Liste der Denkmale und Standbilder der Stadt Braunschweig
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Über die Stadt Braunschweig verstreut finden sich zahlreiche Denkmale und Denkmäler, Standbilder, Reliefs, Gedenksteine, und -tafeln, die im Laufe der Jahrhunderte zu unterschiedlichen Anlässen aufgestellt wurden. Einige dieser Werke sind allerdings mittlerweile aus verschiedenen Gründen (meist aufgrund von Kriegen) nicht mehr vorhanden.
Die zweifellos kunsthistorisch und stadtgeschichtlich wichtigsten Werke sind auch gleichzeitig die ältesten:
Das nach seinem Erschaffer benannte „Imervard-Kreuz“ gilt als eine der bedeutendsten romanischen Skulpturen auf deutschem Boden.
Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern wird kontinuierlich gepflegt. Zur leichteren Orientierung dient eine chronologische Gliederung nach dem Datum der Entstehung bzw. Aufstellung:
Besonderheiten: Der Braunschweiger Löwe ist die älteste erhaltene Großplastik des Mittelalters nördlich der Alpen und der erste größere figürliche Hohlguss seit der Antike; darüber hinaus ist er die einzige mittelalterliche Freiplastik, die (bis zum 9. Juli 1980) noch an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort stand.
Status: Das Original befindet sich seither „einige Meter“ weiter in der Burg Dankwarderode. Auf dem Burgplatz, am alten Standort, befindet sich jetzt eine originalgetreue Kopie.
Status: Muss 1929 noch am ursprünglichen Aufstellungsort gewesen sein. Das Denkmal steht heute leicht beschädigt in den Schlossgärten in Blankenburg (Harz). Es ist inzwischen restauriert worden.
Anlass: Ehrung Ferdinand von Schills (gefallen in Stralsund) und der 14 Unteroffiziere seines Regiments, die im Juli 1809 an der Stelle des Denkmals von französischen Truppen erschossen worden waren.
Besonderheiten: Das Denkmal entstand auf Initiative des Schriftstellers Friedrich Karl von Vechelde. Schills Kopf wurde am 24. September 1837 in der Gruft unter dem Denkmal beigesetzt, wo auch die 14 Unteroffiziere bestattet worden waren.
Errichtet: 18. Juni 1850 (Baum anlässlich der Waterloo-Feier gepflanzt), das Gitter mit herzoglichem Wappen wurde am 1. August 1859, 50. Jahrestag des Gefechts bei Ölper, hinzugefügt. Offizielle Einweihung am 1. August 1861.
Anlass: Ehrung des „Schwarzen Herzogs“. Unter dem Baum soll er in der Nacht auf den 1. August1809 gerastet haben, bevor er mit seinen Truppen in das Gefecht bei Ölper zog.
Besonderheiten: Aufschrift: „Hier lagerte Herzog Friedrich-Wilhelm von Braunschweig-Oels in mitten seiner Krieger in der Nacht auf den 1. August 1809.“
Besonderheiten: Das überlebensgroße Denkmal war bereits 1849 bei Rietschel in Auftrag geben worden. Für Braunschweig war dieses Denkmal die erste Darstellung eines Menschen und zudem das erste Standbild das keinen Monarchen darstellte. Das Gesicht wurde von Christian Friedrich Krull nach einer Portraitbüste Lessings gestaltet. Das gesamte Denkmal wurde allein durch private Spenden finanziert. Während des Zweiten Weltkrieges war es ausgelagert und wurde erst 1947 wieder an seinen angestammten Standort gebracht.
Material: Kupfer 1858–1863 und 1865–1868, Bronze 2006–2008
Aufstellungsort: auf dem Mittelbau der Braunschweiger Schlossfassade (52°15′48″N, 10°31′38″O52.2633910.52735)
Besonderheiten: Die 3. Version der Quadriga wurde nach der vollständigen Verschrottung der Überreste der 2. Version im Rahmen des Abrisses des Schlosses im Jahre 1960, nach einem 1:3-Original-Modell Rietschels angefertigt.
Status: Vom Original aus dem Jahre 1863 ist lediglich der Kopf übrig geblieben, der im Städtischen Museum besichtigt werden kann. Seit dem Frühjahr 2007 sollte die 3. Version der Quadriga auf dem Neubau des Braunschweiger Schlosses stehen. Statische Probleme verzögerten den geplanten Termin jedoch bis ins Jahr 2008, als die „größte Quadriga Europas“ im Oktober schließlich wieder auf das Schloss zurückkehrte.
