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Johann Rudolf Ulrich

Prof. der Rhetorik, des Naturrechts und der Ethik am Carolinum Zürich; 1769 Antistes der Zürcher Kirche und Pfarrer am Grossmünster Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Johann Rudolf Ulrich
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Johann Rudolf Ulrich (* 14. Dezember 1728 in Zürich; † 8. Februar 1795 ebenda) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer.

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Johann Rudolf Ulrich; Kupferstich von Johann Elias Haid (1777)

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Familie

Johann Rudolf Ulrich war der Sohn des Pfarrers Friedrich Salomon Ulrich (* 1696 in Zürich; 1754)[1] und dessen Ehefrau Regula, Tochter von Hans Kaspar Locher (1675–1738), Handelsherr zum goldenen Ring, 1697 Zünfter zur Waag, Hauptmann[2]; er hatte noch vier weitere Geschwister und war mit dem Zürcher Antistes Johann Jakob Ulrich verwandt.

Johann Rudolf Ulrich war mit Anna Maria, Tochter des Chirurgen und Zürcher Stadtarztes Peter Lavater (1695–1745) verheiratet; gemeinsam hatten sie drei Kinder:

  • Anna Regula Ulrich (* 1769 in Zürich; † 1816), verheiratet mit Johann Heinrich Bremi;
  • Friedrich Salomon Ulrich (* 3. März 1771 in Zürich; † 5. November 1848 in Meilen), Chorherr in Zürich, Theologieprofessor, Erziehungsrat, verheiratet mit Elisabeth (1773–1812), Tochter des Zürcher Bürgermeisters David von Wyss der Ältere (1737–1815),[3] Bürgermeister von Zürich; Großvater des Theologen und Schriftsteller Rudolf Steck und von Albert Steck, Politiker und Mitgründer der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz; Schwiegervater des Politikers Abraham Rudolf Wyss (1792–1854)[4];
  • Johann Rudolf Ulrich (* 1773 in Zürich; † 1844), verheiratet in erster Ehe mit Anna Margaretha (1774–1820), Tochter des Handelsherrn und Hauptmann Melchior Römer (1747–1819) und in zweiter Ehe mit Anna Maria (1788–1873), Tochter von Salomon Pestalozzi (1753–1840), Bankier.

Werdegang

Nach seiner Ordination 1747 reiste er zu seiner weiteren Ausbildung nach Genf, Paris, Holland sowie Deutschland und wurde für längere Zeit Helfer seines Vaters in Seengen.

1756 wurde er zum Professor der Beredsamkeit am Collegium Carolinum ernannt und 1759 zum Pfarrer am Oetenbach gewählt. Im Jahr 1763 erfolgte seine Ernennung zum Professor des Naturrechts und 1764 der Ethik.

1769 erfolgte seine Wahl zum Antistes der Zürcher Kirche sowie zum Pfarrer am Grossmünster.

Geistliches und schriftstellerisches Wirken

Johann Rudolf Ulrich vertrat einen gemässigten Rationalismus und setzte sich ganz bewusst für eine aufklärerische Gesinnung der Schulreform von 1775 ein.[5]

1770 warnte er auf der Herbstsynode die Pfarrer vor einer allzu starken Hervorhebung der Erbsünde in ihren Predigten, die zu einer Demoralisierung der Bevölkerung führen könne und dem Kirchenbesuch abträglich sein würde.[6]

Er versuchte 1782 seinen Amtskollegen Johann Jakob Tschudi (1722–1824)[7] von der Eröffnung eines Hexenprozesses gegen Anna Göldi abzuhalten[8], konnte diesen jedoch nicht verhindern, sodass Anna Göldi am 13. Juni 1782 hingerichtet wurde; im Urteil wurden jedoch die Begriffe «Hexe» und «Hexerei» vermieden.

Neben seinen verschiedenen Predigten, so unter anderem Predigten zur Befoerderung des thaetigen Christenthums, veröffentlichte er 1766 Das Neue Testament mit den Summarien von Jean-Frédéric Ostervald.

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Mitgliedschaften

Schriften (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

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