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Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen

Hauptorgan der Vereinten Nationen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen
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Der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (englisch Economic and Social Council, ECOSOC; französisch Conseil économique et social de l’ONU) ist eines der sechs Hauptorgane der Vereinten Nationen mit Sitz in New York City. Neben seinen Aufgaben innerhalb der Organisation der Vereinten Nationen koordiniert er insbesondere die Tätigkeiten derer 17 Sonderorganisationen. Darüber hinaus erhält und behandelt der Rat Berichte von 11 UN-Fonds und Programmen.[2]

Schnelle Fakten Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen United Nations Economic and Social Council ...
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Der Sitzungssaal des Wirtschafts- und Sozialrats im UNO-Hauptquartier in New York

Mit der Generalversammlung der Vereinten Nationen engagiert sich der Wirtschafts- und Sozialrat mit 54 Mitgliedstaaten auf wirtschaftlichen und sozialen Gebieten. Konkrete Aufgaben sind die Hebung des allgemeinen Lebensstandards in der Welt, die Formulierung von Lösungsvorschlägen für internationale wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Probleme, die Förderung der internationalen Kooperation in Kultur und Erziehung sowie die Förderung der Menschenrechte. Entsprechend seinen Aufgaben sind die Sitze im Rat so verteilt, dass die Entwicklungsländer mit überproportional vielen Sitzen vertreten sind. 14 Mitglieder vertreten die afrikanische, 11 die asiatische, 6 die osteuropäische, 10 die lateinamerikanisch-karibische Regionalgruppe und 13 die Gruppe der westeuropäischen und anderen Staaten. Jedes Jahr wird ein Drittel der 54 Mitglieder von der Generalversammlung für eine Amtszeit von drei Jahren neu gewählt,[3] wobei eine unmittelbare Wiederwahl nicht ausgeschlossen wird. Der Präsident des Wirtschafts- und Sozialrates wird jährlich mit der einfachen Mehrheit unter den Mitgliedern gewählt. Der Rat trifft jedes Jahr im Juli abwechselnd im UNO-Hauptquartier in New York und im Büro der Vereinten Nationen in Genf zusammen.

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Sitzungen

Die Arbeitstagung des Wirtschafts- und Sozialrates wird einmal jährlich im Juli für eine Dauer von vier Wochen abgehalten. Der Sitzungsort alterniert zwischen New York und Genf, die sich jedes Jahr abwechseln. Die Tagung besteht aus verschiedenen Segmenten:

  • Hochrangiges Segment: Hier treffen sich vorwiegend Minister, Direktoren und hochrangige Beamte internationaler Institutionen sowie Vertreter der Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft, um gegenwärtige Themen der internationalen Agenda im Bereich der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung zu diskutieren. Am Ende des Segments wird jedes Jahr eine Ministerialerklärung abgegeben, die zumeist politische Richtlinien und Empfehlungen beinhaltet
  • Koordinierungssegment
  • Segment für operative Tätigkeiten
  • Segment für humanitäre Angelegenheiten
  • Allgemeines Segment

Seit dem Weltgipfel 2005 gibt es zwei neue Segmente:

  • Jährliche Überprüfung auf Ministerebene
  • Forum für Entwicklungszusammenarbeit
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Mitglieder

Zusammenfassung
Kontext

Die derzeitigen (Stand: März 2024) Mitglieder des Wirtschafts- und Sozialrates sind:[4]

Weitere Informationen Zeit- raum, Afrika (14) ...

Die Amtszeit der im Wirtschafts- und Sozialrat vertretenen Staaten endet jeweils am 31. Dezember des angegebenen Jahres.