Besonderheiten: Die Brunnenschalen stammen von Ludwig Winter, die Drachen und Löwen sind wiederum von Breymann. Ein früherer Brunnen an dieser Stelle aus dem Jahre 1407 wurde 1814 während der Befreiungskriege eingeschmolzen, um daraus Kanonen zu gießen.
Aufstellungsort: Ursprünglich auf dem Platz vor dem Braunschweiger Schloss, von 1973 bis zum 3. Juli 2007 südlich des Löwenwalls an der Kurt-Schumacher-Straße. Seit dem frühen Morgen des 3. Juli 2007 wieder vor der neu erbauten Braunschweiger Schlossfassade. (52°15′47″N, 10°31′37″O52.2631910.52692)
Besonderheiten: Während des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit schwer beschädigt, nach Restaurierungen 1973 und 1992 auf der Kurt-Schumacher-Straße. Seit den frühen Morgenstunden des 3. Juli 2007 steht das Denkmal wieder an seinem alten Standort vor dem neu erbauten Braunschweiger Schloss.
Aufstellungsort: Ursprünglich auf dem Platz vor dem Braunschweiger Schloss, von 1973 bis zum 3. Juli 2007 südlich des Löwenwalls an der Kurt-Schumacher-Straße. Seit dem frühen Morgen des 3. Juli 2007 wieder vor dem neu erbauten Braunschweiger Schloss. (52°15′49″N, 10°31′38″O52.2637110.52716)
Besonderheiten: Während des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit schwer beschädigt, nach Restaurierungen 1973 und 1992 auf der Kurt-Schumacher-Straße. Seit den frühen Morgenstunden des 3. Juli 2007 steht das Denkmal wieder an seinem alten Standort vor dem neu erbauten Braunschweiger Schloss.
Errichtet: Grundsteinlegung auf dem Hohetorwall am 30. April 1877 (Gauß’ 100. Geburtstag). Es steht seit seiner Enthüllung am 27. Juni 1880 auf der Südseite des Gaußberg.
Anlass: Ehrung des in Braunschweig geborenen Mathematikers Carl Friedrich Gauß.
Besonderheiten: Auf einer Sockelseite befindet sich das Gauß’sche 17-Eck, in der Hand hält er sein berühmtestes Werk „Disquisitiones arithmeticae“. Eine aus Gips gefertigte 1:1-Kopie des Standbildes befindet sich in der Gaußschule.
Besonderheiten: „Germania“ mit Schwert (linke Hand) und Lorbeerkranz (rechte Hand) auf einem Sockel, an dessen Fuß drei braunschweigische Soldaten (Infanterie, Kavallerie und Artillerie).
Besonderheiten: Auftraggeber des Grabmals waren die Freiwilligen Feuerwehren des Herzogtums Braunschweig, Umsetzung an den jetzigen Standort im Jahre 1969. Restaurierung zum 125. Gründungsjubiläum der Braunschweiger Berufsfeuerwehr am 1. August2000. Da das Originalportrait verloren war, wurde nach Fotografien ein neues geschaffen.
Besonderheiten: Brunnenfigur, darum herum drei Meerkatzen und zwei Eulen in Anlehnung an die Geschichte „Wie sich Eulenspiegel in Braunschweig bei einem Brotbäcker als Bäckergeselle verdingte und wie er Eulen und Meerkatzen backte“.[2]
Besonderheiten: Ostseite des Steins: Name des Ausführenden und Stifters: P Kahle, Westseite: abgekürzte Namen der Stifter des Steines, Nordseite: diverse Runen, Südseite: Widmung „Den Runen“.
Besonderheiten: Aufschrift: „(Abbildung eines Eisernen Kreuzes) / 1914–1918 / Ihren gefallenen und vermißten Söhnen / Die St. Martini-Gemeinde / 1939–1945“
Besonderheiten: Spendenaufruf durch den „Verein ehemaliger Ostasiaten und Afrikaner“.
