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Ulu Braun
deutscher bildender Künstler und Filmemacher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ulu Braun (* 28. August 1976 in Schongau) ist ein deutscher bildender Künstler und Filmemacher. Seine Videocollagen und Filme bewegen sich an der Grenze zwischen zeitgenössischer Kunst und Autorenfilm und wurden in Museen, Galerien und auf Filmfestivals gezeigt.[1]
Leben und Werk
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Braun wuchs in Denklingen auf und war zwischen 1993 und 1996 als Graffiti-Sprüher in Süddeutschland tätig[2]. Er studierte ab 1996 Malerei, Grafik und Experimentalfilm an der Universität für angewandte Kunst in Wien und zwischen 2000 und 2005 Animationsfilm an der Filmuniversität Babelsberg in Potsdam. Von 2007 bis 2008 war er im Rahmen eines einjährigen DAAD-Stipendiums an der Akademie der bildenden Künste in Helsinki, Finnland. Er lebt in Berlin.
Ulu Braun hat mit seinen Videocollagen innerhalb der Videokunst ein neues Genre etabliert. Dabei verwendet er selbst gedrehtes Material sowie Found Footage, welche in einem komplexen Verfahren zu neuen Szenarien zusammengebaut werden.[3] Er zählt zu den Künstlern, die Malerei in die Videokunst transferiert und das Genre Videocollage maßgeblich definiert und weiter entwickelt haben.[4] Er montiert Filmsequenzen und Bildmotive aus unterschiedlichen Quellen zu Landschaftspanoramen, deren Thema die Faszination künstlicher Paradiese ist.[5] Braun aber ... geht nicht so weit, derlei gern von Individualreisenden imaginierte paradiesische Panoramen schlicht gegen das Elend auszuspielen oder eindimensional apokalyptisch zu konterkarieren. Vielmehr sind diese phantastisch virtuellen Welten unserer im Grunde zum Verwechseln ähnlich. Sind sie doch als aus der Flut medialer Bilder collagierte Wirklichkeiten im Kern geradeso wie unsere nichts als eine Konstruktion.[6]
Neben Video- und Filmprojekten arbeitet Braun an Collagen, Objekten, Rauminstallationen und Performances.[7]
In den letzten Jahren wurden seine Arbeiten in der Berlinischen Galerie, im Hirshhorn Museum, Washington D.C., im Kunstmuseum Bonn, im MARTa Herford, in der Kunsthalle Wien, im KW Institute for Contemporary Art in Berlin, sowie im Centre Pompidou in Paris gezeigt. Seine Filmarbeiten waren auf internationalen Filmfestivals wie den Internationalen Filmfestspielen Berlin, dem International Filmfestival Rotterdam sowie dem Sarajevo Film Festival zu sehen.
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Zusammenarbeit
Ulu Braun ist Mitglied der Künstlergruppen YKON (FI/D) und BitteBitteJaJa (D/AT).
Zusammen mit Roland Rauschmeier hat er im Jahre 2007 die Video-Portrait-Serie Cadavres Exquis Vivants ins Leben gerufen. Diese ist basierend auf der im Surrealismus u. a. von André Breton und Marcel Duchamp entwickelten und benutzten Methode des Cadavre Exquis. Jeder und jede in diesen Portraits ist irgendwie degradiert, gefangen und kümmerlich, und doch liegt gerade darin eine Chance. ... So können wir sie auch als Angebot lesen, uns selbst zu entwerfen, jenseits der herkömmlichen Denkraster, als Mischwesen, die das „Exzessive“ des Lebens zulassen.[8]
Im Jahre 2014–2016 hat er zusammen mit dem finnischen Künstler Teuri Haarla den Portraitfilm Plantheon realisiert.[9]
Seit dem Jahr 2020 besteht eine Zusammenarbeit mit Maximilian Brauer an diversen Filmprojekten und Performances.
