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Renda

Ortsteil von Ringgau Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Renda ist ein Ortsteil der Gemeinde Ringgau im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

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Geographie

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Die alte Triftbuche bei Renda (2017)

Das geschlossene Dorf Renda mit geringer Siedlungsdichte liegt auf einer unbewaldeten Fläche des Hochplateaus Ringgau, ca. 3,1 km (Luftlinie) südöstlich der Gemeindeverwaltung in Netra und 13 km südsüdwestlich von Eschwege. In zentraler Ortslage befindet sich die Kirche und am Ortsrand vier ehemalige Adelshöfe.[3] Durch das Dorf fließt die Renda, die einen östlichen Zufluss der Ulfe bildet. Das Gebiet des Ortsteils besteht aus der Gemarkung Renda im Süden des Gemeindegebiets mit einer Fläche von 996 Hektar[1], davon sind 119 Hektar Wald.[3]

Die Ortslage befindet sich auf 367 bis 408 m ü. NHN und der höchste Punkt der Gemarkung ist der 440 Meter hohe Mittelberg südlich des Ortes. An den Ortsteil Renda grenzen, von Norden beginnend im Uhrzeigersinn, die Ortsteile Ringgau-Röhrda und Netra, im Osten Ringgau-Lüderbach und der Herleshäuser Ortsteil Altefeld, im Süden Herleshausen-Holzhausen und im Westen Ringgau-Grandenborn. Durch den Ort verläuft die Kreisstraße 22, die im Norden zur K 23 zwischen Netra und Grandenborn und im Südosten zur Landesstraße 3247 zwischen Netra und Herleshausen-Nesselröden führt.

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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Ortsgeschichte

Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Renda in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Kloster Hersfeld von Freien verliehenen Gütern bekanntermaßen erstmals urkundlich als Reinede erwähnt. Die geschützte Lage Rendas lud schon früh zur Siedlungsgründung ein; der Ort zählt mit seiner Erwähnung zwischen 775 und 786 zu den ältesten Plätzen der Werralandschaft.

Um das Jahr 1320 ist belegt, dass Hermann von Boyneburg vom Grafen von Ziegenhain eine Hufe zu Renda als Lehen besitzt. Im Jahr 1334 verkauft die Begine Gertrud, Witwe Friedrichs von Steinau, ihre Güter in Gemarkung und Dorf Renda ihrem Verwandten Konrad von Boyneburg. Nach ihrem Tod sollen die Güter ohne Ansprüche der Erben Konrads von Boyneburg an das Kloster Hersfeld zurückfallen. 1337 ein weiterer Beleg über Besitzungen des Klosters Hersfeld in Renda. Im 15. Jahrhundert ist Renda fuldisches Lehen der Treusch von Buttlar. Abt Johann von Fulda überträgt 1539 dem Landgrafen Philipp von Hessen die Lehenshoheit unter anderem über das fuldische Lehen der Treusch von Buttlar in Renda mit Dorf und Gericht. Landgraf Philipp soll die Lehen wiederum den genannten Vasallen verleihen. Dagegen übergibt der Landgraf dem Stift Fulda seine Forderungen und Gerechtigkeiten an Schloss Haun[4] mit Zubehör. Die Belehnungen der Herren von Buttlar erfolgen sodann gemeinsam von den Landgrafschaften Hessen sowie Thüringen bzw. Sachsen. Die 77 Hausgesessenen sind 1585 den Treusch von Buttlar verpflichtet. Im Jahr 1805 sind die Treusch von Buttlar Gerichtsherren unter anderem in Renda.[3]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Grandenborn, Lüderbach, Netra, Renda und Rittmannshausen freiwillig zur neuen Gemeinde Ringgau.[5] Datterode und Röhrda schlossen sich am 1. April 1972 in der Gemeinde Netratal zusammen. Diese beiden Gemeinden wurde am 1. Januar 1974 kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Ringau zusammengeschlossen.[6][7] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde der Ortsteil Netra. Für alle nach Ringgau eingegliederten Gemeinden wurden je ein Ortsbezirk gebildet.[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Renda angehört(e):[3][9]

Gerichte

Die Gerichtsbarkeit über Renda wurde im Mittelalter bis in die Neuzeit durch das Gericht der Treusche vom Buttlar ausgeübt.