Status: Ursprünglicher Aufstellungsort am Ende der Jasperallee; mit dem Straßendurchbruch durch den Stadtpark in den 1930er Jahren Versetzen des Denkmals an den heutigen Ort; soweit noch am selben Ort
Gedenksäule für das Reserve Infanterie-Regiment 273
Besonderheiten: Auf der Säule befindet sich unter einem Eichenblatt die Inschrift „Den Helden des Reserve Infanterie-Regiments 273 – 1914–1918“. Auf den vier Seiten des Sockels befinden sich (kaum noch leserlich) folgende Orte, an denen das Regiment eingesetzt war: Bussiares, Bzowica (Galizien), Chemin des Dames, Gricourt, Jaroslawice (letzte Reiterschlacht der Weltgeschichte), Novon (? unleserlich), Sereth (Bukowina), Verdun, Zbricz (? unleserlich), Złota Góra (Polen)
Aufstellungsort: ursprünglich auf dem Kinderspielplatz Weberstraße, Ecke Langestraße
Besonderheiten: Das Original-Besenmännchen wurde während des Zweiten Weltkriegs eingelagert und nach Kriegsende in der Hugo-Luther-Straße aufgestellt, wo es 1953 wahrscheinlich von Schrott-Räubern entwendet wurde. 1954 wurde eine Kopie aus Stein vor dem Gebäude der Braunschweiger Baugenossenschaft in der Mauernstraße aufgestellt. Nach zahlreichen Beschädigungen wurde am 3. Juni 1987 anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Baugenossenschaft erneut eine Bronzefigur gegossen.
Status: das neue Besenmännchen steht wieder in der Mauernstraße
Aufstellungsort: Platzartige Erweiterung in der Mitte der Schlosspassage (52°15′47″N, 10°31′30″O52.26305555555610.525)
Besonderheiten: Das Original-Fischmännchen wurde 1965 von Schrottdieben gestohlen, später in der Oker wiedergefunden und wieder am ursprünglichen Standort aufgestellt. 1976 wurde es erneut gestohlen und blieb unauffindbar. 1978 wurde eine neu gegossene Figur aufgestellt.
Besonderheiten: Die Plastik wurde Ende Oktober 2009 von ihrem ursprünglichen Aufstellungsort im kleinen Park auf der Westseite der ehemaligen Öffentlichen Bücherei an den neuen Aufstellungsort in der Bartholomäustwete, in unmittelbarer Nähe der Bartholomäuskapelle, versetzt.
Status: noch am selben Ort
Rehe
Errichtet: 5. Juni 1968
Anlass: unbekannt
Entwurf: Anatol Buchholtz (* 1. Februar 1927 in Sensburg)
Entwurf: Bruno Skibbe (* 8. Juni 1906 in Berlin; † 21. Mai 1975 in Braunschweig)
Ausführung:?
Material: Gusseisen
Aufstellungsort: Das Denkmal befand sich ursprünglich in der Schützenstraße 17 und wurde 1973 an seinen jetzigen Standort versetzt, der Westseite der Brüdern-Kirche, wo es sich noch heute befindet. Der neue Standort befindet sich gegenüber Brackes Geburtshaus Hintern Brüdern 9, das allerdings im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
Aufstellungsort: Am Bunker in der „Alten Knochenhauerstraße“, der auf dem Grundstück der 1940 von den Nationalsozialisten abgerissenen Neuen Synagoge steht.
Besonderheiten: „gestiftet von den Bürgern Braunschweigs“
Besonderheiten: Die in Braunschweig aufgestellte Schnellzuglokomotive mit der Seriennummer 01 1063 ist eine von nur noch zehn erhaltenen der 1975 ausgemusterten DR-Baureihe 01.10.[7]
Aufstellungsort: Bis 2005 im Schlosspark, seit Juni 2007 im Museumpark
Besonderheiten: 1930 geschaffen
Status: Entfernt während der Einebnung des Schlossparks 2005 und von 2005 bis 2007 im städtischen Betriebshof gelagert; Umsetzung erfolgte in den Museumpark
Aufstellungsort: ursprünglich auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz, jetzt aber an der Friedrich-Wilhelm-Straße vor dem Gebäude der ehemaligen Oberpostdirektion (52°15′41″N, 10°31′14″O52.26138888888910.520555555556)
Aufstellungsort: Westseite der Magni-Kirche (52°15′45″N, 10°31′47″O52.262510.529722222222)
Besonderheiten: Das eigentliche Deserteursdenkmal wurde zunächst mehrfach beschädigt und schließlich gestohlen. An seiner Stelle befindet sich deshalb eine Steinplatte mit folgender Aufschrift: „Hier stand vom 1.9.1994 bis zum 1.1.1995 ein Deserteursdenkmal. Nach zwei Zerstörungsversuchen wurde es am Neujahrsmorgen gestohlen. / Also seid ihr verschwunden, / aber nicht vergessen, / niedergeknüppelt, / aber nicht widerlegt – / zusammen mit allen / unbelehrbar / auf der Wahrheit / Beharrenden / uns Mahnung / und Beispiel. / nach Bertolt Brecht“
Status: gestohlen
Epitaph I
Errichtet: 1995
Anlass: Gedenken an Personen, die an AIDS gestorben sind.
