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Anton Lessing
deutsch-russischer Unternehmer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Aron „Anton“ Iwanowitsch Lessing (russisch Антон Иванович Лессинг, wiss. Transliteration Anton Ivanovič Lessing; * 21. Mai 1840 in Mühlhausen bei Bamberg; † 3. April 1915 in Oberlahnstein) war ein deutsch-russischer Unternehmer.
Leben
Zusammenfassung
Kontext
Familie

Aron Lessing[1] stammte aus einer jüdischen[2] Familie in Franken (Bayern). Er war der älteste Sohn des Mühlhausener Hopfenhändlers Samuel Moses Lessing (1808–1887),[Anm. 1] und seiner Frau Rosette, geb. Fröhlich (1810–1882). Der spätere Brauereibesitzer Simon Lessing (1843–1903) war sein Bruder.[3]
In Frankfurt am Main heiratete Lessing 1872 die Belgierin Lydia de Cuyper († 1904), die Witwe des Journalisten Victor Cappellemans, Chefredakteur des Journal de Saint-Pétersbourg,[4] und Tochter des Mathematikers Antoine de Cuyper, Rektor der Universität Lüttich. Aus der Ehe gingen vier Töchter und vier Söhne hervor, darunter der spätere Industrielle und Kommunalpolitiker Walter (1881–1967), Vater des Verbandsfunktionärs Clemens Lessing, und Gottfried Lessing (* 1877), der Vater des Diplomaten Gottfried Lessing und der Kulturpolitikerin Irene Gysi sowie Großvater der Schauspielerin Gabriele und des Politikers Gregor Gysi.
Sein Familiengrab wurde zwischen 1904 und 1915 auf dem mittlerweile aufgelassenen Alten Friedhof in Oberlahnstein gebaut und steht unter Denkmalschutz.
Unternehmertum
Lessing ging nach Russland, um industrielle Unternehmungen zu gründen. In den von ihm mitverwalteten Bergwerken arbeiteten 40.000 Menschen. Lessing war 1871 Mitbegründer der Kolomnaer Maschinenbau-AG und im Jahre 1885 hatte er zusammen mit einem russischen Fürsten die Gesellschaft Wyksunsker Bergwerke gegründet.
Seit 1872 lebte er in Oberlahnstein und war dort auch politisch tätig. Für die Nationalliberale Partei kandidierte er bei der Reichstagswahl 1898 im Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Wiesbaden 3, konnte sich aber in der Parteihochburg des Zentrums nicht gegen den langjährigen Reichstagsabgeordneten Ernst Lieber durchsetzen.[5]
Er war Ehrenbürger von Mühlhausen und Oberlahnstein und wurde zum königlich-preußischen und kaiserlich-russischen Kommerzienrat ernannt.
Im Jahr seines Todes 1915 veröffentlichte Lessing zwei Hefte in der Reihe Deutsche Kriegsschriften des Bonner Verlags Marcus & Weber.
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Schriften
- Kontinentalpolitik. Ein Zukunftsbild. Marcus & Weber, Bonn 1915 (digitale-sammlungen.de).
- Aus dem Fernen Osten. Ein Rückblick und Ausblick. Marcus & Weber, Bonn 1915 (Nachdruck: De Gruyter, Berlin/Boston 2020, ISBN 978-3-11-122248-6).
Literatur
- Clemens Lessing: Lessing, Anton. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 349 f. (Digitalisat).
- Igor Alexandrowitsch Makarow: Антон Лессинг и его время. Серебряный век Выксунской металлургии Anton Lessing i ego wremja. Serebrjany wek Wyksunskoi metallurgii, deutsch ‚Anton Lessing und seine Zeit. Das Silberne Zeitalter der Metallurgie in Wyksa‘. Interbuk-bisnes, Moskau 2007, ISBN 978-5-89164-181-5 (nicht ausgewertet).
Weblinks
- Anton Lessing in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank
- Veröffentlichungen des Historischen Instituts der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald, Band 4, 1970
- 100. Todestag, Erinnerung der Stadt Lahnstein
- Grabstein mit Details zur Lebensgeschichte
- Artikel zum Familiengrab Lessing in Oberlahnstein
Anmerkungen
- Samuel Moses Lessing hieß anderen Angaben zufolge Johann (daher das russische Patronym Iwanowitsch) und war Maurermeister. Siehe Lessing, Anton. In: Erik-Amburger-Datenbank. Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung, abgerufen am 26. August 2025.
Einzelnachweise
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