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Ziersdorf

Marktgemeinde im Bezirk Hollabrunn, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ziersdorf
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Ziersdorf ist eine Marktgemeinde mit 3349 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich.

Schnelle Fakten Marktgemeinde, Wappen ...
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Geografie

Ziersdorf liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 48,71 Quadratkilometer. Davon sind 62 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 7 Prozent Weingärten und 20 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende neun, bis auf Ziersdorf (Markt) als Dorf[2] qualifizierte Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[3]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Dippersdorf, Fahndorf, Gettsdorf, Großmeiseldorf, Hollenstein, Kiblitz, Radlbrunn, Rohrbach sowie Ziersdorf.

Nachbargemeinden

Ravelsbach Sitzendorf an der Schmida
Hohenwarth-Mühlbach Thumb Hollabrunn
Großriedenthal (TU) Heldenberg
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Der Ort Ziersdorf wurde erstmals um 1100 als Cigeisdorf urkundlich erwähnt.[4] Die ursprüngliche Hauptortsachse zog sich von Ost nach West durch die heutige Hollabrunner Straße und die alte Kellergasse entlang eines alten Handelsweges. Entlang dieser Straße findet man auch heute die ältesten noch erhaltenen Häuser des Ortes.

Erst mit dem Bau der k.u.k.-Reichsstraße, die von der kaiserlichen Reichshauptstadt Wien kommend, von Süd nach Nord durch Ziersdorf gebaut wurde, erhielt der Ort seine neue Hauptachse. An der wichtigen Hauptverkehrsstrecke der österreichischen Monarchie gelegen, wuchs der Ort und übertraf auch langsam seine bis dahin größer gewesenen Nachbarorte.

Mit dem Bau der kaiserlichen Eisenbahnstrecke Kaiser-Franz-Josefs-Bahn erhielt der Ort eine zusätzliche Verkehrsader, die das Wachstum des Ortes weiter steigerte. Wegen des lehmreichen Bodens entstanden in Ziersdorf zahlreiche Ziegelöfen, die lange Zeit den Ort und seine Bevölkerung prägten. Durch die Ziegel erzeugenden Betriebe entstand ein Zuzug an Arbeitern nach Ziersdorf. Die Gemeinde wurde größer und erhielt das Marktrecht. Heute ist von der ziegel-erzeugenden Geschichte Ziersdorfs nahezu nichts mehr zu sehen; die Gemeinde errichtete jedoch ein Ziegelmuseum, in welchem an die Geschichte der Ziegelmachertradition erinnert wird und die Standorte der ehemals auf dem Gemeindegebiet vorhandenen 21 Ziegelöfen dokumentiert werden.[5]

Im Zuge der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung wurden am 1. Jänner 1966 die ehemaligen Gemeinden Gettsdorf und Hollenstein[6], 1969 Dippersdorf[7], 1971 Fahndorf, Kiblitz, Radlbrunn, Rohrbach[8] und 1972 Großmeiseldorf[9] nach Ziersdorf eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Die Zunahme der Bevölkerungszahl zwischen 1991 und 2001 beruht auf einer starken Zuwanderung, die Geburtenbilanz war nur leicht positiv.[10]

Ziersdorf: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
 
3.261
1880
 
3.505
1890
 
3.530
1900
 
3.758
1910
 
4.000
1923
 
3.580
1934
 
3.679
1939
 
3.627
1951
 
3.540
1961
 
3.209
1971
 
3.184
1981
 
2.999
1991
 
3.060
2001
 
3.330
2011
 
3.300
2021
 
3.400
2025
 
3.349
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021
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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Gettsdorf
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Pfarrkirche Großmeiseldorf
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Pfarrkirche Radlbrunn
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Pfarrkirche Ziersdorf
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Brandlhof in Radlbrunn
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Konzerthaus Weinviertel
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Kellergasse in Fahndorf

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Jahr 2010 gab es 117 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon waren 65 Haupterwerbsbetriebe, die 76 Prozent der Flächen bewirtschafteten. Im Jahr 1999 waren es insgesamt 179 Betriebe, davon 104 im Haupterwerb.[11] Im Produktionssektor gab es 20 Betriebe, die 150 Arbeitnehmer beschäftigten, etwa zwei Drittel im Bau und ein Drittel mit der Herstellung von Waren. Der Dienstleistungssektor gab in 136 Betrieben 372 Menschen Arbeit. Etwa ein Drittel in sozialen und öffentlichen Diensten und ein Drittel im Handel (Stand 2011).[12][13]

Verkehr

Bildung

In Ziersdorf gibt es drei Kindergärten, eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[16]

Gesundheit

In der Marktgemeinde ordinieren praktische Ärzte und Fachärzte. Eine Apotheke befindet sich im Ortszentrum.[16]

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Politik

Zusammenfassung
Kontext

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.

Bürgermeister

Großgemeinde Ziersdorf

Gemeindepartnerschaften

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Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1995: Raimund Pfeifer († 2018), Bürgermeister von Ziersdorf 1982–1994[25]
  • Erwin Pröll, Landeshauptmann außer Dienst[26]
  • Hannes Bauer, ehemaliger Nationalrat[27]
  • Johann Gartner, Bürgermeister von Ziersdorf 1999–2019[28]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Josef Pröll (* 1968 in Stockerau),[30] ehemaliger österreichischer Politiker (ÖVP) und Bundesminister für Finanzen und Vizekanzler
  • Herbert Baumgartner (* 1970 in Hollabrunn), österreichischer Staatsmeister im Taekwondo
  • Peter Schleicher (1945–2015), österreichischer Sänger und Musiker
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Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 7. Band: Sebarn bis Zwingendorf. Mechitaristen, Wien 1835, S. 285 (ZiersdorfInternet Archive; mit einem Nachtrag zum 6. Band: Schloßhof; c) Sebarn).
  • Festschrift der Marktgemeinde Ziersdorf zur 850-Jahrfeier. Marktgemeinde Ziersdorf, Ziersdorf 1962, OBV.
  • Friedrich Damköhler: Eine Wanderung durch Ort und Zeit. Ziersdorf im Wandel eines Jahrhunderts. Gewerbe, Betriebe, Institutionen. Ziersdorf von 1880 bis 2004. F(riedrich) Damköhler, Ziersdorf 2005, ISBN 3-200-00344-8.
  • Hannes Bauer, Friedrich Damköhler, Gerhard H. Gürtlich, Paul Weiss: Hundertvierzig Jahre Franz-Josef-Bahn – 900 Jahre erste urkundliche Erwähnung von Ziersdorf. Fassbaender, Wien 2010, ISBN 978-3-902575-35-7.
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Commons: Ziersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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