Besonderheiten: Die Installation ist Teil von Fechts Projekt «Mémoire nomade» („nomadisierendes Gedächtnis“), das wiederum Teil des Projektes „Denkraum: NAMEN und STEINE“ der Deutschen AIDS-Stiftung Bonn ist.
Besonderheiten: Die unbegehbare Brücke soll die Erinnerungen an die Bahnhofsbrücke wecken die hier einst stand. An ihrer Unterseite war zunächst eine Videoinstallation mit 17 TV-Monitoren eingebaut, welche nur von der Oker aus gesehen werden konnte. Im Jahre 2008 wurde diese Installation durch eine blaue LED-Beleuchtung ersetzt.
Status: noch am selben Ort.
Gedenkstätte Friedhof Hochstraße
Errichtet: Mai 2001
Anlass: Gedenken an die getöteten Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter und Säuglinge aus Polen.
Entwurf: Reinhard Coppenrath (D), Andrzej Solyga (PL), Marcin Roszczyk (PL).
Aufstellungsort: Am Ufer der Oker bei der Brücke Am Wendentor in östlicher Richtung stadtauswärts.
Besonderheiten: Fachwerkkonstruktion, die an der Oker als Bootsanleger diente und gleichzeitig Aussichtsplattform war. Der Turm sollte, vertraglich vereinbart, eigentlich bis 2008 stehen bleiben,[11] wurde dann aber erst Anfang 2011 abgebaut.[12]
Aufstellungsort: „Platz der Deutschen Einheit“ (Südseite)
Besonderheiten: Das Originalstück der Berliner Mauer ist ein Geschenk des Axel-Springer-Verlages an die Stadt Braunschweig zum 20. Jahrestag des Mauerfalls (Plakette auf der Rückseite des Denkmals). Am 1. Oktober 2010, zum 20. Jahrestag der Deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 2010, dem Tag der Deutschen Einheit, wurde das Mauer-Denkmal durch eine steinerne Gedenkplatte ergänzt. Auf dieser befindet sich ein Zitat aus der Ansprache des damaligen deutschen BundespräsidentenRichard von Weizsäcker zum Staatsakt anlässlich des Tages der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990.
Status: noch am selben Ort
Gedenktafel zur Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933
Aufstellungsort: Auf dem Schlossplatz, zwischen den Reiterstandbildern. Ungefähr an der Stelle, wo die Bücherverbrennung 1933 stattfand.
Besonderheiten: Auf der Tafel befindet sich das Zitat aus Heinrich HeinesTragödieAlmansor: „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“[16]
Besonderheiten: Es handelt sich um ein zerlegbares, begehbares, „temporäres Denkmal“, das bis zum 23. September 2015 in Braunschweig zu sehen war.[18] Im „Schlosscarree“ fand eine Begleitausstellung statt.[19] Anschließend wurde das Denkmal nach Winnenden, dem nächsten Aufstellungsort, transportiert.
Bernd Ulrich Hucker vermutet, dass es sich um die Darstellung Ottos aus einem unvollendet gebliebenen Grabmal für diesen handeln könne. Vgl.: Braunschweigisches Landesmuseum – Niedersächsische Landesmuseen Braunschweig (Hrsg.): Otto IV. Traum vom welfischen Kaisertum. Petersberg 2009, S. 289ff.
Ralf Busch (Red.): Der ehemaligen jüdischen Gemeinde Braunschweigs zum Gedenken, In: Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums, Heft 11, Braunschweig 1977, S. 3
Hermann Kindt: Georg Howaldt und seine Werkstatt. In: Braunschweiger Kalender 1957. Braunschweig 1956, S. 35–40.
Peter Lufft: Braunschweigs Plastiken im Stadtbild seit 1945. Kulturberichte Nr. 6, Kulturamt der Stadt Braunschweig, Braunschweig 1989.
Götz Mavius: Denkmäler in der Stadt Braunschweig im 19. Jahrhundert. In: Stadtarchiv und Stadtbibliothek Braunschweig. Kleine Schriften. Nr. 7, Braunschweig 1981.
Ernst-August Roloff: Erinnern – Trauern – Verdrängen? In: Stadtarchiv und Öffentliche Bücherei Braunschweig. Kleine Schriften. Nr. 33, Braunschweig 1998.