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Landeskarte der Schweiz

Amtliches topografisches Kartenwerk der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Landeskarte der Schweiz
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Die Landeskarte der Schweiz ist das amtliche topografische Kartenwerk der Schweiz und wird vom Bundesamt für Landestopografie produziert und herausgegeben.

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Landeskarte der Schweiz (1:200'000)

Aufbau des Kartenmaterials

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Die Karten basieren auf einer schiefachsigen, winkeltreuen Zylinderprojektion (Mercatorprojektion) mit einem eigenen Schweizer Koordinatensystem (CH1903+). Alle Kartenblätter mit Ausnahme der kontinuierlich aktualisierten digitalen 1:10'000-Karte werden in einem Zyklus von ca. sechs Jahren komplett nachgeführt.[1]

1938 wurde mit der Ausgabe von neuen Karten begonnen, welche die alten Dufour- und Siegfriedkarten ablösen sollten. Sie erschienen zunächst im Massstab 1:50'000; ab 1952 im Massstab 1:25'000 und ab 2016 digital im Massstab 1:10'000. Zudem wurden weitere Generalisierungen in kleinere Massstäbe vorgenommen. Mit jedem Massstab wurde die ganze Schweiz abgedeckt. 1979 wurde mit der Ausgabe der letzten 25'000er-Karte das Werk vollendet, ehe 2016 das Werk um die 10'000er-Karte ergänzt wurde.

Die topografischen Karten werden in folgender Massstabsreihe herausgegeben:

Weitere Informationen Name, Massstab ...

Die normalen Kartenblätter sind rastermässig angeordnet. Zusätzlich gibt es Zusammensetzungen über Blättergrenzen um Agglomerationen herum oder in touristischen Gebieten. Viele der Kartenblätter im Massstab 1:50'000 gibt es auch als Wanderkarten (mit hervorgehobenen Wanderwegen) oder Skitourenkarten.

Weitere Informationen Massstab, Blätter­anzahl ...

Das Bundesamt für Landestopografie gab auch folgende digitale Produkte heraus:

  • Landeskarte 1:25'000 auf DVD (Swiss Map 25, aufgeteilt in 8 Regionen, herausgegeben zwischen 2005 und 2009)[4]
  • Landeskarte 1:50'000 auf DVD (Swiss Map 50, Version 1 im Jahre 2000[5], Version 4 im Jahre 2008[6])
  • Landeskarte 1:100'000 auf CD-ROM bzw. DVD (Swiss Map 100, CD-Versionen im Jahre 1998[7] und 1999[8], DVD-Version im Jahre 2007[9]).

Für professionelle Anwendungen gibt es digitale Landschaftsmodelle als Pixelkarten für alle Massstäbe, digitale Landschaftsmodelle als Vektordaten basierend auf den Landeskarten 1:10'000 (Swiss Map Vector 10), 1:25'000 (VECTOR25) und 1:200'000 (VECTOR200), digitale Höhenmodelle mit Maschenweiten 25 m (DHM25) und 2 m (DOM / DTM-AV).

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Geschichte der Herstellung

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Originalglasplatte mit der Schichtgravur der Felsen auf dem Blatt 1305 Dent de Morcles

Die ersten schweizerischen Landeskarten wurden in Kupferplatten gestochen, welche zugleich als massbeständiges Original dienen konnten. Bei der Dufourkarte wurde anfänglich der Originalstich als Auflagedruckplatte benutzt, was allerdings schnell zu deren Abnutzung führte. Deshalb wurde später ein gestochenes Original erstellt, das nur noch als Vorlage diente. Die dreifarbigen Kartenblätter der Siegfriedkarte im Massstab 1:50 000 wurden auf Stein graviert (Lithografie), die Originale im Massstab 1:25 000 weiterhin in Kupfer. Der Übertrag vom originalen Kupferstich auf eine druckfähige Vorlage war sehr zeitaufwendig.

Das bei der Siegfriedkarte verwendete Verfahren sollte anfänglich auch bei der Landeskarte der Schweiz zur Anwendung kommen. Die Steingravur wurde für die grüne Flächenfarben benutzt, während die schwarze Grundkarte mit den Felskonturen, die blauen Gewässer und die braunen Höhenkurven weiterhin auf Kupferplatten gestochen wurden. Nur stellte man fest, dass dieses Verfahren viel zu lange dauert. So kam man nach dem Zweiten Weltkrieg zum Entschluss, vom Kupferstichverfahren wegzukommen, und ein neues Verfahren zu benutzen. Aus diesem Grund wurde 1953[10] der Kupferstich endgültig durch die Schichtgravur auf Glas abgelöst. Die Schichtgravur hat den Vorteil, dass ein in der Fotokopie nutzbares Negativ entsteht. Aufgrund der gewünschten Masshaltigkeit wurden geschliffene Glasplatte (und keine Kunststoffunterlage) als Gravierunterlage verwendet.

