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Hermann Knothe

Landeshistoriker der Oberlausitz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hermann Knothe
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Hermann Friedrich Knothe (* 9. Oktober 1821 in Hirschfelde; † 8. Februar 1903 in Dresden) war ein deutscher Historiker. Er war der bedeutendste und produktivste Landeshistoriker der Oberlausitz und forschte rund 60 Jahre lang zur Oberlausitzer Geschichte; seine Ergebnisse publizierte er in ca. 145 Einzelschriften, darunter ein halbes Dutzend größere Monographien.

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Bildnis Knothes mit Autogramm (Neues Lausitzisches Magazin 79);[1] Portraitfotographie (ca. 1880) der Otto-Richter-Sammlung im Stadtmuseum Dresden[2]
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Leben

Zusammenfassung
Kontext

Hermann Knothe entstammte einer Pfarrersfamilie; sein Vater Karl Friedrich Knothe (1793–1855) war 1820 Diakon in Hirschfelde geworden. Er besuchte 1832–1840 das Zittauer Gymnasium und studierte anschließend auf Wunsch des Vaters bis 1843 in Leipzig Theologie. Bei der Lausitzer Prediger-Gesellschaft war er Subsenior und blieb ihr Ehrenmitglied. Danach war er in Dresden als Hauslehrer tätig, bis er 1855 ans Zittauer Gymnasium berufen wurde. 1851 publizierte er seine erste historische Arbeit und zwar zur Geschichte seines Heimatortes Hirschfelde.

Im Jahr 1861 wurde er als Professor an das königliche Kadettenkorps in Dresden berufen. Damit hatte er Zugang zu wichtigen Bibliotheken und zum sächsischen Staatsarchiv, was seine historischen Forschungen entscheidend beflügelte. Über Jahrzehnte war Knothe der wichtigste Autor des Neuen Lausitzischen Magazins (NLM). Die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften ernannte ihn 1887 zum Ehrenmitglied. 1897 wurde er zum Mitglied der Königlich Sächsischen Historischen Kommission berufen. Bei seinen historischen Arbeiten befasste sich Knothe fast ausschließlich mit der Oberlausitzer Geschichte vom Mittelalter bis zum Prager Frieden von 1635. Forschungsschwerpunkte waren Rechts- und Verfassungsgeschichte sowie die Adelsgeschichte. Knothes Arbeiten bestechen durch die Fülle der von ihm genutzten Quellen, die in dieser Art in der Oberlausitz bis heute nicht mehr erreicht wurde. Knothe verstarb 1903 in Dresden und wurde auf dem Alten Annenfriedhof beigesetzt.[3]

Zu Ehren Hermann Knothes wird seit 2007 von der Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften der Hermann-Knothe-Preis für akademische Leistungen auf dem Gebiet der Forschung zu oberlausitzischen Themen vergeben.

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Werke (Auswahl)

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Literatur und Biographien

  • Hubert Ermisch: Hermann Knothe, gestorben den 8. Februar 1903. In: Hubert Ermisch (Hrsg.): Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde, Band 24. Dresden 1903. S. 155–163. (Online)
  • Matthias Herrmann (Hrsg.): Oberlausitz. Beiträge zur Landesgeschichte. Wissenschaftliches Symposium zum 100. Todestag von Hermann Knothe (= Kamenzer Beiträge 5). Görlitz 2004, ISBN 3-932693-94-9 – enthält eine vollständige Bibliographie der Werke Knothes, S. 202–208.
  • Woldemar Lippert: Hermann Knothe und seine Bedeutung für die oberlausitzische Geschichtsforschung. In: Deutsche Geschichtsblätter. 4. Jg. 1903, S. 150–159 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Steffen Menzel (Hrsg.): Ich bin mit ganzer Seele ein Oberlausitzer Partikularist. Der Briefwechsel zwischen Hermann Knothe und Richard Jecht 1888–1903. (= Beihefte zum Neuen Lausitzischen Magazin 24), Selbstverlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften e. V., Görlitz 2021, ISBN 978-3-9819612-6-3, ISSN 1439-2712
Wikisource: Hermann Knothe – Quellen und Volltexte
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Einzelnachweise

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