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deutscher Science-Fiction-Autor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
H. G. Francis (* 14. Januar 1936 in Itzehoe; † 3. November 2011 in Hamburg;[1][2] eigentlich Hans Gerhard Franciskowsky)[2] war ein deutscher Buch- und Hörspielautor. Er verfasste unter zahlreichen Pseudonymen Science-Fiction-Romane und Jugendhörspiele. Von 1971 bis 2004 gehörte er zum festen Autorenstamm der Perry-Rhodan-Serie.
Nach seinem Abitur studierte der Hobbyschwimmer (Jugendmeister in Schleswig-Holstein) Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Hamburg. Nach Abschluss des Studiums im Jahre 1963 war er als Gebietsleiter eines Pharma-Unternehmens tätig.
Seit seiner Jugend interessierte sich H. G. Francis für Literatur und Science-Fiction. Inspiriert durch Werke von Isaac Asimov und Poul Anderson veröffentlichte er schon 1962 seinen ersten Roman Die fünf Oligos.[3] Schon kurz darauf erschien sein erster Band innerhalb der SF-Serie Mark Powers, allerdings unter dem Verlagspseudonym Ted Scott. Es folgten weitere Romane, neben Mark Powers schrieb er mehrere Utopia-Romane und an der Serie Ren Dhark von Kurt Brand mit. Der Autor entwickelte Mitte der 1960er-Jahre seine eigene Serie Rex Corda. Die Serie erschien ab dem 7. November 1966 im Bastei-Verlag, wurde jedoch am 28. August 1967 nach 38 Bänden wieder eingestellt.
Ab 1970 wurde Francis in der Perry-Rhodan-Serie aktiv, zunächst in der Schwesterserie Atlan, ab 1971 dann auch für die Perry-Rhodan-Serie selbst.[2] Sein erster Band trug die Nummer 518 und hieß Sturmlauf in den Tod. In den folgenden über dreißig Jahren verfasste er für die Atlan-Serie 96 und für die Perry-Rhodan-Serie 208 Heftromane und gehörte damit zu den produktivsten Autoren der Serie.
Francis gab 1972 seine Arbeit als Gebietsleiter auf und wurde hauptberuflich Schriftsteller.
1986 sorgte der Autor mit seinem Roman Die vom fünften Hundert[4] für Aufsehen. Es ist die deutlich erweiterte Fassung eines bereits 1970 in der Reihe Terra Astra erschienenen Romans.[5] In der Erzählung schildert Francis eine Zukunft, in der alle Menschen in Wolkenkratzern leben, die durch Transmitter miteinander verbunden sind. Kein Mensch kennt mehr die freie Natur.
Neben seiner Arbeit bei Perry Rhodan wurde Francis auch als Autor vieler Hörspiele bekannt. 1974 verwies ihn ein Freund an das Label Europa. Dort würde ein Autor für eine Kung-Fu-Hörspielserie gesucht, die sich an der Fernsehserie Kung Fu mit David Carradine orientieren sollte. Francis übernahm die Aufgabe und verfasste die Skripte für Regisseurin Heikedine Körting. In der Folge schrieb er unter verschiedenen Pseudonymen hunderte von Hörspielen für Europa. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Gruselserie (vormals auch H. G. Francis’ Gruselserie) und Commander Perkins. Er verfasste nicht nur Originalskripte zu Serien wie Masters of the Universe, sondern arbeitete auch zahlreiche Vorlagen zu Hörspielen um, etwa Die drei ??? oder 'TKKG sowie einige Folgen der Fünf Freunde. Für den Kiosk Verlag schrieb er die ersten Jan-Tenner-Folgen. Insgesamt verfasste Francis über 600 Hörspiele mit einer Gesamtauflage von 120 Millionen Tonträgern. Er erhielt für seine Hörspiele 120 Goldene Schallplatten und sechs Platin-Schallplatten.[6][2][7] Damit schuf Francis eines der umfangreichsten Prosa-Werke der deutschen Nachkriegszeit.[7]
