Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Traugott Hermann von Arnim-Muskau

deutscher Diplomat und Politiker, MdR Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Traugott Hermann von Arnim-Muskau
Remove ads

Traugott Hermann von Arnim-Muskau (* 20. Juni 1839 in Merseburg; † 22. Januar 1919 auf Schloss Muskau) war Diplomat und Abgeordneter im Deutschen Reichstag.

Thumb
Traugott Hermann von Arnim-Muskau, fotografiert von Nicola Perscheid

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Arnim-Muskau besuchte das französische Collège in Berlin und die Gymnasien in Halle und Brandenburg. Er studierte Rechtswissenschaften in Göttingen, Heidelberg und Berlin von 1859 bis 1862. 1859 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Göttingen.[1] 1861 schloss er sich dem Corps Saxo-Borussia Heidelberg an.[2] Danach war er erst Auskultator in Berlin, dann 1863 Referendar bei der Regierung in Breslau. Anschließend war er bis 1875 im diplomatischen Dienst und war Legationssekretär in St. Petersburg, Paris, Konstantinopel und Washington. Weiter war er Geschäftsträger in Brüssel und Lissabon und fungierte als Sekretär bei den Friedensverhandlungen in Brüssel und Frankfurt a. M., sowie Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt in Berlin. Er nahm 1875 wegen des gegen den Grafen Harry Arnim eingeleiteten Landesverrats-Prozesses seinen Abschied aus dem Staatsdienst und wurde wegen Parteinahme für den Grafen Harry Arnim in der Presse und Beleidigung des Fürsten Otto von Bismarck zu vier Wochen Gefängnis verurteilt, die er in Prenzlau verbüßte. Als Reserveoffizier im Brandenburgischen Husaren-Regiment Nr. 3 der Preußischen Armee nahm er an den Einigungskriegen 1863/64, 1866 und 1870/71 teil.

Mit dem Kauf der Standesherrschaft Muskau im Jahr 1883 wurde er Großgrundbesitzer.[3] Er setzte die von seinem Vorgänger angestrebte Industrialisierung der Forstbetriebe fort und steigerte die Rentabilität seiner Unternehmen. Standesgemäß wurde er Amtsvorsteher und Ehren-Vorsitzender des Kommunal-Landtages der Oberlausitz und behielt ebenso in Berlin seine gute Reputation.[4] Er veröffentlichte auch eine Publikation über den börsenmäßigen Terminhandel und die Landwirtschaft.[5]

Von 1887 bis 1907 vertrat er als Abgeordneter des aus den Landkreisen Rothenburg (Oberlausitz) und Hoyerswerda bestehenden Wahlkreises 10 im Regierungsbezirk Liegnitz die Deutsche Reichspartei im Deutschen Reichstag. Von 1909 bis 1918 gehörte er dem Preußischen Herrenhaus an.[6]

Arnim-Muskau war Vizepräsident des Alldeutschen Verbandes.[7]

Remove ads

Familie

Traugott Hermann von Arnim war zweimal verheiratet, zuerst mit Laura Freiin von Lotzbeck (* 1852; † 1886), die Hochzeit fand 1880 in Paris statt. In zweiter Ehe heiratete Traugott 1889 in Mellenau die Witwe seines jüngsten Bruders Graf Werner von Arnim-Gollmitz (* 1845; † 1881), Karoline, geb. Gräfin von Bismarck-Bohlen (* 1851; † 1912). Karoline und Bruder Werner hatten die Kinder Karoline, Freda-Marie, Adolf, Wolf-Werner und Gerhard.[8] Da Traugott Hermann von Arnim die Besitzung Muskau 1908 zum Familienfideikommiss bestimmte fiel die Begüterung mit gesamt 31539 ha, davon 27829 ha Forsten, über die männliche Erblinie an seinen Neffen und Stiefsohn Adolf Graf von Arnim-Blumberg, nachfolgend an dessen Sohn Hermann Graf von Arnim-Muskau, der wiederum für den Besitz eine Waldgutstiftung einrichtete.

Remove ads

Abstammung

Thumb
Wappen derer von Arnim
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich Wilhelm von Arnim (1739–1801)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich Abraham Wilhelm von Arnim (1767–1812)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friederike Antoinette von Cramm (1747–1817)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Adolf Heinrich von Arnim (1803–1868)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Ludwig von Wallmoden (1736–1811)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Georgine Charlotte Auguste von Wallmoden (1770–1859)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Charlotte Christiane Auguste Wilhelmine von Wangenheim (1740–1783)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Traugott Hermann von Arnim (1839–1919)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gebhard Werner von der Schulenburg (1722–1788)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hans Günther Werner von der Schulenburg (1777–1806)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sophie Charlotte von Veltheim (1735–1793)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Caroline von der Schulenburg (1804–1886)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Caroline Jacobine Sophie von Friesen (1781–1856)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Remove ads

Literatur

Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads