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Paketzentrum (Deutsche Post DHL)

Verteilzentrum für Pakete der Deutschen Post DHL Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Paketzentrum (Deutsche Post DHL)
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Ein Paketzentrum (PZ, auch Hauptumschlagsbasis – kurz HUB, zuvor Frachtzentrum oder Frachtpostzentrum) ist ein von der Deutschen Post AG eingerichtetes Verteilsystem für Pakete. Der Begriff „Hub“ (dt. Nabe) wird gleichzeitig im englischen Sprachraum für solche Umschlagszentren verwendet, siehe Hub and Spoke. Möglicherweise wurde das Apronym HUB davon abgeleitet.

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Die 38 Paketzentren der Deutschen Post DHL in Deutschland (Stand 2023)

Die in Filialen der Deutschen Post oder Postagenturen eingelieferten, an Packstationen oder Paketboxen aufgegebenen oder auch direkt beim Kunden abgeholten Pakete werden in Sammelfahrten per LKW zu dem entsprechenden Start-Paketzentrum (PZA oder auch Abgangs-HUB) befördert. Anhand des Leitcodes (LC) oder auch per automatischer Anschriftenlesung (OCR-Lesung) sowie Videocodierung erfolgt die weitere Sortierung und die Weiterleitung an eines der anderen 37 Paketzentren. Zwischen den Paketzentren erfolgt die Beförderung im Direktverkehr per Wechselbehälter.

Sendungen, die aus anderen Paketzentren eintreffen, werden im Ziel-Paketzentrum (PZE oder auch Eingangs-HUB) anhand des Leitcodes oder der dem Identcode (IDC / IC) zugeordneten Leitinformation sortiert und anschließend mit den Versorgungsfahrten an die regionalen Zustellbasen (ZBn) und Zustellstützpunkte (ZSP) weitergeleitet. Von dort oder direkt von der ZB 00 im PZE übernimmt dann der Zusteller den weiteren Transport der Sendung zum Empfänger oder auch zur Packstation.

Die Deutsche Post DHL begann 2012 einen Ausbau ihres Netzwerkes für die Paketbeförderung im Rahmen des Paketkonzeptes 2012. So brachten neue, direkt aus der Abgangsverteilung eines gebietsfremden Paketzentrums (PZA) anfahrbare mechanisierte Zustellbasen (MechZBn) eine wesentliche Änderung der Verteilstruktur. Sie erübrigten Arbeitsschritte der Eingangsverteilung im PZE und sparten LKW-Fahrten. Wenn die Verteilkapazität eines kleineren Paketzentrums im Abgang nicht mehr ausreicht oder dies aus Gründen der Laufzeitverbesserung sinnvoll scheint, können nun Verteilmengen an das nächste größere Nachbarpaketzentrum abgegeben werden, weil die höhere Verteilgeschwindigkeit eine spätere Einlieferungszeit ermöglicht.

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Liste der Paketzentren der Deutschen Post DHL

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Deutschland

Derzeit sind die deutschen Paketzentren als Abteilung Stationäre Bearbeitung PAKET mit den Briefzentren in gemeinsame Niederlassungen gegliedert. Zum 1. Juli 2019 wurden diese neu strukturiert und nennen sich seitdem Niederlassung Betrieb. Davor wurden die Paketzentren erstmals zum 1. Januar 2007 den Niederlassungen Brief zugeordnet. Vor diesem Datum bildeten jeweils mehrere Paketzentren eine Niederlassung Produktion EXPRESS. Davor stellte jeder der ursprünglich Frachtzentrum genannten Standorte eine eigene Verwaltungseinheit.

Die Größenangaben beziehen sich auf den Stundendurchsatz an Sendungen seit dem Ausbau, Umbau und Neubau der Paketzentren im Rahmen des Paketkonzepts 2012. Die Standorte mit der Größenangabe M und L wurden zwischen 1994 und 1996 als Standardpaketzentrum (S) erbaut. Sie unterscheiden sich durch die jeweilige zwischen 2011 und 2013 erfolgte Erweiterung. Die XL-Standorte, der Standort Bremen-Hemelingen und der 40K-Neubau Aschheim II wurden später neu erbaut. XL-Standorte gibt es aktuell in Bochum, Obertshausen und in Ludwigsfelde.

Weitere Informationen PZ, Standort ...
Die braun formatierten „M“ PZ stellen die 28K-Umbauten mit Baubeginn 2012 dar.
Die grün formatierten „M“ PZ stellen die 28K-Umbauten dar, die 2013 teilweise vorgezogen wurden, da das 40K-Projekt vorerst gestoppt ist, die Sendungsverkehrsmenge jedoch weiter ansteigt.
Ein ab 2016 geplantes XL-Paketzentrum Neuland bei Hamburg-Harburg wird doch nicht gebaut. (Juli 2020)[25]

Amazon-Sorting-Center

Zum Netzwerk der Paketzentren gehören des Weiteren folgende Einrichtungen, die ebenfalls Teil der Abteilung Stationäre Bearbeitung PAKET der jeweiligen Niederlassung Betrieb sind.

Weitere Informationen PZ, Standort ...

Beide Standorte verfügen über eigene Paketverteilanlagen. Diese dienen in erster Linie der Abgangsverteilung für die Sendungen der jeweils angeschlossenen Logistikzentren. Durch den dadurch möglichen Direktverkehr zu den Ziel-Paketzentren (PZE) werden die örtlichen Start-Paketzentren (PZA) entlastet. Zum anderen können durch die Zeitersparnis Versandaufträge und somit Sendungen später am Abend bearbeitet werden, die noch am nächsten Tag den Empfänger erreichen sollen.