Die auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene Buch- und Hörspielserie Commander Perkins lag Francis besonders am Herzen. Die Hörspiele erschienen bei Europa, die Bücher unter dem Pseudonym H. G. Francisco im Franz Schneider Verlag (München). Die Handlung in den Hörspielen und in den Büchern war unterschiedlich, die Figuren aber waren im Wesentlichen die Gleichen. Die Bücher hatten zeitweilig eine Startauflage von 60.000 Exemplaren. Francis’ Idee eines Dimensionsbrechers ermöglichte es ihm, ohne lange Anreisen direkt mit der Schilderung von Abenteuern auf fernen Planeten zu beginnen. Die letzten Perkins-Europa-Hörspiele erschienen 1980, die letzten Perkins-Romane 1984 – in beiden Fällen wurde der laufende Handlungszyklus nicht zu Ende geführt. Ausschlaggebend für die Einstellung waren bei beiden Verlagen offenbar rückläufige Verkaufszahlen. Francis äußerte sich später hierzu so: „Ich habe wirklich nicht verstanden, weshalb die Kaufleute in den Verlagen eine so dumme Entscheidung getroffen haben.“[6] Die neun Perkins-Romane erschienen zwischen 2002 und 2009 in vertonter Fassung bei Maritim – allerdings unter dem Titel Das Sternentor, da die Namensrechte für Commander Perkins noch bei Europa lagen.
Das Werk Das Geheimnis des Bermuda-Dreiecks, welches er unter dem Pseudonym Peter Bars schrieb, beinhaltet tatsächliche Begebenheiten. In der Trilogie Die Zeitmaschine geht es um ein Wissenschaftlerteam, welches Zeitreisen zu den Kulturen der Maya und der Ägypter und eine Expedition in die versunkene Stadt Tiahuanaco unternahm.
Francis hatte ursprünglich unter seinem richtigen Familiennamen Franciskowsky veröffentlichen wollen. Der alte Verleger Pabel lehnte dies jedoch ab. Er befürchtete, sein Autor könnte für einen Polen gehalten werden, glaubte, dass er nur englische und amerikanische Autoren verkaufen könne und verpasste ihm das Pseudonym Francis.[6]
H. G. Francis zeichnete sich durch eine enorme Produktivität und Vielseitigkeit aus. Neben seiner Tätigkeit bei Perry Rhodan, die er 2005 einstellte, schrieb er sehr viele Tierbücher, Pferdegeschichten (zum Beispiel Wendy-Bücher), Sachbücher und historische Romane. Für den ARD-Zweiteiler „Störtebeker“ adaptierte er eine Taschenbuch-Ausgabe.[7] Den Umfang seiner Tätigkeiten beschrieb er: „Ich wäre als Schriftsteller auf keinen Fall ausgefüllt und zufrieden, könnte ich nur in einem Genre arbeiten […] Wichtig ist für mich die Vielfalt und die Herausforderung durch neue Themenkreise. Das Spektrum der Themen kann gar nicht weit genug für mich sein.“[2]
Für eine Musical-Adaption der Perry-Rhodan-Serie arbeitete Francis an der Story, dem Bühnenbild und der Musik. Das Projekt wurde allerdings nie verwirklicht.[7]
Im Sommer 2009 erlitt Francis einen schweren Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte. Im November 2011 verstarb er an den Spätfolgen.
Franciskowsky schrieb unter folgenden Pseudonymen:
sowie unter dem Verlagspseudonym Ted Scott.
Als Hans G. Francis:
Hierbei handelt es sich um Vertonungen der Commander Perkins Romane aus dem Schneider-Verlag. Die Hörspielbearbeitung nahm Franciskowsky selbst vor.[16]
Unter dem Pseudonym Peter Bars
Unter dem Pseudonym R. C. Quoos-Raabe
Special: Wundersame Weihnacht
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