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deutscher Schriftsteller und Hörspielautor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Richard Groß (* 1. September 1921 in Königsberg (Preußen); † 9. September 1968 in Ost-Berlin[1]) war ein deutscher Schriftsteller und Hörspielautor in der DDR.
Er wurde 1921 im ostpreußischen Königsberg geboren. Sein Vater war Angestellter bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse und Mitglied der KPD.
Richard Groß, der als Multitalent schrieb, malte und musizierte,[2] wurde 1940 zur Wehrmacht eingezogen und geriet später in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung zog er aus familiären Gründen zunächst nach Ingolstadt und später nach Düsseldorf, wo er als kaufmännischer Angestellter bei der Auto Union GmbH arbeitete.[3] 1954 siedelte Groß in die DDR über und begann dort ab 1956 als Schriftsteller zu publizieren. Zu seinen Werken zählen Erzählungen und Romane, zum Teil satirisch, Jugendbücher sowie Hörspiele, in denen er vor allem seine Gegenwart thematisierte. Auch versuchte er sich im Genre der Science-Fiction-Literatur.[4] Der Zukunftsroman Der Mann aus dem andern Jahrtausend wurde sein bekanntestes Buch. Groß selbst bezeichnete sich als „SED-Schriftsteller“.[5]
Wohnhaft im brandenburgischen Eichwalde, hielt er zahlreiche Lesungen vor der Jugend des Kreises; daneben wirkte er in politischer Funktion als Abgeordneter des Kreistages Königs Wusterhausen, vor allem in der Ständigen Kommission für Kultur, und schrieb Programme für Thälmann-Gedenkfeiern in Ziegenhals.[4] Als überzeugter Kommunist verpflichtete sich Groß zudem als Inoffizieller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit (IM „Karl“).[2] Richard Groß starb 1968 mit 47 Jahren.[4]
Groß las zwar in seiner Jugend begeistert Jules Verne und später Stanislaw Lem, auch interessierte er sich für die Fortschritte in der Weltraumforschung, doch regten ihn diese nicht zum Schreiben von Zukunftsromanen an. Vielmehr sah er im Science-Fiction-Roman eine andere Aufgabe, die er selbst verfolgte, und zwar statt der Technik den Menschen in den Mittelpunkt zu rücken. Eine technikdominierte Zukunftsschilderung ohne das Ringen der Menschen um eine bessere Weltordnung würde, meinte er, den Leser dazu bringen, sich angesichts dieser „faden und langweiligen Welt“ sorglos zurückzulehnen. Nur der aus dem Jetzt der sozialistischen Gesellschaft weiterentwickelte Mensch könne die Jugend ergreifen. Ihm schwebte eine Gesellschaft vor, die „im Kommunismus lebt, in der klassenlosen Gesellschaft, in der die Nöte unserer Zeit ein für allemal ins Reich der Legende verbannt sind“.[6]
Er forderte, dass seine Genre-Kollegen viel weniger technische Entwicklungen extrapolieren sollten. Dagegen sei es unerlässlich, den Marxismus-Leninismus zu studieren und Engels und Bebel zu lesen. Dann erst könnten, ausgehend vom Modellmenschen des DDR-Bürgers, künftige Zeitalter der Vollkommenheit entwickelt und dargestellt werden. Kurz gesagt: „Erst der Mensch – dann seine Maschinen.“[7]
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