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Years and Years
britische Fernsehserie (2019) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Years and Years ist eine britische Fernsehserie, die am 14. Mai 2019 auf dem Sender BBC One ihre Premiere feierte.[1] BBC One produzierte sie gemeinsam mit dem US-amerikanischen Fernsehsender HBO, in den Vereinigten Staaten wurde sie zum ersten Mal am 24. Juni desselben Jahres ausgestrahlt.[2]
Die Idee zur Serie stammt von Russell T Davies, der auch die Drehbücher aller sechs Folgen verfasste. Sie spielt in einer dystopischen Zukunft in einem Zeitraum von 2019 bis 2034. Laut Davies hatte er bereits seit mehr als zwanzig Jahren geplant, die Serie auf den Bildschirm zu bringen.[3]
In Deutschland lief die Serie ab dem 5. März 2020 beim Pay-TV-Sender Starzplay und war damit über die Starplayz App, den Starplayz Channel bei Prime Video und Apple TV zu sehen.[4] Im deutschen frei empfangbaren Fernsehen lief die Serie ab dem 14. Januar 2021 auf ZDFneo.
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Handlung
Zusammenfassung
Kontext
Die Serie fokussiert auf den Alltag der Familie Lyons, die ursprünglich aus Manchester stammt: Daniel, Angestellter eines Wohnungsamts, ist homosexuell und will bald seinen Lebensgefährten, den Grundschullehrer Ralph, heiraten. Sein älterer Bruder Stephen, ein Finanzberater, und dessen Ehefrau Celeste, eine Buchhalterin, die in London wohnen, machen sich Sorgen um ihre beiden Töchter, die junge Erwachsene Bethany und die jugendliche Ruby. Seine jüngere Schwester Rosie, die in einer Schul-Cafeteria arbeitet, sich als alleinerziehende Mutter um ihre Söhne Lee und Lincoln kümmern muss und unter Spina bifida leidet, möchte einen neuen Partner finden. Seine bisexuelle Schwester Edith ist für unzählige Hilfs-Organisationen ständig in der Welt unterwegs und hat die anderen deswegen schon länger nicht mehr gesehen. Die herrische Muriel, die Großmutter der Geschwister, steht der Familie als Matriarchin vor. Aufgrund eines politischen Zwischenfalls im Jahr 2019 ändert sich nicht nur das Leben der Familie, sondern auch die Zukunft Großbritanniens für immer, nachdem während einer Familienfeier 2024 die USA eine Atombombe über einem chinesischen Militärstützpunkt entzünden. Die Handlung konzentriert sich sowohl auf das Privatleben der Lyons innerhalb von 15 Jahren als auch auf die politische Lage im Land, die zunehmend von Instabilität aufgrund von politischen, wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen geprägt ist.
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Besetzung
Die Synchronisation der Serie wurde bei der Hermes Synchron unter der Dialogregie von Michael Deffert erstellt.[5]
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Episodenliste
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Rezeption
Zusammenfassung
Kontext
In der Internet Movie Database erreichte die Serie eine Bewertung von 8,4 aus zehn Sternen basierend auf 17.212 Bewertungen. Auf Rotten Tomatoes bekam die Serie eine Kritikerwertung von 89 Prozent sowie eine Zuschauerbewertung von 90 Prozent.[6] Bei Metacritic erhielt die Serie einen durchschnittlichen Kritiker-Wert von 78 aus 100 und eine Zuschauerwertung von 7,5 aus 10[7] (Stand: 26. Mai 2020).
