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Terence Stamp

britischer Schauspieler (1938-2025) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Terence Stamp
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Terence Stamp (* 22. Juli 1938 im Londoner Stadtteil Stepney; † 17. August 2025) war ein britischer Schauspieler.

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Terence Stamp (2009)

Stamp erhielt bereits für sein Filmdebüt in Die Verdammten der Meere (1962) einen Golden Globe Award sowie eine Oscar-Nominierung, danach zählte er zu den Stars des britischen Kinos der 1960er-Jahre. Später erreichte ein Comeback als Charakterdarsteller sowohl in Hollywood-Filmen (u. a. Superman) als auch Independentproduktionen (u. a. Priscilla – Königin der Wüste).

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Leben

Zusammenfassung
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Stamp entstammte einer Londoner Arbeiterfamilie; sein Vater war Schiffsheizer. Er arbeitete nach seinem Schulabschluss zunächst als Angestellter in mehreren Werbeagenturen. Schon seit er in seiner Kindheit Gary Cooper in dem Film Drei Fremdenlegionäre gesehen hatte, interessierte er sich jedoch besonders für die Schauspielerei. Er erhielt ein Schauspielstipendium für die Webber Douglas Academy of Dramatic Art, wo ihm auch der Cockney-Akzent abtrainiert wurde. Nach dem Abschluss der Schauspielschule arbeitete er zunächst mehrere Jahre als Theaterschauspieler an Regionalbühnen.[1]

Seine erste große Filmrolle im Jahr 1962 brachte ihm zugleich den Durchbruch: in Die Verdammten der Meere von Peter Ustinov, einer Filmadaption des Romans Billy Budd von Herman Melville, spielte er die zentrale Rolle des attraktiven Matrosen Billy Budd. Hierfür wurde er für einen Oscar als Bester Nebendarsteller nominiert sowie mit dem Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Zwei Jahre später verkörperte er einen psychisch kranken Mörder in dem Film Der Fänger und wurde dafür bei den Filmfestspielen von Cannes 1965 als Bester Darsteller ausgezeichnet. 1967 spielte er an der Seite seiner zeitweiligen Lebensgefährtin Julie Christie in der Thomas-Hardy-Verfilmung Die Herrin von Thornhill. 1968 beeindruckte er in Teorema – Geometrie der Liebe unter Regie von Pier Paolo Pasolini als der schöne bisexuelle Gast einer wohlhabenden Familie, der sein eigenes Spiel mit dieser treibt. In dieser Zeit arbeitete Stamp neben Pasolini mit weiteren renommierten Regisseuren wie William Wyler, Joseph Losey, Ken Loach, John Schlesinger und Federico Fellini.[2]

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Terence Stamp mit Monica Vitti in Modesty Blaise (1965)

Stamp galt als eines der prägenden Gesichter der Swinging Sixties in London, doch mit dem Ende dieses Jahrzehnts wurden die Rollenangebote weniger.[3][2] In den 1970er-Jahren spielte er in weniger beachteten Produktionen. Gegen Ende der 1970er-Jahre gelang ihm ein Comeback, woraufhin er sich verstärkt auf Charakterrollen verlegte. In den Filmen Superman (1978) und Superman II (1980) verkörperte er den Bösewicht General Zod. In der auf Superman basierenden Fernsehserie Smallville gab er der Figur von Jor El seine Stimme.

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Terence Stamp (1973)

In den 1980er-Jahren spielte Stamp unter anderem in der Komödie Staatsanwälte küßt man nicht (1986) neben Robert Redford, Debra Winger und Daryl Hannah sowie dem mit dem Oscar prämierten Filmdrama Wall Street (1987) neben Michael Douglas und Charlie Sheen. 1994 stand er für den Überraschungserfolg Priscilla – Königin der Wüste neben Hugo Weaving und Guy Pearce in der Rolle einer transsexuellen Dragkünstlerin vor der Kamera. Mit dem Film The Limey von Steven Soderbergh (1999) und seiner Darstellung eines verschrobenen Ex-Strafgefangenen errang Stamp einen großen Achtungserfolg. Stamp wurde für die beste männliche Hauptrolle mit dem Satellite Award ausgezeichnet, außerdem für den Independent Spirit Award 2000 und als bester britischer Schauspieler für den London Critics’ Circle Film Award nominiert.

Auch im 21. Jahrhundert pendelte Stamp zwischen Auftritten im Independentfilm und Nebenrollen in starbesetzten Hollywood-Produktionen.[4] 1999 verkörperte er den Kanzler Finis Valorum in Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung, nachfolgend spielte er unter anderem in Hollywood in Die Geistervilla (2003), Wanted und Der Ja-Sager (beide 2008). In Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat spielte er an der Seite von Tom Cruise die historische Rolle des Generals Ludwig Beck. Unter Regie von Tim Burton war er in Big Eyes (2014) und Die Insel der besonderen Kinder (2016) zu sehen.[5] Eine seiner wenigen Film-Hauptrollen in den 2000er und 2010er Jahren hatte er 2012 an der Seite von Vanessa Redgrave als ihr grummeliger Ehemann, der ihren baldigen Tod verkraften muss, in der Tragikomödie Song for Marion. Sein Schaffen für Film und Fernsehen umfasst mehr als 90 Produktionen. Zuletzt übernahm er eine kleine Rolle in Last Night in Soho aus dem Jahr 2021.

Stamp hatte im deutschsprachigen Raum keinen Standardsprecher und wurde unter anderem von Friedhelm Ptok, Reinhard Glemnitz, Friedrich G. Beckhaus, Harry Wüstenhagen, Arne Elsholtz, Ronald Nitschke, Bodo Wolf, Hans-Werner Bussinger, Lothar Blumhagen und Kaspar Eichel synchronisiert.[6]

In den 1960er Jahren war Stamp mit dem Model Jean Shrimpton und später mit der Schauspielerin Julie Christie liiert. Eine 2002 geschlossene Ehe mit Elizabeth O’Rourke wurde 2008 wieder geschieden. Stamp starb im August 2025 im Alter von 87 Jahren.[7]

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Auszeichnungen

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Filmografie

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Commons: Terence Stamp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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