Weil die normale 1:25 000 Landkarte aus 4 Strich- und 4 Flächenfarben besteht, mussten dafür weiterhin 5 Glasplatten graviert werden. Die 5 gravierten Platten waren jeweils eine für die Strichfarben schwarz, blau, braun und grün, sowie eine eigene Platte für die schwarzen Felsgravuren. Die Flächenfarben wurden auf Kunststofffolien aufgemalt oder bei den Schattenfarben mit Airbrush aufgesprüht. Die Darstellung eines Waldes auf der Karte besteht aus der gestochenen Waldlinie und der gemalten Waldfläche.

Ab 1999 wurden die alten Glasplatten eingescannt und von einem Kartografen mit einem CAD-Programm vollständig am Computer bearbeitet. Das Ergebnis wurde danach gedruckt oder als Pixelkarte verwendet.

Im Zusammenhang der Einführung der GIS-Kartografie werden die Karten seit 2013 teilautomatisiert aus den digitalen Daten zusammengestellt.[11] Jährlich wird etwa ein Drittel der Schweizer Landesfläche aus dem Flugzeug neu abfotografiert. Die Auflösung beträgt etwa 1 dm². Diese Vermessungsflüge werden bemannt durchgeführt, weil sich ein Pilot im Gegensatz zu einer Drohne im bewilligungspflichtigen Raum besser mit anderen Flugzeugen und Bodenstationen verständigen und flexibler reagieren kann. Zudem gibt es keine Drohne, die eine so schwere Kamera transportieren kann.[12]

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Landeskarte der Schweiz online

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Das seit Juni 2008 in Kraft stehende Geoinformationsgesetz des Bundes verlangt, dass sämtliche Geoinformationsdaten der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden müssen, soweit nicht die Privatsphäre oder höhere Landesinteressen dem entgegenstehen. Seit dem 19. August 2010 (silent go live 1. Januar 2010) steht das ganze Landeskartenmaterial unentgeltlich online.[13] Das Angebot ist gebührenfrei; die Betriebskosten sind dank Open-Source-Software gering.

Das Kartenmaterial ist in mehreren Schichten aufgebaut. Zuerst erscheint die Übersichtskarte im Massstab 1:1'000'000. Durch Zoomen kann man den Kartenmassstab stufenlos bis 1:10'000 vergrössern. Mehrere Ebenen können eingeblendet werden. Dazu gehören z. B. historische Karten und Luftbilder, Wanderwege, die Standorte von Mobilfunkantennen, verschiedene Gefahrenkarten sowie die Postadressen und Hausnummern aller Gebäude. Alle rund 300'000 auf der Karte verzeichneten Namen (Ortsbezeichnungen, Flurnamen usw.) können auf der Website gefunden werden.

Im Juli 2020 wurde Swisstopo als Mobile App veröffentlicht.[14] Seither wurde das Kartenmaterial mit zahlreichen Point of Interests und Echtzeitdaten ausgestattet.[15]

Neue Gestaltung ab 2014

Die Darstellung der Karten 1:25'000 wurde ab 2014 aktualisiert. Die 1952 eigens entworfene Landeskarten-Schrift ist durch die Frutiger abgelöst worden,[16] die 1:10'000-Karte folgte 2016 im gleichen Stil.

Die Aktualisierung aller Massstäbe wurde mit der Publikation der beiden Kartenblätter Oberwallis und Sopraceneri im Massstab 1:100'000 Anfang 2021 abgeschlossen.[17]


Blatteinteilung Landeskarte 1:25'000

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Die Landeskarte der Schweiz 1:25'000 ist in ca. 250 Blätter eingeteilt. Auf 19 Zeilen und 21 Spalten sind diese Felder von 1000 (im Nordwesten) bis 1379 (im Südosten) nummeriert. Das erste Feld mit entsprechendem Blatt ist 1011 (Beggingen) und das letzte 1374 (Como). Die Blätter der 21. Spalten tragen die Nummer des Blattes daneben mit dem Zusatz "bis". Einzelne Blätter beinhalten angrenzende Gebiete. Standardblätter decken ein Gebiet von 12 km * 17,5 km (210 km²) ab. Die Schweizer Koordinaten der ersten Spalte ist E 2,480,000 im Westen und E 2,497,500 im Osten, die der ersten Zeile N 1,302,000 im Norden und N 1,290,000 im Süden.

