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Veitshöchheim

Gemeinde in Bayern, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Veitshöchheim
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Veitshöchheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und liegt am Main. Der Ort ist eine ehemalige Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Würzburg, später der Könige von Bayern. Überregional bekannt ist die repräsentativ ausgestattete Schlossanlage mit ihrem großen Rokokogarten.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
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Veitshöchheim von oben
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Geographie

Seit dem Austritt Großbritanniens aus der EU liegt der geographische Mittelpunkt der Europäischen Union in der Gemeinde.[2]

Gemeindegliederung

Es gibt zwei Gemeindeteile (in Klammern der Siedlungstyp):[3][4]

Vor der Gebietsreform gehörte zur Gemeinde außer Veitshöchheim nur der Weiler Schleehof. Er musste Anfang der 1960er Jahre dem Neubau der Balthasar-Neumann-Kaserne weichen und wurde abgesiedelt.

Nachbargemeinden

Im Norden liegen die Gemeinden Erlabrunn, Thüngersheim und Güntersleben; die östlichen Nachbargemeinden sind Rimpar und Estenfeld. Im Süden grenzt Veitshöchheim direkt an Würzburg. Im Westen auf der gegenüberliegenden Mainseite liegen die Gemeinden Margetshöchheim und Zell am Main.

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Name

Etymologie

Der ursprüngliche Name Hochheim besteht aus dem althochdeutschen Adjektiv hôch und dem althochdeutschen Wort heim. Später wurde der Name des Kirchenpatrons St. Vitus/St. Veit als Namenszusatz hinzugefügt, um den Ort von Margetshöchheim auf der gegenüberliegenden Mainseite zu unterscheiden.[5]

Frühere Schreibweisen

Weitere Informationen Jahr, Schreibweise ...
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Geschichte

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Bis zum 19. Jahrhundert

Veitshöchheim wurde im Jahr 779 erstmals erwähnt. Die Pfarrei Veitshöchheim wurde im Jahr 1097 von dem Würzburger Bischof Emehard dem Kloster St. Stephan geschenkt. Um 1235 war der Ritter Konrad III. von Leinach, ein Ministerial des Bischofs Hermann von Lobdeburg, Vogteiherr des Dorfes Veitshöchheim, bis das Vogtrecht im Mai 1240 durch den Abt St. Stephans für 44 Mark wieder zurückgekauft wurde.[6] Im Jahr 1246 fand im Ort die Wahl zum deutschen König statt, Heinrich Raspe ging als Sieger hervor. Ein eigenes Ortswappen für Veitshöchheim wurde auf Bitten der Gemeindevorsteher im Jahre 1563 durch Fürstbischof Friedrich von Wirsberg gewährt.

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Rathaus von 1748 nach Plänen von Balthasar Neumann erbaut unter Fürstbischof A. F. von Ingelheim und K. von Greiffenclau
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Veitshöchheim 1898
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Schloss Veitshöchheim, erbaut von 1680 bis 1682

Das Schloss Veitshöchheim wurde in den Jahren 1680 bis 1682 unter dem Fürstbischof Peter Philipp von Dernbach erbaut und von 1749 bis 1753 durch Balthasar Neumann erweitert. Mit der Anlage des Hofgartens, der zum Schloss gehört, begann man 1702. Die heute noch erhaltene Pfarrkirche St. Vitus wurde 1691 eingeweiht, die Veitshöchheimer Synagoge in den Jahren 1727 bis 1730 erbaut.

Im Jahr 1814 fiel der Ort endgültig an das Land Bayern, nachdem er nur neun Jahre zuvor zum Großherzogtum Würzburg kam. Die Gemeinde wurde in ihrer heutigen Form im Zuge der bayerischen Verwaltungsreformen 1818 gebildet. Der Bahnhof Veitshöchheim mit Königspavillon wurde 1853 und 1854 unter Maximilian II. von Bayern erbaut.

