Olympische Winterspiele 2002
19. Ausgabe der Olympischen Winterspiele, in Salt Lake City, USA / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Die Olympischen Winterspiele 2002 (auch XIX. Olympische Winterspiele genannt) wurden 2002 in Salt Lake City, der Hauptstadt und größten Stadt des US-Bundesstaates Utah ausgetragen. Es waren die vierten Winterspiele und insgesamt achten Olympischen Spiele in den Vereinigten Staaten. Fünf Monate nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 waren die Spiele in vielfacher Hinsicht vom Gedenken an die Opfer und von patriotischen Bekundungen, aber auch von erhöhten Sicherheitsvorkehrungen geprägt. In sportlicher Hinsicht blieben einerseits die Erfolge von Athleten wie Ole Einar Bjørndalen oder Samppa Lajunen, andererseits mehrere Dopingfälle im Skilanglauf in Erinnerung.
Austragungsort: | Salt Lake City (Vereinigte Staaten) |
Stadion: | Rice-Eccles Olympic Stadium |
Eröffnungsfeier: | 8. Februar 2002 |
Schlussfeier: | 24. Februar 2002 |
Eröffnet durch: | George W. Bush (US-Präsident) |
Olympischer Eid: | Jim Shea (Sportler) Allen Church (Kampfrichter) |
Disziplinen: | 15 (7 Sportarten) |
Wettkämpfe: | 78 |
Länder: | 77 |
Athleten: | 2399, davon 886 Frauen |
← Nagano 1998 | |
Turin 2006 → |
Medaillenspiegel | |||||
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Platz | Land | G | S | B | Ges. |
1 | Norwegen Norwegen | 13 | 5 | 7 | 25 |
2 | Deutschland Deutschland | 12 | 16 | 8 | 36 |
3 | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | 10 | 13 | 11 | 34 |
4 | Kanada Kanada | 7 | 3 | 7 | 17 |
5 | Russland Russland | 5 | 4 | 4 | 13 |
6 | Frankreich Frankreich | 4 | 5 | 2 | 11 |
7 | Italien Italien | 4 | 4 | 5 | 13 |
8 | Finnland Finnland | 4 | 2 | 1 | 7 |
9 | Niederlande Niederlande | 3 | 5 | – | 8 |
10 | Osterreich Österreich | 3 | 4 | 10 | 17 |
11 | Schweiz Schweiz | 3 | 2 | 6 | 11 |
Vollständiger Medaillenspiegel |
Es waren zudem die ersten Olympischen Spiele unter der Ägide des IOC-Präsidenten Jacques Rogge. Das örtliche Organisationskomitee leitete der republikanische Politiker Mitt Romney, späterer Gouverneur von Massachusetts und Präsidentschaftsbewerber.
Erstmals wurden durch eine IOC-Kommission unter dem Vorsitz des deutschen Mitglieds Thomas Bach von den ursprünglichen neun Bewerbern vier für die eigentliche Abstimmung ausgewählt. Die drei weiteren anerkannten Kandidatenstädte neben Salt Lake City waren Sion (Schweiz), Östersund (Schweden) und Québec (Kanada). Nicht zur Abstimmung zugelassen wurden Graz (Österreich), Jaca (Spanien), Poprad (Slowakei), Sotschi (Russland) und Tarvisio (Italien). Salt Lake City wurde am 16. Juni 1995 auf der 104. IOC-Session in Budapest im ersten Wahlgang mit 54 von 89 Stimmen zum Ausrichter gewählt. Anfang Januar 1999 wurde ein Bestechungsskandal bekannt. Letztlich ging aus einem am 10. Februar 1999 durch die IOC-Ethikkommission veröffentlichten, 300 Seiten umfassenden, Dokument hervor, dass sich mindestens 24 IOC-Mitglieder vom Bewerbungskomitee der Stadt Salt Lake City bestechen ließen. Als Folge traten vier IOC-Mitglieder zurück und sechs weitere wurden am 17. März 1999 suspendiert. Es war das erste Mal in der 105-jährigen IOC-Geschichte, dass IOC-Mitglieder per Abstimmung ausgeschlossen wurden.
Ergebnisse der Wahl:
Ort | Land | Wahlgang |
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Salt Lake City | Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten | 54 |
Östersund | Schweden Schweden | 14 |
Sion | Schweiz Schweiz | 14 |
Québec | Kanada Kanada | 7 |
Das Logo der Spiele zeigte einen dreifarbigen Schneekristall, der aus drei C für Contrast (Kontrast), Culture (Kultur) und Courage (Mut) gebildet wurde.