„Eine Familiengeschichte vor dem größtmöglichen Hintergrund, dem drohenden Untergang der Zivilisation glaubhaft zu erzählen, ist eigentlich zum Scheitern verurteilt. Doch Showrunner Russell T. Davies und der Studio Canal-Tochter Red Production Company sind mit Years and Years eine so zwingende, relevante Serie gelungen, die zwar sehr viel will aber auch liefert und deshalb schnellstmöglich auch nach Deutschland kommen muss - eine Plattform oder einen Sender gibt es bislang leider noch nicht. Die Eskalation von Politik und Gesellschaft verbunden mit dem schleichenden Gefühl, gerade hart erkämpfte Errungenschaften wieder zu verlieren, ist kein allein britisches Phänomen. Diese Serie adelt Russell T. Davies und sein Gespür für Zeitgeist. Diese Serie ist eine Warnung an die Menschheit, verpackt in einer dramatischen Serien-Dystopie, die The Handmaid’s Tale beinahe wie Feel Good-Fernsehen wirken lässt.“
Vanessa Schneider beschrieb die Produktion für den Bayerischen Rundfunk als „beängstigend nah“ an der Realität, wobei der Realismus durch „Mark und Bein“ gehe. Years and Years sei eine faszinierende Polit-Science-Fiction-Serie, die sich nicht auf die Machtspiele der Mächtigen, sondern auf die Menschen konzentriere, die mit den politischen Entscheidungen in einer „ziemlich finsteren“ nahen Zukunft leben müssen. Die Serie zeige anhand vieler kleiner Familiendramen, was die nicht greifbare Globalisierungsangst auf der ganzen Welt mit Menschen mache. Russell T Davies treffe einen ähnlichen Ton wie The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd oder Black Mirror, halte Years and Years aber realistischer. Es sei für die Zuschauer „richtige Folter“, miterleben zu müssen, wie irrational, naiv und kurzsichtig sich die eigentlich klugen und reflektierten Lyons in dieser hoffnungslosen Situation verhalten. Glücklicherweise lockere dafür die absurde Komik die angespannte Handlung immer wieder auf, zudem sei Emma Thompson in ihrer Rolle „schlicht fabelhaft“. Wegschauen sei bei Years and Years nicht möglich, da das Szenario der Serie bis ins Detail so gut vorstellbar sei, dass es „richtig wehtue“ zuzuschauen, wie die Welt „vor die Hunde“ gehe.[9]
Sophie Gilbert schrieb im The Atlantic, dass es zwischen Years and Years und Black Mirror zwar Ähnlichkeiten gebe, da beide Serien dystopische Zukunfts-Szenarien behandelten. Allerdings entwickle sich die Welt für die Vorstellungskraft von Charlie Brooker, dem Erfinder und Autor von Black Mirror, zu schnell, weswegen es in aktuellen Folgen der Serie nicht um potenzielle, sondern aktuelle Probleme wie süchtig machende soziale Netzwerke gehe. Russell T Davies hingegen greife auf „dunkle Trends“ des letzten Jahrzehnts zurück, deren logische Erweiterung innerhalb von fünf beziehungsweise 15 Jahren er schildere. In der Serie werde in einer „bröckelnden und nervösen“ Atmosphäre dargestellt, wie einfach es für eine Politikerin wie Rook ist, an die Macht zu kommen, indem sie auf „nativistische Instinkte“ eingeht und sich gleichzeitig absurderweise auf „lokale Ärgerlichkeiten“ statt auf globale Krisen fokussiert. Emma Thompson brilliere hierbei als Rook, die „bedrohlich und mit absoluter Selbstsicherheit“ agiere, allerdings ließe ihr die Serie genug Zweideutigkeit, um den Zuschauer rätseln zu lassen, ob Machtergreifung wirklich ihr einziges Ziel ist.[10]
Morgan Jeffery, ein Redakteur des Digital Spy, war der Ansicht, dass Russel T Davies mehrere Themen gleichzeitig aufgreife, unter anderem die Politik von Donald Trump, übertriebenen Instagram-Konsum, überteuerten Kaffee in London sowie die britische Polit-Talkshow Have I Got News for You, das Ergebnis sei ein „wildes Kaleidoskop“, da die Serie sowohl „atemberaubend als auch schwindelerregend“ sei. Dank der „grandiosen“ Darsteller sei die Familie Lyons das „Rückgrat“ der Serie, Davies gelinge es, auch „haarsträubende“ Elemente in einer „absolut authentischen Familien-Dynamik“ zu verarbeiten. Allerdings kämen durch die Fülle an Themen einige Handlungsstränge zu kurz, beispielsweise der Wunsch der Figur Bethany, transhuman zu werden, da der Eindruck entstehe, dies sei nur zur Zuschauer-Belustigung gedacht. Obwohl die Serie „beeindruckend“ sei, wirke sie ein wenig „zusammenhangslos“. Nichtsdestotrotz sei Years and Years aufgrund ihrer „schieren Unberechenbarkeit“ faszinierend, auch wenn eine Serie, in der es um „alles“ geht, vielleicht nicht ganz so fesselnd sei wie eine Produktion, die nur ein bestimmtes Thema behandelt.[11]
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Nominierungen
Critics’ Choice Television Awards 2020[12]
- Nominierung: Beste Miniserie
- Nominierung: Bester Nebendarsteller in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm, für Russell Tovey
- Nominierung: Beste Nebendarstellerin in einer Miniserie oder einem Fernsehfilm, für Emma Thompson
- Nominierung: Beste Miniserie
- Nominierung: Beste Miniserie
World Soundtrack Award 2020[15]
- Nominierung: Bester Fernsehkomponist, für Murray Gold (auch für Gentleman Jack)
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Weblinks
Einzelnachweise
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