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Unterstellte Gremien und Ausschüsse

Fachkommissionen
Statistische KommissionStatistical Commission (STATCOM)
Kommission für Bevölkerung und EntwicklungCommission on Population and Development (CPD)
Kommission für soziale EntwicklungCommission for Social Development (CsocD)
Waldforum der Vereinten NationenUnited Nations Forum on Forests (UNFF)
Kommission der Vereinten Nationen zur Rechtsstellung der FrauCommission on the Status of Women (CSW)
SuchtstoffkommissionCommission on Narcotic Drugs (CND)
Kommission für Verbrechensverhütung und StrafrechtspflegeCommission on Crime Prevention and Criminal Justice (CCPCJ)
Kommission für Wissenschaft und Technologie im Dienste der EntwicklungCommission on Science and Technology for Development (CSTD)
Kommission für Nachhaltige Entwicklung (bis September 2013, abgelöst durch HLPF)[5][6]Commission on Sustainable Development (CSD)
Hochrangiges Politisches Forum für Nachhaltige Entwicklung (ab September 2013)High-level Political Forum on Sustainable Development (HLPF)
Ad-hoc-Organe
Kommission der Regierungsexperten für Energie und Nachhaltige EntwicklungAd hoc open-ended intergovernmental group of experts on energy and sustainable development
Offene Ad-hoc-Arbeitsgruppe für InformatikAd hoc Open-ended Working Group on Informatics
Regionalkommissionen
Wirtschaftskommission für AfrikaEconomic Commission for Africa (ECA)
Wirtschafts- und Sozialkommission für Asien und den PazifikEconomic and Social Commission for Asia and the Pacific (ESCAP)
Wirtschaftskommission für EuropaEconomic Commission for Europe (ECE)
Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die KaribikEconomic Commission for Latin America and the Caribbean (ECLAC)
Wirtschafts- und Sozialkommission für WestasienEconomic and Social Commission for Western Asia (ESCWA)
Ständige Ausschüsse
Programm- und KoordinierungsausschussCommittee for Programme and Coordination (CPC)
Ausschuss für NichtregierungsorganisationenCommittee on Non-Governmental Organizations
Ausschuss für Verhandlungen mit den zwischenstaatlichen OrganisationenCommittee on Negotiations with Intergovernmental Agencies
Ausschüsse von Regierungsexperten
Expertengruppe der Vereinten Nationen für geographische NamenUnited Nations Group of Experts on Geographical Names (UNGEGN)
Expertenausschuss für die Beförderung gefährlicher Güter und für das global harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von ChemikalienCommittee of Experts on the Transport of Dangerous Goods and on the Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals
Sonstige Expertenausschüsse
Ausschuss für EntwicklungspolitikCommittee for Development Policy (CDP)
Expertenausschuss für öffentliche VerwaltungUnited Nations Committee of Experts on Public Administration (CEPA)
Ad-hoc-Sachverständigengruppe für internationale Zusammenarbeit in SteuerangelegenheitenAd Hoc Group of Experts on International Cooperation in Tax Matters
Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle RechteCommittee on Economic, Social and Cultural Rights
Ständiges Forum für indigene AngelegenheitenPermanent Forum on Indigenous Issues
Andere Gremien
Internationaler SuchtstoffkontrollratInternational Narcotics Control Board
Kuratorium des Internationalen Forschungs- und Ausbildungsinstitutes zur Förderung der FrauBoard of Trustees of the International Research and Training Institute for the Advancement of Women (INSTRAW)
Ausschuss für den Bevölkerungspreis der Vereinten NationenCommittee for the United Nations Population Award
Programmkoordinierungsrat des Gemeinsamen Programms der Vereinten Nationen für HIV/AidsProgramme Coordinating Board of the Joint United Nations Programme on HIV/AIDS (UNAIDS)
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Konsultationsstatus von Nichtregierungsorganisationen

Beim Wirtschafts- und Sozialrat können Nichtregierungsorganisationen gemäß Artikel 71[7] der UN-Charta einen Konsultationsstatus erhalten.[8][9] Dafür müssen sie sechs Prinzipien erfüllen: Unterstützung der Ziele der UN, demokratische Organisationsform, Non-Profit-Konzept, Gewaltfreiheit, Prinzip der Nichteinmischung in staatliche Angelegenheiten sowie Unabhängigkeit von zwischenstaatlichen Vereinbarungen. Ende 1997 hatten 1400 Organisationen Konsultativstatus, 2010 waren es bereits 3382 und im Jahr 2018 rund 5000 Organisationen.[10] Die Organisationen können dann an den internationalen Konferenzen und Veranstaltungen teilnehmen und Beiträge dazu leisten.[8]

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Einzelnachweise

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