-Geschützturm am Heck wurde hier durch den 76-mm-L/60-AK-176M-Turm ersetzt, der Platz der AK-230-Flugabwehrmaschinenkanone mit ihren beiden 30-mm-L/63-Rohren auf dem Vorschiff wurde hier vom sechsrohrigen AK-630M-System eingenommen. Die 40-cm-Torpedorohre wurden durch zwei 533-mm-Zwillingsrohre ersetzt.

Um das Feuer des AK-176-Geschützturms und der AK-630M-Kanone über Radar lenken zu können, wurde der Sensor MR-123 „Wympel“-System (russisch МР-123 „Вымпел“) (NATO: „Bass Tilt“) auf den Aufbau auf dem Achterschiff gesetzt.

Das Hauptradar zur Suche nach Luft-Oberflächenkontakten war hier das MR-352 „Positiw“ (NATO: „Cross Dome“), das auf dem Hauptmast unter einer Abdeckung installiert wurde.

Die Wasserverdrängung änderte sich auf 865 Tonnen Standard und 935 Tonnen maximal.

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Siehe auch

Literatur

  • Hans Mehl, Knut Schäfer: Die Seestreitkräfte der NVA. 1. Auflage. Motorbuch, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02406-3.
  • Юрий В. Апальков: Корабли ВМФ СССР. Том 3. Противолодочные корабли. Galea, 2005, ISBN 5-8172-0095-3, Часть 2. Малые противолодочные корабли (russisch, etwa: Juri W. Apalkow: Schiffe der Sowjetischen Marine. – Teil III „U-Jagd-Schiffe“ Abschnitt 2 „Kleine-U-Jagd-Schiffe“).
  • Olaf Rahardt: U-Jagdkorvetten der PARCHIM-Klasse (= SCHIFF-Profile. Nr. 6). Unitec-Medienvertrieb, Stengelheim Januar 2000 (49 S.).
  • Robert Gardiner, Stephen Chumbley, Przemysaw Budzbon (Hrsg.): Conway’s All the World’s Fighting Ships 1947–1995. Naval Institute Press, Annapolis 1995, ISBN 1-55750-132-7, S. 135 f., 395 (amerikanisches Englisch).
  • Norman Polmar: The Naval Institute guide to the Soviet Navy. Hrsg.: United States Naval Institute. 5. Auflage. Naval Institute Press, Annapolis 1992, ISBN 0-87021-241-9, S. 181 (amerikanisches Englisch).
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Commons: Parchim-Klasse – Sammlung von Bildern
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