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Kunheim
französische Gemeinde im Elsass Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kunheim (deutsch Künheim, elsässisch Küene IPA: ) ist eine französische Gemeinde mit 1857 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Die Bewohner werden Kunheimois und Kunheimoises genannt.

Die Gemeinde erhielt 2022 die Auszeichnung „Eine Blume“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird.[1]
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Geographische Lage
Die Ortschaft liegt am Rhein-Rhône-Kanal, etwa sechs Kilometer nordwestlich von Breisach an der Landstraße von Straßburg nach Basel. Hier zweigt der schiffbare Künheimer Kanal (Breisacher Zweigkanal) ab, der den Rhein-Rhône-Kanal mit dem Rhein bei Breisach verbindet und 6,5 km lang und 2 m tief ist.[2]
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Ersterwähnung 785 als Choneshaim. Weitere Erwähnungen stammen aus einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 998 und aus der Chronik von Ebersmünster aus dem 13. Jahrhundert.
Der Ort entstand nahe der einstigen Römerstraße Augst (Augusta Raurica) - Straßburg (Argentorate). Auf den Gemarkungen von Biesheim und Kunheim brachten umfangreiche Ausgrabungen zahlreiche Überreste einer römischen Siedlung und zweier Militärlager zu Tage. Möglicherweise handelt es sich dabei um das bei Ptolemäus erwähnte Argentovaria. Im Gewann Himmelreich wurde ein merowingisches Gräberfeld (7. Jahrhundert) entdeckt. Ab dem 10. Jahrhundert war das Dorf im Besitz der Herren von Horburg. Im 14. Jahrhundert war es zeitweise württembergisch und kam dann an die Herren von Rathsamhausen-Ehnwihr, womit das Dorf vorübergehend evangelisch wurde. Mehrere Klöster waren im Ort begütert. Unter anderem hatte die Äbtissin des Nonnenklosters in Erstein hier Grundbesitz.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Kunheim von den Schweden 1633 heimgesucht und nach Pest und Hungersnot 1638 abermals verwüstet und aufgegeben. Nach dem Krieg wurde es durch Zuwanderer aus der Schweiz wieder bevölkert. Im 18. Jahrhundert zwangen Hochfluten des mäandrierenden Rheins 1766 zur Verlagerung der Siedlung hin zur Route royale Basel-Straßburg. Betroffen waren 32 Familien und damit insgesamt schätzungsweise 200 Personen. Zur Hilfe bei der Umsiedlung stellten die umliegenden Dörfer Männer und Fuhrwerke.
Zwischen Biesheim und Kunheim befand sich die abgegangene Siedlung Edenburg, die wohl 1638 zerstört wurde.
Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Künheim als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Colmar im Bezirk Oberelsaß zugeordnet. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Dorfbevölkerung größtenteils nach Casteljaloux im Département Lot-et-Garonne evakuiert. Dieses Ereignis war 60 Jahre später im Juni 1999 Anlass zur Begründung einer offiziellen Gemeindepartnerschaft zwischen den beiden Kommunen. Zu Beginn des deutschen Frankreichfeldzuges lag der Ort am 16. Juni 1940 unter schwerem Artilleriebeschuss, desgleichen während der Offensive amerikanischer Truppen, die den Ort am 2. Februar 1945 einnehmen konnten.
Heute ist Kunheim Mitglied des Gemeindeverbandes Communauté de communes Alsace Rhin Brisach
- Mairie Kunheim
- Künheimer Kanal mit Schleusentor
- Künheim am Rhein-Rhone-Kanal, westlich des Rheins
.
Demographie
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Bauwerke
- Die protestantische Kirche wurde zwischen 1954 und 1958 erbaut als Ersatz für den im Juni 1940 zerstörten Vorgängerbau.
- Das Bürgermeisteramt (Mairie) wurde 1863 errichtet und birgt heute auch ein Postamt, früher eine Mädchenschule.
- Das Haus an der Rue Principale 53, 55, ein früherer Bauernhof, ist 1768 unter Verwendung von Materialien des alten Dorfes erbaut worden, zwei Jahre nach der Gründung des neuen Dorfes im Jahre 1766.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Friedrich Aufschlager (1766–1833), deutsch-französischer Pädagoge und Landeshistoriker des Elsass, wurde in Kunheim geboren.
Literatur
- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 118–120.
Weblinks
Commons: Kunheim – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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