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Reichstagswahl 1898

Wahl Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Reichstagswahl 1898
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Die Reichstagswahl 1898 war die Wahl zum 10. Deutschen Reichstag des Deutschen Kaiserreiches. Sie fand am 16. Juni 1898 statt.

← 1893Wahl zum 10. Deutschen Reichstag 18981903 →
(Gesamtstimmenanteile in Prozent)
 %
30
20
10
0
27,2
18,8
12,5
11,1
7,2
6,1
4,4
3,7
9,0
Regionale
Antisem.
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1893
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
+3,9
−0,3
−0,5
−2,4
−1,5
−1,0
−1,3
+0,3
+2,8
Regionale
Antisem.
Sonst.
              
Insgesamt 397 Sitze
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Die Ergebnisse der Reichstagswahl nach Wahlkreisen. Die Nummerierung der Wahlkreise entspricht der der Tabelle.
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Ergebnisse der Reichstagswahl 1898 in einer historischen Karte (einschließlich späterer Nachwahlen)
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Auflistung der 397 gewählten Abgeordneten nach Wahlkreisen

Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 68 % und damit etwas niedriger als bei der Reichstagswahl 1893.

Alle drei sogenannten „Kartellparteien“ (Deutschkonservative, Freikonservative und Nationalliberale) hatten Verluste hinzunehmen. Erneut bestätigte sich dagegen der seit der Reichsgründung bestehende und seit der Reichstagswahl 1890 zunehmende Trend zugunsten der Sozialdemokraten. Nach Stimmen waren sie erneut klar stärkste Partei. Durch die für sie ungünstige Wahlkreiseinteilung wurde sie aber nur zweitstärkste Fraktion hinter dem Zentrum, das tatsächlich rund 9 % hinter der SPD lag. Dennoch gewann es einige Sitze hinzu. Zum ersten und einzigen Mal bei einer Reichstagswahl wurde mit Jonas Smalakys ein Kandidat einer national-litauischen Partei im Wahlkreis Memel/Ostpreußen gewählt.

Die Regierung von Reichskanzler Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst, der auf Leo von Caprivi gefolgt war, hatte sich allerdings schon in der vorherigen Legislaturperiode auf das Zentrum und auch auf „nationale“ Kräfte in der Freisinnigen Volkspartei gestützt. Auch im neuen Reichstag konnten Hohenlohe-Schillingsfürst und sein Nachfolger ab 1900 Bernhard von Bülow meist auf Zustimmung des Zentrums rechnen (Lex Arons, neues Zollgesetz 1902). In der Auseinandersetzung um die „Zuchthausvorlage“ 1900 gelang es dagegen den Sozialdemokraten und Liberalen erneut (wie schon bei der „Umsturzvorlage“ 1895), zusammen mit dem Zentrum ein „Sonderstrafrecht“ gegen Arbeiter, Gewerkschafter und Sozialdemokraten zu verhindern.

Wie bei den vorherigen Wahlen nahm die Zahl kleiner Interessenparteien zu. Auch die Antisemiten stabilisierten sich.

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Ergebnisse

Zusammenfassung
Kontext
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Die Sinthflut sozialdemokratischer Stimmzettel. Die in Form der apokalyptischen Reiter dargestellten Sozialisten überschwemmen die Vertreter der bürgerlichen Parteien mit sozialdemokratischen Stimmzetteln (aus Der wahre Jacob 1898)
Weitere Informationen Politische Richtung, Parteien ...

Anmerkungen:

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Gewählte Abgeordnete nach Wahlkreisen

Zusammenfassung
Kontext

In jedem der insgesamt 397 Wahlkreise wurde nach absolutem Mehrheitswahlrecht ein Abgeordneter gewählt. Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte, wurde eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten durchgeführt. In den folgenden Tabellen werden die Wahlkreissieger und ihre im amtlichen Endergebnis genannte Parteistellung angegeben.[1]

Preußen

Weitere Informationen Königreich Preußen, Provinz Ostpreußen – Regierungsbezirk Königsberg ...

Bayern

Weitere Informationen Königreich Bayern, Oberbayern ...

Sachsen

Württemberg

Baden

Hessen

Kleinstaaten

Weitere Informationen Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach ...

Elsaß-Lothringen

Die parteipolitische Zuordnung der Abgeordneten folgt den Ausführungen von Hermann Hiery[2] sowie C.-W. Reibel.

Weitere Informationen Reichsland Elsaß-Lothringen ...
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Die Fraktionen des 10. Reichstags

Im 10. Reichstag schlossen sich mehrere Abgeordnete nicht der Fraktion ihrer eigentlichen Partei an, sondern blieben fraktionslos. Die DHP-Abgeordneten traten zum Teil der Zentrumsfraktion bei. Zu Beginn der 10. Legislaturperiode besaßen die Reichstagsfraktionen die folgende Stärke:[3]

Zentrum 106
Sozialdemokraten 56
Deutschkonservative 52
Nationalliberale 48
Freisinnige Volkspartei 29
Deutsche Reichspartei 22
Polen 14
Freisinnige Vereinigung 13
Deutschsoziale Reformpartei 10
Deutsche Volkspartei 8
Fraktionslose 39

Im weiteren Verlauf der Legislaturperiode änderte sich aufgrund von Nachwahlen und Fraktionswechseln mehrfach die Stärke der einzelnen Fraktionen.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4.

Einzelnachweise

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