20. Jahrhundert

Zu Beginn der NS-Zeit lebten etwa 35 jüdische Bürger in Veitshöchheim. Beim Novemberpogrom 1938 blieb die Synagoge unbeschädigt, da sie bereits im Frühjahr 1938 in kommunalen Besitz übergegangen war. Das Gebäude diente zunächst als Garage und dann als Feuerwehrdepot; das Obergeschoss wurde als Wohnraum genutzt. Die Häuser der jüdischen Einwohner wurden zerstört und verwüstet. Bei Kriegsbeginn hatten die meisten jüdischen Einwohner Veitshöchheim bereits verlassen; ein Teil war emigriert, der andere in größere Städte verzogen. Die sieben Anfang 1942 noch hier lebenden Juden wurden im Laufe des Jahres nach Izbica bei Lublin bzw. nach Theresienstadt deportiert. Seit den 1990er Jahren dient das ehemalige Synagogengebäude als „Jüdisches Kulturmuseum und Synagoge“. Sie ist die einzig vollständig eingerichtete historische Synagoge im Raum Unterfranken. Seit 2009 wurden vom Künstler Gunter Demnig 15 Stolpersteine zur Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes verlegt.[7]

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1976 die Gemeinde Oberdürrbach aufgelöst: Gadheim kam zu Veitshöchheim, alle übrigen Gemeindeteile wurden in die Stadt Würzburg umgegliedert.[8]

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 8623 auf 9652 um 1029 Einwohner bzw. um 11,9 %. 2003 hatte die Gemeinde 10.188 Einwohner. Quelle: BayLfStat

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Politik

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Gemeinderat

Der Gemeinderat von Veitshöchheim hat seit 1. Mai 2020 wieder 20 Mitglieder, da die Einwohnerzahl nun unter 10.000 beträgt (bis April 2020: 24 Gemeinderäte). Die Wahl am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:[9]

Weitere Informationen Partei / Liste, Sitze ...

Die Wahlbeteiligung betrug 59,35 %.

Gegenüber der Amtszeit 2014 bis 2020 verkleinerte sich der Gemeinderat um vier Sitze. Während die Grünen zwei Sitze dazugewannen, verlor die SPD vier Sitze. Die CSU/Veitshöchheimer Mitte sowie die Unabhängige Wählergemeinschaft/Freie Wähler Veitshöchheim mussten jeweils einen Sitz abgeben.

Bürgermeister

Jürgen Götz (CSU/Veitshöchheimer Mitte) ist seit 1. Mai 2014 Erster Bürgermeister. Dieser wurde am 15. März 2020 ohne Gegenkandidat bei einer Wahlbeteiligung von 59,3 % mit 92,12 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.[10] Sein Vorgänger war Rainer Kinzkofer (SPD), der seit 10. September 1986 an der Spitze der Gemeinde gestanden war und 2014 nicht zur Wiederwahl antrat.[11]

Wappen

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Blasonierung: „In Rot ein aus einem dreikugelfüßigen, zweihenkligen, goldenen Kessel herausragender, unbekleideter, golden nimbierter Mann in natürlichen Farben mit vor der Brust gefalteten Händen, begleitet oben rechts und links von je einem sechszackigen golden Stern. In den Aussparungen (Speerruhen) des Tartschenschildes ist links die schwarze Zahl „15“ und rechts die schwarze Zahl „63“ angebracht.“[12]
Wappenbegründung: Das Wappen zeigt das Martyrium des Heiligen Vitus (St. Vitus) im Kessel, des Ortspatrons von Veitshöchheim. Die Zahlen in den Speerruhen des Doppeltartschenschildes formen die Jahreszahl „1563“, die auf das Jahr der Wappengewährung an die Gemeinde am 26. Juli 1563 durch Fürstbischof Friedrich von Wirsberg hinweist.

Gemeindepartnerschaften

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Großer See mit Musenberg im Rokokogarten

Museen

Bauwerke

Regelmäßige Veranstaltungen

Besonderes

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Arbeitsplätze

2017 gab es in der Gemeinde 3882 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 3552 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Einpendler um 330 Personen größer als die der Auspendler. 144 Einwohner waren arbeitslos. Ein großer Arbeitgeber vor Ort ist der Automobilzulieferer Wegmann Automotive.