Die olympischen Maskottchen waren Powder (ein Schneeschuhhase), Copper (ein Kojote) und Coal (ein Amerikanischer Schwarzbär). Sie sollten das olympische Motto Citius, altius, fortius (schneller, höher, stärker) symbolisieren.
Das Motto der Spiele lautete Light the fire within ‚Entfache das innere Feuer‘.
Das olympische Feuer wurde am 19. November 2001 von der Schauspielerin Thalia Prokopiou im Heiligen Hain von Olympia entzündet. Am 4. Dezember brachte es eine Sondermaschine der Delta Air Lines mit dem Namen Soaring Spirit von Athen nach Atlanta. Am Schauplatz der Olympischen Sommerspiele 1996 eröffnete der damalige letzte Fackelläufer, Muhammad Ali, den Fackellauf bei einer Zeremonie im Centennial Olympic Park.[1]
In den rund zwei Monaten bis zur Eröffnungsfeier der Winterspiele passierte die Fackel auf ihrem Weg durch die Vereinigten Staaten alle Bundesstaaten mit Ausnahme von South Dakota, North Dakota, Minnesota und Hawaii. Die verwendete Fackel war 84 Zentimeter lang und hatte die Form eines Eiszapfens.
Am 21. Dezember erreichte die Fackel Washington, D.C. und Arlington County, wo in einer Zeremonie am Pentagon der Terroranschläge vom 11. September gedacht wurde und wo auch Präsident Bush zu den Fackelträgern gehörte. Über Weihnachten verweilte sie in New York City und wurde dort – nach einer weiteren Gedenkzeremonie an der Freiheitsstatue an Heiligabend mit Angehörigen der Opfer vom 11. September – im Rockefeller Center zur Schau gestellt.
Weitere Stationen waren unter anderem die weiteren ehemaligen US-amerikanischen Olympiastädte Lake Placid (29./30. Dezember), St. Louis (8./9. Januar), Los Angeles (15./16. Januar) und Squaw Valley (20./21. Januar). Am 24. Januar machte das Feuer auch einen kurzen Abstecher nach Alaska. Schließlich erreichte es am 4. Februar den Bundesstaat Utah.
Die olympischen Wettkampfstätten waren weit über den Ballungsraum Salt Lake City und die östlich angrenzende Wasatchkette verteilt. In der Stadt selbst fanden außer der Eröffnungs- und Schlussfeier nur die Wettbewerbe im Eiskunstlauf und im Shorttrack statt. Weitere Hallenwettbewerbe fanden in den unmittelbar an Salt Lake City angrenzenden Vororten Kearns und West Valley City statt, einige Eishockeyspiele in der rund 80 Kilometer südlich gelegenen Großstadt Provo. Gastgeber der Freiluftwettbewerbe waren das nördlich von Salt Lake City am Großen Salzsee gelegene Ogden sowie die östlich im Wasatchgebirge gelegenen Wintersportgebiete Park City und Soldier Hollow.
Salt Lake City
- Rice-Eccles Stadium – Eröffnungs- und Schlussfeier
- Salt Lake Ice Center – Eiskunstlauf, Shorttrack
Kearns
- Utah Olympic Oval – Eisschnelllauf
West Valley City
- The E Center – Eishockey
Provo
- Peaks Ice Arena – Eishockey
Ogden
- Snowbasin – Ski Alpin (Abfahrt, Super-G, Alpine Kombination)
- The Ice Sheet – Curling
Park City
- Park City Mountain Resort – Ski Alpin (Riesenslalom), Snowboard
- Utah Olympic Park:
- Utah Olympic Park Track – Bob, Rodeln, Skeleton
- Utah Olympic Park Jumps – Nordische Kombination, Skispringen
- Deer Valley – Freestyle-Skiing, Ski Alpin (Slalom)
- Soldier Hollow – Biathlon, Langlauf, Nordische Kombination
Für die Winterspiele von Salt Lake City meldeten sich 78 Nationen an. Erstmals dabei waren Hongkong, Kamerun, Nepal, Tadschikistan und Thailand. Puerto Rico zog seine beiden Starter – ein Bobteam – während der Spiele zurück. Dadurch nahmen letztendlich Sportler aus 77 Nationen an den Wettbewerben teil.