Geplante Paketzentren

Weitere Informationen PZ, Standort ...
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Paketzentrum (Deutsche Post DHL), Neuwied, Luftaufnahme (2017)

Österreich

  • Paketzentrum Wien, in A-1230 Wien-Liesing, Brunner Straße 65, , eröffnet im November 2016[35]
  • Paketzentrum Graz, in A-8142 Wundschuh, Am Terminal 11, , eröffnet im Oktober 2016[36]

Weltweit

Als weltweiter Logistikdienstleister hat die Deutsche Post DHL auch außerhalb Deutschlands Frachtzentren. Diese gibt es beispielsweise in Dubais Jebel Ali Free Zone (JAFZ).[37][38]

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Paketkonzept 2012

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Die Deutsche Post DHL veröffentlichte am 15. September 2011 Pläne, in den folgenden Jahren über 750 Millionen Euro in den Ausbau ihres deutschen Paketnetzes zu investieren, um die Verteilkapazität zu verdoppeln und bisher manuelle Prozesse weitgehend zu automatisieren. Außerdem sollte ihr Informationstechnisches System ausgebaut werden, um Kunden eine Sendungsverfolgung in Echtzeit und Empfängern Einfluss auf Ort und Zeit der Zustellung zu ermöglichen.[39] Weiter wurde geplant, bis Ende 2013 in Deutschland zusätzlich zu den Paketzentren 25 mechanisierte Zustellbasen (MechZB) zu errichten. Am 5. Dezember 2012 wurde die erste der neuen Basen in Braunschweig in Betrieb genommen.[40]

Amazon-Sorting-Center

Was von der Post gegenüber den Medien bisher nicht bekanntgegeben wurde: Als flankierende Maßnahme zum Paketkonzept 2012 wurde vom Jahr 2011 auf 2012 an den beiden damals neuen Standorten Graben und Rheinberg des Versandhändlers Amazon jeweils ein Verteilzentrum errichtet. Die sogenannten Amazon-Sorting-Center (ASC) ermöglichen in einem nebenstehenden Gebäude eine direktere Bearbeitung der Sendungen des Versandhändlers. Vorbild dieses Prinzips war offensichtlich das alte Paketzentrum Bremen (GVZ), das nach dem Neubau des PZ Bremen-Hemelingen für die direkte Abgangsverteilung der Sendungen des am selben Standort befindlichen Logistikzentrum (DHL Fulfillment) umgebaut wurde. Der Betrieb dieses Standortes wurde 2016 eingestellt.[7][26][30]

Ausbau, Umbau und Neubau der Paketzentren

Seit 2011 werden die Paketzentren im Rahmen des Paketkonzepts 2012 erweitert bzw. erneuert. Die bisherigen 33 Paketzentren wurden Mitte der 1990er Jahre unter dem Namen Frachtzentrum, abgeleitet vom damaligen Frachtkonzept, erbaut. Dabei gab es keine Größenkategorien wie bei den Briefzentren, da alle Frachtzentren, abgesehen von wenigen Ausnahmen und kleineren Abweichungen, gleich groß gebaut wurden und dieselbe Funktionalität besaßen.

In Zukunft soll es 4, im Endausbau schließlich 3 verschiedene Größeneinteilungen geben.

Weitere Informationen Größe, Projektbezeichnung ...

Nach den drei 28K-Projektstandorten wurden ebenfalls im Jahr 2011 die sieben Standorte Bielefeld, Dorsten, Saulheim, Hagen, Aschheim, Augsburg und Regensburg erweitert. In den Paketzentren Bielefeld und Krefeld wurde bereits rund 10 Jahre vor dem Start des Paketkonzepts 2012 eine dem 28K-Projekt ähnliche Erweiterung realisiert. Dennoch wurden die beiden Standorte 2011 bzw. 2013 nochmals auf die neue Version der Erweiterung umgebaut.

Das Paketzentrum Nürnberg-Feucht wurde für den 40K-Umbau ab Juni 2012 teilrückgebaut und im August desselben Jahres komplett vom Netz genommen. Die Sendungen für diesen Bereich gingen währenddessen über die Paketzentren Regensburg und Kitzingen, in Spitzenzeiten gingen Abgangssendungen auch über andere umliegende Paketzentren. Die Wiederinbetriebnahme erfolgte stufenweise von Ende 2012 bis ins Frühjahr 2013. Die Auslandssendungen, für die Nürnberg als Internationale Frachtstation (IFS) prinzipiell zuständig ist, wurden während der gesamten Umbauphase über andere Standorte umgeleitet.[45][46] An den Standorten Köln und Hamburg-Allermöhe sollte im Jahr 2012 gleichzeitig zum Standort Nürnberg-Feucht jeweils eine Variante des 40K-Umbaus projektiert werden, wozu es jedoch nicht kam. Um dem Ziel einer 100%igen Steigerung der Netzkapazität näher zu kommen, waren ursprünglich mindestens 10 solcher 40K-Umbauten vorgesehen.[47] Offensichtlich wegen der verzögerten und unvollständigen Projektierung wurde von diesem Plan abgewichen. Im Jahr 2013 wurden dafür die acht am stärksten ausgelasteten Standorte Hamburg-Allermöhe, Hannover-Anderten, Staufenberg, Krefeld, Köln, Rodgau, Speyer und Köngen zunächst auf 28K erweitert.

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Siehe auch

Offizielle Website
Videos und Filmberichte
Private Webseiten

Einzelnachweise

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