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Sprogø

Insel in Dänemark Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Sprogø
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Sprogø ist eine dänische Insel im Großen Belt zwischen Fünen und Seeland. Die Straßenverbindung zwischen diesen beiden Inseln, die Storebælt-Brücke, nutzt Sprogø als Stützpunkt. Vor dem Brückenbau war die heute etwa 154 ha große Insel[1] nur etwa ein Viertel so groß (39 ha)[2]. Sie war damals lediglich mit einem Leuchtturm und einigen Häusern bebaut, die aber seit Anfang der 1990er Jahre unbewohnt waren.[3]

Schnelle Fakten

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Gemeindezugehörigkeit

Die Insel gehört zur Kirchspielsgemeinde (dän. Sogn) Sankt Povls Sogn, die bis 1970 zur Harde Slagelse Herred im Sorø Amt gehörte, seit 1970 zur Slagelse Kommune im damaligen Vestsjællands Amt, die mit der Kommunalreform zum 1. Januar 2007 in der „neuen“ Slagelse Kommune in der Region Sjælland aufgegangen ist.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

In seiner zwischen 1070 und 1076 entstandenen Hamburgischen Kirchengeschichte erwähnt der Kleriker Adam von Bremen einige kleinere Inseln zwischen Seeland und Fünen, zu denen auch Sprogø zählte. Er berichtet von einer „doppelten Gefahr“ für Reisende in dem Seegebiet, „da man nämlich sowohl glücklichen Wind haben muß, als auch dann nur mit Mühe den Händen der Seeräuber entflieht.“[4] Sprogø wurde zu dieser Zeit von Wenden als Basis für Piratenexpeditionen genutzt.[5]

Um die Schiffspassage durch den Belt gegen Seeräuber zu schützen, ließ König Waldemar I. 1167 eine Burg auf Sprogø errichten. Sie lag an der Stelle des heutigen der Leuchtturms. Im Grundbuch Waldemars II. von 1230 wird die Insel als eines der vielen Jagdgebiete des Königs erwähnt. Der Legende nach nutzte der geächtete Marsk Stig die Insel Sprogø nach der Ermordung von König Erik V. im Jahr 1286 erneut als Basis für Piraterie. Korsørs älteste Marktstadtrechte müssen 1425 von Erik von Pommern gewährt worden sein, darunter wird der „Fægang paa Sprogø“, also die freie Beweidung auf der Insel Sprogø erwähnt.[6] Um 1520 ließ König Christian II. niederländische Bauern auf Sprogø ansiedeln, deren Nachkommen dort etwa 120 Jahre lang lebten. 1868 wurde der Leuchtturm erbaut.

Burg Waldemars des Großen

Die Mauerreste der mittelalterlichen „Waldemarsburg“ im Bereich des Leuchtturmes gehören zu den ältesten datierten Befestigungen Dänemarks und wurden vom Dänischen Nationalmuseum restauriert.[7]

Der Bau von 1167 war Teil eines Systems königlicher Burgen, das u. a. den Großen Belt gegen wendische Piraten sichern sollte. Es war eine Kastell- bzw. Turmburg mit einer quadratischen Außenmauer. Diese umfasste einen Burgplatz von rund 26 × 32 m sowie einen quadratischen Turm. Die Fundamente bestanden aus mit Kalkmörtel verfugten Feldsteinen. Darüber hinaus wurden Backsteinziegel verwendet, zu jener Zeit ein völlig neues Baumaterial. In den Jahrbüchern der nordischen Antike und Geschichte heißt es: „Die Tatsache, dass die Zeit viel Wert auf die Verwendung dieses neuen Materials legte, scheint unter anderem durch die bekannte Inschrift auf einer Bleiplatte veranschaulicht zu werden, die im Grab von Waldemar dem Großen in Ringsted gefunden wurde, wo es besonders erwähnt wird, dass der König die Mauer in Dannevirke und den Turm in Sprogø aus gebrannten Ziegeln gebaut hat.“[8]

Die Überreste des nördlichen Teils der Mauer um Waldemars Turm, direkt unter dem Leuchtturm an der Nordseite des Leuchtturmhügels (Fyrtårnsbakken) gelegen, sind heute geschütztes dänisches Denkmal des „Slots- og Kulturstyrelsen“ (Teil des Dänischen Kulturministeriums) und können von der Zuglinie und der Straße aus gesehen werden. Archäologen haben Mauerwerk gefunden, das als ältestes Backsteingebäude Dänemarks gilt.[9]

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Kellersche Anstalt

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Ehemaliges Mädchenheim auf Sprogø

Auf der Insel befand sich von 1922 bis 1961 eine der kellerschen Anstalten für sogenannte „unangepasste Mädchen“. Die Geschehnisse dort sind ein zentrales Thema in dem Kriminalroman Verachtung von Jussi Adler-Olsen. 2018 wurde unter der Regie von Christoffer Boe der gleichnamige Spielfilm zum Roman und den Geschehnissen auf der Insel gedreht. Der Spielfilm Ustyrlig (2022) von Malou Reymann dramatisiert Ereignisse aus den 1930er Jahren in der Mädchenanstalt.

Trivia

In der Volksmarine der DDR wurde die Insel inoffiziell als „Egon-Olsen-Insel“ bezeichnet, weil der dänische Schauspieler Ove Sprogøe in der dänischen Filmreihe „Die Olsenbande“ die Rolle des Egon Olsen spielte.

Commons: Sprogø – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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