Die weitere Zuständigkeit entwickelte sich wie folgt:[3]

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Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Renda 360 Einwohner. Darunter waren 3 (= 0,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 63 Einwohner unter 18 Jahren, 165 waren zwischen 18 und 49, 81 zwischen 50 und 64 und 51 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 123 Haushalten. Davon waren 21 Singlehaushalte, 27 Paare ohne Kinder und 63 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 81 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[12]

Einwohnerentwicklung

Renda: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr  Einwohner
1834
 
508
1840
 
498
1846
 
524
1852
 
503
1858
 
534
1864
 
507
1871
 
487
1875
 
489
1885
 
469
1895
 
458
1905
 
405
1910
 
413
1925
 
613
1939
 
401
1946
 
538
1950
 
553
1956
 
463
1961
 
422
1967
 
427
1970
 
417
1980
 
?
1987
 
408
2000
 
?
2011
 
360
2022
 
307
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[3]; Zensus 2011[12]

Historische Religionszugehörigkeit

 1885:394 evangelische (= 99,75 %), kein katholischer, ein anderes christliche-konfessioneller (= 0,25 %) Einwohner[3]
 1961:392 evangelische (= 92,89 %), 29 katholische (= 6,87 %) Einwohner[3]

Religion

Zusammenfassung
Kontext
Kirchengebäude[3]
  • um 1144: wUrde eine ecclesia und archipresbiterium erwähnt
  • An der Stelle einer Vorgängerkirche wurde die evangelische Kirche 1834 als schlichter klassizistischer Saalbau von drei auf fünf Fensterachsen mit Turmaufsatz in der Dachmitte durch den kurhessischen Landbaumeister Johann Friedrich Matthei errichtet. Die Kanzel von 1700 stammt aus dem Vorgängerbau, die 1845 erbaute Orgel von Johann Wilhelm Schmerbach d. J. Im Ersten Weltkrieg wurde eine 1868 von Christian See in Creuzburg gegossene Glocke abgegeben. 1972 wurde die Kirche renoviert.
Bekenntniswechsel[3]

Der erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer war Zacharias Ellenberg 1569–1607, zunächst lutherisch, später reformiert. Er nahm seine Zustimmung zu den reformatorien Änderungsspunkten zurück und wurde daraufhin abgesetzt.

Pfarrzugehörigkeit[3]
  • Das Kirchenpatronat hat 1449 der Abt von Hersfeld. 1585 haben die Treusch von Buttlar das Patronat, die sich das Recht 1750 in den Linien Hohenhaus, Altenfeld und Nesselröden teilen.
  • 1144 wird die Filialkirche in Lauchröden von der Mutterkirche in Renda gelöst und erhält mit der Martinskirche eine eigene Pfarrei.
  • 1349 und 1356 war die Kapelle von Hasel Filiale der Pfarrei in Renda.
  • 1872: Zur protestantischen Pfarrei Renda gehörten die Höfe Altefeld und Heidelberg
  • 1994: Gehörte Renda zur Kirchengemeinde Altefeld, Grandenborn, Renda
  • 2025: Gehört Renda zur Kirchgemeinde Netra, Renda, Grandenborn und Altefeld
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Politik

Für Renda besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Renda) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[8] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 62,93 %. Alle Kandidaten gehörten der „Wählergemeinschaft Renda“ an.[13] Der Ortsbeirat wählte Sarah Wiener-Saur zur Ortsvorsteherin.[14]

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Fußnoten

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