Der spätere Bronzemedaillengewinner Helmut Körnig aus Deutschland egalisierte den bestehenden olympischen Rekord im sechsten Viertelfinallauf am 31.Juli.
Am 31.Juli traten die Läufer zu fünfzehn Vorläufen an. Die jeweils zwei besten Athleten – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für die Viertelfinals am gleichen Tag. Auch aus diesen sechs Viertelfinalläufen kamen die jeweils Erst- und Zweitplatzierten – wiederum hellblau unterlegt – in die nächste Runde, die Halbfinals. Die beiden Vorentscheidungen und das Finale wurden am 1.August durchgeführt. Aus den Halbfinals erreichten die jeweils ersten Drei – hellblau unterlegt – den Endlauf.
Aufgrund seiner Vorleistungen hieß der Favorit dieses Rennens Helmut Körnig. Im Viertelfinale hatte er mit 21,6s den olympischen Rekord egalisiert und dabei den 100-Meter-Olympiasieger Percy Williams geschlagen. In der Vorentscheidung besiegte Körnig in 21,8s den Goldmedaillengewinner von 1924 Jackson Scholz. Im Finale von Amsterdam ging Scholz das Rennen schnell an. Nach Streckenhälfte lag Körnig vorne, verkrampfte aber auf der Zielgeraden ein wenig und so konnten Williams und auch Walter Rangeley an ihm vorbeiziehen. Percy Williams hatte seine zweite Goldmedaille bei diesen Spielen gewonnen. Um die Bronzemedaille gab es zuerst keine Entscheidung, Körnig und Scholz kamen fast gleichauf ins Ziel. Die Schiedsrichter entschieden auf ein totes Rennen, beide Läufer sollten noch einmal gegeneinander antreten. Scholz zog zurück und überließ Körnig somit die Bronzemedaille. Spätere Filmanalysen zeigten, dass diese Entscheidung richtig war.[4]
Nach seinem Sieg über die 100Meter zwei Tage zuvor wurde Percy Williams nun zum ersten Sprint-Doppelolympiasieger, der nicht aus den USA kam.
Helmut Körnig schaffte den ersten deutschen Medaillengewinn über 200Meter.
Zum ersten Mal blieb die US-Mannschaft in dieser Disziplin ohne Medaillengewinn.
Helmut Körnig (hier mit seinem Trainer Josef Weyand) gewannBronze
Der Olympiasieger von 1924 Jackson Scholz kam auf Platz vier insZiel
John Fitzpatrick – über 100Meter im Halbfinale ausgeschieden – erreichte Platzfünf
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 188–192