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Ausstellungen
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Einzel- und Gruppenausstellungen, Screenings
- 2005 Videonale 10, Kunstmuseum Bonn, Gruppenausstellung
- 2009 Videorama, Kunsthalle Wien, Österreich Gruppenausstellung
- 2009 2nd Athen Biennale, Athen, Griechenland (mit YKON)
- 2010 Videorama, Galeria Zachęta, Warschau, Polen Gruppenausstellung
- 2010 Lands End. Shedhalle, Zürich, Schweiz Gruppenausstellung
- 2010 Rauma Biennale Balticum, Rauma Art Museum, Finnland, Gruppenausstellung
- 2011 Parks, Galerie Olaf Stüber, Berlin
- 2011 40. International Film Festival Rotterdam, Niederlande
- 2011 8. Mercosul Biennial, Porto Alegre, Brasilien (mit YKON)
- 2013 Ulu Braun: 13 Works,[10]Los Angeles, USA
- 2013 63. Berlinale Internationale Filmfestspiele Berlin
- 2013 Ruhe-Störung, Marta Herford Gruppenausstellung
- 2014 Fade into you, Ulu Braun, Kunsthalle Mainz
- 2015 Welcome to the Jungle, KW Institute for Contemporary Art, Berlin Gruppenausstellung
- 2015 65. Berlinale Internationale Filmfestspiele Berlin
- 2015 Meet the artist: Ulu Braun & Olaf Stüber, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C.
- 2015 12x12, Ulu Braun, Berlinische Galerie, Berlin
- 2016 Vidéo-collages, Prospectif Cinéma, Centre Pompidou, Paris
- 2017 Sarajevo Filmfestival, Bosnien und Herzegowina[11]
- 2017 63. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, Deutschland[12]
- 2018 68. Berlinale, Internationale Filmfestspiele Berlin, Deutschland[13]
- 2018 Videoart at midnight Festival, Berlin[14]
- 2018 Beyond future is past, Kunsthalle Münster, Deutschland[15]
- 2019 Who’s Afraid of Freddy Famous?, Performance, Berliner Festspiele[16]
- 2019 Works from the Collection, Jyväskylä Art Museum, Finnland[17]
- 2019 57th Ann Arbor Film Festival, USA[18]
- 2020 Underdox, Goethe-Institut Paris, Frankreich[19]
- 2020 Die Zerschwörung, Krupic Kersting Gallery, Köln, Deutschland[20]
- 2021 71. Berlinale, Internationale Filmfestspiele Berlin, Deutschland[21]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2011 Stiftung Kunstfonds Bonn, Arbeitsstipendium
- 2011 Kulturhauptstadt Europas, Turku, Live Grand Prix
- 2013 Deutscher Kurzfilmpreis in Gold
- 2014 Berlin Art Prize
- 2017 Stipendiat der Hans und Charlotte Krull Stiftung
- 2017 Bester Film, Deutscher Wettbewerb, Kurzfilmtage Oberhausen[22]
- 2017 Arte Shortfilm Award[23]
- 2018 Nominierung European Film Award[24]
- 2018 Nominierung Preis der deutschen Filmkritik[25]
- 2021 Stipendium, Villa Aurora, Los Angeles[26]
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Weblinks
- Ulu Braun bei IMDb
- Offizielle Website von Ulu Braun
- Ausstellungsverzeichnis
- The IBB Video Space at the Berlinische Galerie, Handout: Ulu Braun (PDF)
- #63: Ulu Braun, Videoart at Midnight
- Ulu Braun/Bilddokumentation, Krupic Kersting Gallery, Köln
- Luc-Carolin Ziemann: Ulu Braun, Porträt, auf shortfilm.de
- Interview mit Leonhard Dobusch auf netzpolitik.org
- Videodoku der Ausstellung „Die Zerschwörung“
- Berlinale Award Ceremony: Nomination for European Film Award to Ulu Braun and his Film Burkina Brandenburg Komplex
- Arte-Kurzschluss: "Zwischen Kunst und Provokation"
- Deutsche Welle, Bericht zum Sarajevo Filmfestival
- Berlinale Interview mit Daniel Pook, 2013
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Literatur
- Videonale 10. Köln: König 2005. ISBN 3-88375-951-1
- Landschaft 2.0. Heidelberg: Kehrer 2009. ISBN 978-3-86828-088-3
- Ulu Braun. Formation der Wesen. Videocollagen. Bielefeld: Kerber 2014. ISBN 978-3-86678-995-1
Einzelnachweise
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