Europa (1.670 Athleten aus 44 Nationen) | ||
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Amerika (400 Athleten aus 13 Nationen) | ||
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Asien (296 Athleten aus 15 Nationen) | ||
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Ozeanien (38 Athleten aus 3 Nationen) | ||
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Afrika (3 Athleten aus 3 Nationen) | ||
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(Anzahl der Athleten) * erstmalige Teilnahme an Winterspielen |
Eröffnungsfeier
Die Eröffnungsfeier der Winterspiele fand am Abend des 8. Februar 2002 im Rice-Eccles Stadium der University of Utah statt. Nachdem Eisläufer Fahnen mit den Namen aller bisherigen Austragungsorte der Olympischen Winterspiele ins Stadion getragen hatten, betraten der IOC-Präsident, der Vorsitzende des Organisationskomitees und – begleitet von der Melodie Hail to the Chief – der US-Präsident den Innenraum des Stadions. Zu Beginn der Zeremonie wurde unter fast völligem Schweigen der Anwesenden eine US-amerikanische Flagge, die in den Ruinen des World Trade Centers gefunden worden war, ins Stadion getragen. Ursprünglich war beabsichtigt worden, dass diese der amerikanischen Mannschaft bei ihrem Einmarsch vorangetragen werden sollte, was vom IOC mit Verweis auf das Protokoll abgelehnt wurde. Die amerikanische Nationalhymne wurde vom Mormon Tabernacle Choir gesungen und vom Utah Symphony Orchestra begleitet.
Mit einer Eisshow wurde das Motto der Spiele „Light the Fire Within“ szenisch dargestellt. Es folgte der Einmarsch der Athleten; wie üblich marschierte die Mannschaft Griechenlands zuerst und die des Gastgeberlandes USA zuletzt ein. Das anschließende Kulturprogramm beinhaltete Verweise auf die indianische und mormonische Vergangenheit Utahs. Nach dem Einmarsch der Athleten zogen Vertreter der fünf in Utah heimischen Indianerstämme – Ute, Gosiute, Shoshone, Paiute und Diné (Navajo) – ins Stadion ein. Die fünf Häuptlinge begrüßten in ihrer jeweiligen Sprache Vertreter der Athleten, anschließend folgte ein Showteil mit Tänzen der Indianer und einem Auftritt des indianischstämmigen kanadischen Rockmusikers Robbie Robertson.
Der nächste Programmteil beschäftigte sich mit der Besiedlung des amerikanischen Westens durch die weißen Pioniere. Es wurden ihre Siedlertrecks, die Begegnung mit der Tierwelt des Westens – wie Elchen, Klapperschlangen und Bisons – und dem Leben der Siedler im Westen szenisch dargestellt.
Später gab es unter anderem einen gemeinsamen Auftritt von Sting und Yo-Yo Ma.
US-Präsident George W. Bush wich als bisher einziges Staatsoberhaupt von der traditionellen Eröffnungsformel der Olympischen Spiele ab, indem er ihr die Vorbemerkung „On behalf of a proud, determined and grateful nation“ („Im Namen einer stolzen, entschlossenen und dankbaren Nation“) hinzufügte. Er hielt sich auch nicht wie üblich auf einer speziellen Tribüne, sondern inmitten der US-Athleten auf.
Die olympische Flagge wurde von acht bekannten Persönlichkeiten ins Stadion getragen, von denen fünf die Kontinente repräsentierten: John Glenn (Amerika), Lech Wałęsa (Europa), Desmond Tutu (Afrika), Kazuyoshi Funaki (Asien) und Cathy Freeman (Ozeanien). Ferner verkörperte der ehemalige alpine Skisportler Jean-Claude Killy den Sport, Filmregisseur Steven Spielberg die Kunst und der Forscher und Filmproduzent Jean-Michel Cousteau den Umweltschutz.
Das olympische Feuer wurde zum ersten Mal in der Geschichte von einer Mannschaft entzündet: dem US-Eishockeyteam von den Olympischen Winterspielen 1980, das durch das Miracle on Ice – den Sieg über die favorisierte Sowjetunion und den anschließenden Gewinn der Goldmedaille – berühmt geworden war. Es wurde von seinem damaligen Mannschaftskapitän Mike Eruzione angeführt.
Den olympischen Eid sprachen der Skeletoni Jim Shea und der Alpin-Kampfrichter Allen Church aus den Vereinigten Staaten.
Schlussfeier
Bei der Abschlussfeier traten unter anderem Bon Jovi mit ihrem Hit „It’s my life“ auf. Außerdem gab es Auftritte von Kiss und von den früheren Eiskunstlauf-Olympiasiegerinnen Katarina Witt und Kristi Yamaguchi.
Die olympische Flagge wurde von Rocky Anderson, dem Bürgermeister von Salt Lake City, an Sergio Chiamparino, den Bürgermeister von Turin, übergeben.