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Regius Professor of Civil Engineering and Mechanics (Glasgow)

Regius Professur für Ingenieurswissenschaften an der University of Glasgow Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Regius Professor of Civil Engineering and Mechanics (Glasgow)
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Der Regius Professor of Civil Engineering and Mechanics ist eine 1840 von Queen Victoria an der University of Glasgow eingerichtete Regius Professur für Ingenieurwissenschaften.[1] Es war die erste, speziell für Ingenieurwissenschaften eingerichtete Professur im Vereinigten Königreich.[2] Die Stiftung wurde 1872 durch die Erbschaft von Isabella Elder im Gedenken an ihren Ehemann, John Elder, erhöht.[1] Neben dieser Regius Professur existieren drei weitere Professuren für Ingenieurwissenschaften

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William John Macquorn Rankine: Zweiter Regius Professor und „Vater der schottischen Ingenieurwissenschaften“
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Geschichte der Professur

Zusammenfassung
Kontext

Erweiterte Viktorianische Zeit

Der erste Professor war Lewis Gordon, der nach seinem Studium an der University of Edinburgh weitere Erfahrungen in Frankreich und Deutschland gesammelt hatte.[3] Er hatte einen maßgeblichen Einfluss auf das Fach in Glasgow und arbeitete mit William Thomson, dem späteren Baron Kelvin, an der mechanischen Wirkung von Wärme, mit dessen älteren Bruder James an der Entwicklung von Turbinen.[3] Er verließ die Universität, um sich seinen erfolgreichen geschäftlichen Interessen zu widmen.[3] Sein Nachfolger war sein Assistent Macquorn Rankine.[3]

Rankine erwarb sich den Ruf des "Vaters der Ingenieurwissenschaften" in Schottland.[4] Sein Einfluss auf das Fach erstreckte sich auf Europa, Amerika und Japan.[5] Er war nicht nur als Ingenieur, sondern auch in den grundlegenden wissenschaftlichen Disziplinen ausgebildet.[4] In Zusammenarbeit mit den Werften Glasgows führte Rankine Kurse ein, bei denen Studenten in der studienfreien Zeit praktische Erfahrungen in den Werften sammeln mussten.[4] Nach Rankine übernahm der ältere Bruder von William Thomson, James Thomson, die Professur.[6] Thomson hatte wie seine Vorgänger Naturgeschichte und Ingenieurwissenschaften studiert und hatte praktische Erfahrungen sowie Lehrerfahrung aus Belfast aufzuweisen.[6] Seine bekanntesten Arbeiten betreffen Wasserpumpen und Turbinen.[6] Als seine Augen zunehmend schlechter wurden, zog er sich von der Professur zurück und überließ seinem Assistenten Archibald Barr die Professur.[6]

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James-Watt-Engineering Building: Die von Barr und Cormack geschaffene „Heimat“ des amtierenden Regius Professors

Barr hatte in Glasgow studiert und wurde in jungen Jahren Assistent von James Thomson.[7] Nach Lehraufenthalten in Yorkshire und an der University of Leeds kehrte er 1889 nach Glasgow zurück, um die Professur zu übernehmen.[7] Zu diesem Zeitpunkt hatte Barr sich schon mit William Stroud, Professor in Leeds, zusammengetan und das Unternehmen Barr and Stroud gegründet.[7] Er leitete dort auch weiterhin die Entwicklungsabteilung und zog sich, als das Geschäft seine Aufmerksamkeit zunehmend in Anspruch nahm, von der Professur zurück.[7] Barr sammelte erfolgreich Gelder für das Institut.[7] Unter seiner Führung vergrößerte sich der ingenieurwissenschaftliche Bereich der Universität von 39 auf über 200 Personen, und er errichtete 1901 das James Watt Engineering Building.[7]

Weltkriege und Nachkriegszeit

Auch Barr wurde von seinem Assistenten im Amt beerbt.[8][9] John Dewar Cormack wurde mit hohen Ehren bedacht, beispielsweise der Mitgliedschaft in der Ehrenlegion.[8] Auf Cormack folgte der in Manchester ausgebildete Gilbert Cook, der nach seiner Freiwilligenzeit in der Marinereserve am King’s College in London gelehrt hatte.[10] Cook war Experte für Stahl und untersuchte das Verhalten des Materials unter Stress.[10] Mit der Ernennung des am Imperial College ausgebildeten Bill Marshall wurde versucht, die ursprüngliche Bezeichnung der Professur auf Regius Professor of Civil Engineering zu verkürzen.[1] Marshall untersuchte in seinen Forschungen Stahlbeton und betrieb Grundlagenforschung in diesem Bereich.[11]

Auch Marshalls Nachfolger, Alexander Coull, war Bauingenieur und erforschte die Strukturen von Wolkenkratzern und Brücken.[12] Er hatte an der University of Aberdeen studiert und kehrte nach einigen Jahren in der Industrie wieder nach Aberdeen zurück um sein Doktorstudium zu absolvieren. Nach Stationen an der University of Southampton und der University of Strathclyde wurde er schließlich zum Regius Professor in Glasgow ernannt.[12]

Postmoderne

Nach Coull folgte anders als bei vielen früheren Wechseln des Professors kein Schotte, sondern der aus Kroatien stammende und in Wales ausgebildete Nenad Bićanić 1994 in der Professur. Bićanić war Spezialist für die Finite-Elemente-Methode und die damit geschaffenen Möglichkeiten für erdbebensicheres Bauen und Hochbauten. Bićanić leitete später auch die School of Engineering (1997–2001).[13] 2012 übernahm der Niederländer René de Borst das Amt und führt die Tradition weiter.[14][15] Nach Borsts Weggang an die University of Sheffield, 2015, blieb der Lehrstuhl einige Jahre verwaist.

Mitte 2021 teilt die Universität mit, dass mit der Ultraschallexpertin Margaret Lucas zum ersten Mal eine Frau die Regius Professur übernehmen würde.[16]

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Professoren

Weitere Informationen Name, Namenszusatz ...
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Literatur

  • Ben Marsden, ‘A Most Important Trespass’: Lewis Gordon and the Glasgow Chair of Civil Engineering and Mechanics, 1840–55; in Crosbie Smith und Jon Agar (Hrsg.) Making Space for Science; Springer 1998

Einzelnachweise

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