Verkehr

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Die 1280 m lange Maintalbrücke Veitshöchheim

Der Altort ist eine verkehrsberuhigte Zone. Der gesamte Ort ist so gelegen, dass nur Einwohner und Touristen in den Altort fahren. Die meistbefahrene Straße Veitshöchheims ist die Kreisstraße WÜ 3, die von der B 27 durch den Ortbereich über Güntersleben nach Rimpar führt. Seit 1967 überspannt der Ludwig-Volk-Steg den Main.

Straße

Veitshöchheim liegt direkt an der B 27 von Würzburg nach Fulda. Die Entfernung zu Würzburg beträgt etwa 6 km. In der Nähe befinden sich die Autobahnen A 3 und A 7.

Bus und Bahn

Veitshöchheim ist durch Busse und Bahnen an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden. Aus Würzburg führen zwei Buslinien nach Veitshöchheim (Linie 11 und 19). Außerdem besitzt der Ort einen Bahnhof an der Main-Spessart-Bahn, der von der Regionalbahn stündlich bedient wird. Die Maintalbrücke Veitshöchheim der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg führt in unmittelbarer Nähe am Hofgarten vorbei.

Personenschifffahrt

Zwischen April und Oktober verkehren mehrmals täglich Personenschiffe im Linienbetrieb nach Würzburg. Die Fahrtdauer bis zur Anlegestelle am Alten Kranen beträgt etwa 45 Minuten.[17][18]

Carsharing

Seit November 2016 gab es im Altort auf dem Parkplatz nördlich des Bahnhofs und der Bücherei ein Carsharing-Auto.[19] Zum 15. Februar 2019 wurde das Angebot wegen zu geringer Resonanz ersatzlos eingestellt.

Ladestationen

Es gibt drei Ladesäulen für Elektrofahrzeuge im Altort und eine in Gadheim.

Weinbau

Mit dem Veitshöchheimer Sonnenschein verfügt man über eine „VDP Erste Lage“. Einziges örtliches Weingut ist das Weingut Hessler in der Wolfstalstraße.

Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

Freizeit- und Sportanlagen

  • Geisbergbad (Freibad)
  • Freisportanlage mit Dreifachturnhalle, Lehrschwimmbecken und Beachvolleyball-Anlage
  • Tennisplätze
  • Skaterplatz
  • Minigolfanlage
  • vier Fußballplätze

Behörden – Bundeswehr

In der Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim sind unter anderem der Stab der 10. Panzerdivision (10. PzDiv), einer der größten Divisionen des Heeres, samt der Stabs- & Fernmeldekompanie der 10. Panzerdivision und dem Heeresmusikkorps Veitshöchheim stationiert. Darüber hinaus ist die 5./Feldjägerregiment 3 in der Kaserne beheimatet.

Die Kaserne war ehemals Standort der 12. Panzerdivision, des Fernmeldebataillons 12, des Sanitätsbataillons 12, der Stabskompanie des Logistikbataillons 12 und des Kraftfahrausbildungszentrum Veitshöchheim. Nach Auflösung der 12. Panzerdivision wurde die Panzerbrigade 36 in Veitshöchheim stationiert. Nach deren Auflösung wurde in der Kaserne die Division luftbewegliche Operationen aufgestellt. Ihr folgte nach Auflösung die 10. Panzerdivision, die zuvor in Sigmaringen stationiert war. Außerdem ist das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Veitshöchheim als Ortsbehörde der territorialen Wehrverwaltung vorzufinden.

An der ebenfalls der territorialen Wehrverwaltung zugehörigen Bundeswehrfachschule Würzburg können ausscheidende Soldaten auf Zeit in den letzten Jahren ihrer aktiven Dienstzeit höherwertige Schulabschlüsse (Mittlere Reife und Fachhochschulreife) erwerben.

Gastronomie

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Wirtshaus Spundloch in Veitshöchheim

Im Ort existieren heute mehr als 25 Restaurants, Biergärten und Cafés, darunter der 2011 sanierte[22] Ratskeller und das Hotel und Weinrestaurant Spundloch.[23]

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Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die im Ort gewirkt haben

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Literatur

Commons: Veitshöchheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Veitshöchheim – Reiseführer

Einzelnachweise

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