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italienisch-deutscher Fotograf und Filmemacher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Luigi Toscano (* 9. Mai 1972 in Mainz) ist ein italienisch-deutscher Fotograf und Filmemacher. Mit seinem Projekt Gegen das Vergessen, bei dem er mehr als 400 Holocaust-Überlebende persönlich getroffen, porträtiert und die Bilder an öffentlichen Orten ausgestellt hat, erregte er weltweite Aufmerksamkeit.
Luigi Toscano wurde 1972 als ältestes von sieben Kindern sizilianischer[1] Gastarbeiter geboren.[2] Seine Eltern waren beide alkoholkrank, er floh von zu Hause, landete im Heim und wurde später kurz drogensüchtig.[2] Nach dem Hauptschulabschluss übte er Tätigkeiten als Dachdecker, Türsteher und Fensterputzer aus und schlug dann eine künstlerische Laufbahn ein. Die technischen und handwerklichen Fertigkeiten eines Fotografen brachte er sich nach einem Grundkurs in Fotografie an einer Volkshochschule selbst bei. In seinen frühen Arbeiten konzentrierte er sich überwiegend auf die Betrachtung und Darstellung unbewegter Szenen und Objekte. Mittlerweile wird der Mensch zum Mittelpunkt seiner Bilder. Seit 2006 ist Luigi Toscano auch als Filmemacher tätig. Wie bei der Fotografie erarbeitete er sich die Technik in Eigenregie. Mit seiner Firma Luigi Toscano Production stellt er Dienstleistungen im Bereich Film, Video und Fotografie zur Verfügung.
Ausstellungen seiner Arbeiten fanden in Mannheim, New York, Pittsburgh, Paris, Kansas City, St, Louis, Leipzig, Dortmund, Heidelberg, San Francisco, Washington, Wien, Hannover, Düsseldorf, Berlin, Esslingen, Heidelberg, Stuttgart, Genf, Kiew und Dnipro statt.[2]
Als erster Fotograf weltweit wurde Luigi Toscano 2021 von der UNESCO zum „Artist for peace“ ernannt.[3] Ebenfalls 2021 wurde er mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[4][5]
Mit seiner Ausstellung Gegen das Vergessen mit Aufnahmen von mehr als 400 traumatisierten Überlebenden des Holocaust in der Zeit des Nationalsozialismus, die er persönlich getroffen, porträtiert und die Bilder an öffentlichen Orten ausgestellt hat, erregte er weltweite Aufmerksamkeit. Vom 6. bis 31. Mai 2019 wurde diese am Wiener Burgring gezeigt und dreimal von unbekannten Tätern beschädigt.[8] Nach dem dritten Angriff – die örtliche Polizei hatte sich geweigert zu kommen – organisierten mehrere Freiwilligenorganisationen Mahnwachen zum Schutz der Ausstellung, auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen kam.[9] Toscanos Botschaft nennt sich: Zeigt Haltung! Im Zuge der Gespräche mit den Überlebenden und dem Schrecken dessen was er hörte, wurde er selbst krank, bekam einen Hörsturz und hatte psychosomatische Probleme.[10]
Toscano hat mehrere Bildbände veröffentlicht:
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