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Bergwertung (Tour de France)

Wertungskategorie bei der Tour de France Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bergwertung (Tour de France)
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Die Bergwertung der Tour de France wurde erstmals bei der Tour de France 1933 unter dem Namen Grand Prix de la Montagne (frz.: Großer Bergpreis) ausgetragen. Es gewinnt der Fahrer, der die meisten Punkte während aller Etappen sammelt. Die Punkte werden für die Platzierung auf klassifizierten Anstiegen während der Etappe vergeben.

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Rot-weiß gepunktetes Trikot

Gepunktetes Trikot

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Sylvain Chavanel im Gepunkteten Trikot – auf der 7. Etappe der Tour de France 2007 am Anstieg zum Col de la Colombière.

Seit der Tour de France 1975 trägt der Führende der Bergwertung nach einer Etappe am nächsten Tag das rot-gepunktete Wertungstrikot (frz. maillot à pois rouges).

Die markante Gestaltung des Gepunkteten Trikots soll auf den französischen Schokoladenhersteller „Chocolat Poulain“ zurückgehen, der seine Schokolade in weißem Papier mit roten Punkten verkaufte und die Bergwertung ursprünglich sponserte.[1] Obwohl der Sponsor inzwischen gewechselt hat, wurde die Punkte-Optik beibehalten. Andere Quellen stellen dies in Zweifel, da es keinen Beweis für eine solche Verpackung gebe.[2]

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Punktevergabe

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Bergwertung am Col de la Colombière bei der 7. Etappe der Tour de France 2007

Der Modus der Bergwertung ist ähnlich wie bei der Punktewertung. Am Ende jeder vom Veranstalter als Bergwertung klassifizierten Steigung werden Punkte vergeben. Die Kategorie beschreibt die Schwierigkeit des Anstiegs. Die höchste Einstufung ist hors catégorie (HC, außerhalb der Kategorien), die niedrigste Einstufung ist die 4. Kategorie. Die Punkte werden je nach Platzierung bei der Bergwertung vergeben. Dabei ist die Vergabe von Bergpunkten nicht auf das Gebirge beschränkt, sondern kann auch bei kleineren Steigungen (Hügeln, bspw. der 4. Kategorie) auf Flachetappen stattfinden.

Bei der Tour de France 2017 galt z. B. folgendes Schema:[3]

Weitere Informationen Kategorie, Punktevergabe nach Platzierung ...

Sieger ist der Fahrer mit den meisten Punkten. Bei Punktegleichstand zwischen zwei oder mehreren Fahrern ist das entscheidende Kriterium die Anzahl der ersten Plätze bei Bergankünften hors catégorie. Sollte es dabei wiederum einen Gleichstand geben, entscheidet die Anzahl der ersten Plätze bei den Bergwertungen der jeweils nächsten Kategorie. Im Falle eines Gleichstands auch nach Zahl der ersten Plätze in sämtlichen Kategorien ist schließlich die Platzierung der Fahrer im Gesamtklassement maßgeblich.

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Anstiege „hors catégorie“

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Kriterien

Als hors catégorie, abgekürzt HC, werden durch den Tour-de-France-Veranstalter ASO die am höchsten eingestuften Anstiege bezeichnet. Obwohl der Name übersetzt außerhalb oder jenseits aller Kategorien bedeutet, handelt es sich schlicht um eine zusätzliche Kategorie von Anstiegen, die 1979 oberhalb der existierenden Kategorien 1 bis 4 eingefügt wurde.[4] Im deutschen Sprachraum wird sie teilweise fälschlich als Ehrenkategorie bezeichnet.[5]

Die Einstufung gilt nur im Rahmen der jeweiligen Etappe. Welche Einstufung ein Pass erhält, hängt nicht zuletzt davon ab, von welcher Seite er befahren wird und an welcher Stelle innerhalb der Etappe er liegt. Beispielsweise wurde die Westrampe des Col d’Aubisque seit 1979 stets als HC eingestuft, die Ostrampe jedoch meist als Anstieg 1. Kategorie, aber gelegentlich auch 2. Kategorie oder HC. Es gibt somit keine festgelegten Regeln, ab wann ein Anstieg als HC einzustufen ist. Meistens ist dies entweder ab mehr als 1500 Höhenmetern der Fall oder ab 1000 Höhenmetern bei durchschnittlicher Steigung oberhalb von 6,5 %. Es gibt bei der Tour de France aber auch Pässe, die diese Parameter nicht erfüllen und trotzdem als Berge hors catégorie gelten. So hat z. B. der Anstieg nach Luz Ardiden nur 870 Höhenmeter. Andererseits überwindet der Port d’Envalira 1685 Höhenmeter, ist jedoch wegen der relativ geringen Steigung ein Berg der ersten Kategorie.

Liste

Folgende Pässe waren bisher bei der Tour de France als Bergwertungen hors catégorie eingestuft:

Legende:

  • Die vier fettgedruckten Berge gelten als die berühmtesten Anstiege der Tour de France.
  • G. → Gebirge ( P=Pyrenäen,  A=Alpen,  Z=Zentralmassiv,  J=Jura)
Weitere Informationen G., Land ...
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Gewinner der Bergwertung

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Richard Virenque konnte das Gepunktete Trikot insgesamt siebenmal gewinnen, dabei als erster Rennfahrer viermal hintereinander (1994–1997). 1998 war es ihm auf Grund der Verwicklung in den Festina-Dopingskandal nicht möglich, die Serie fortzusetzen. Je sechsmal gewannen Federico Bahamontes und Lucien Van Impe die Wertung des besten Bergfahrers.

Chronologische Liste der Sieger der Bergwertung

Anmerkung

1 
Die Ergebnisse von Kohl wurden gelöscht, nachdem er positiv auf das EPO-Dopingsmittel CERA getestet wurde. Das Klassement wurde aber noch nicht erneuert. Carlos Sastre war der 2. in der Wertung gewesen.
2 
Die Ergebnisse von Pellizotti wurden gelöscht, nachdem bei ihm auffällige Blutwerte festgestellt wurden. Das Klassement wurde aber noch nicht erneuert. Egoi Martínez war der 2. in der Wertung gewesen.

Siege nach Nationen

Weitere Informationen Rang, Nation ...
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Träger des Gepunkteten Trikots aus deutschsprachigen Ländern

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Fabian Wegmann im Gepunkteten Trikot (2005)

Bisher (Stand: 8. Juli 2023) trugen acht Fahrer aus Deutschland, zwei aus Österreich und je einer aus der Schweiz und aus Luxemburg das Gepunktete Trikot - als Führende oder Vertreter eines anderen Fahrers, der in einer höherrangigen Wertung führte. Von diesen gewannen einzig Tony Rominger und Charly Gaul die Abschlusswertung, während Bernhard Kohls Triumph wegen Dopings nachträglich aberkannt wurde.

Deutschland
  1. Jens Voigt: 1998, 2014
  2. Marcel Wüst: 2000
  3. Rolf Aldag: 2003
  4. Fabian Wegmann: 2005, 2006
  5. Sebastian Lang: 2008
  6. Tony Martin: 2014
  7. Paul Voß: 2016
  8. Simon Geschke: 2022 (9 Tage lang, deutscher Rekord)[6]
Österreich
  1. Bernhard Kohl: 2008
  2. Felix Gall: 2023[7]
Schweiz
  1. Tony Rominger: 1993
Luxemburg
  1. Charly Gaul: 1955, 1956, 1957 und 1958
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Siehe auch

Commons: Gepunktetes Trikot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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