Dieser Blattschnitt wird auch von der digitalen Version (Swiss Map Raster 25 und Vektor 25) verwendet. Die letzte Spalte wird dort wie folgt nummeriert:

Weitere Informationen Blattnummer Landeskarte 1:25'000, Name ...

Die Gebiete der gedruckten Karten ausserhalb dem Standardbereich finden sich in digitaler Form auf einer zusätzlichen, ansonsten leeren, entsprechend nummerierten Blatteinheit, z. B. der östliche Teil des Blattes 1179 Samnaun als Blatteinheit 2180 Samnaun Ost.

Inhaltlich entspricht die digitale Ausgabe den gedruckten Karten, ausser dem fehlenden Kartenrand und Ortsnamen, die über die Ränder hinaus in die nächste Blatteinheit laufen können.

Die Blätter 1035 Friedrichshafen und 1056 Lindau wurden zuletzt 1993, bzw. 1989 gedruckt.

Die Blatteinteilung wird auch für die Karte des Geologischen Atlas der Schweiz (GA25)[18] verwendet. Die Blätter werden durch die Buchserie Erläuterungen zum Geologischen Atlas der Schweiz[19] ergänzt.

Übersichtskarte der Blätter 1:25'000

Weitere Informationen Nr., +0 ...

Liste der Blätter 1:25'000

Weitere Informationen Bezeichnung, Datierung ...
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Blatteinteilung Landeskarte 1:50'000

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Die Landeskarte der Schweiz 1:50'000 ist in 78 Blätter eingeteilt. Auf 10 Zeilen und 11 Spalten sind diese Felder von 200 (im Nordwesten) bis 299 (im Südosten) nummeriert. Das erste Feld mit entsprechendem Blatt ist 205 (Schaffhausen) und das letzte 297 (Como). 4 Blätter der Landeskarte 1:25'000 entsprechen einem Blatt.

Diverse Zusammensetzung tragen Nummern ab 5001.

Frühere Ausgaben hatten einzelne Ost und West-Teilblätter, mit Nummern im Bereich 400 bis 599. Diese wurden als „Normalblätter“ bezeichnet, die heutigen Blätter als Kartenzusammensetzungen, entsprechend 2 bzw. 4 Teilen der Siegfriedkarte.[21]

Die Blatteinteilung wird auch für thematische Karten verwendet, die auf der Landeskarte 1:50'000 basieren:

  • die Wanderkarte 1:50'000. Blattnummern haben den Zusatz "T".
  • die Schneesportkarte 1:50'000, Bezeichnung früher: Schneeschuh- und Skitourenkarte oder Skitourenkarte. Blattnummern haben den Zusatz "S".

Die Blätter tragen denselben Titel, aber teilweise andere oder variierende Untertitel.

Übersichtskarte der Blätter 1:50'000

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Liste der Blätter 1:50'000

Weitere Informationen Bezeichnung, Gebiet ...
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Blatteinteilung Landeskarte 1:100'000

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Die Blatteinteilung der Landeskarte 1:100'000 basiert auf derjenigen der Dufourkarte mit 5 Zeilen und 5 Spalten. 4 Blätter der Landeskarte 1:50'000 entsprechen einem Blatt.

Die Nummerierung beginnt im 2. Feld mit 26 (Basel) in Fortsetzung der Nummerierung der Dufourkarte.[22] Als Halbblatt trägt Lindau, die Nummer 28bis statt 29, die in der digitalen Version verwendet wird.

Halbblätter mit einer "bis" Nummerierung einer 6. Spalten erscheinen in frühen Blattübersichten als "in Vorbereitung".

Die Blatteinteilung wird auch für dem Gravimetrischen Atlas der Schweiz verwendet.

Übersichtskarte der Blätter 1:100'000

Weitere Informationen Nr., +0 ...

Liste der Blätter 1:100'000

Weitere Informationen Bezeichnung, Datierung ...
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Siehe auch

Commons: Landeskarte der Schweiz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Zeile (Z) oder Spalte (S) des Kartenblattes auf einer Tabelle
  2. (Nord-Süd) × (Ost-West)
  3. eines Blattes
  4. dieselbe ISBN wird für mehrere Ausgaben verwendet
  5. alle Kantone mit Gebiet auf dem Blatt, alphabetisch. Abk. siehe Kanton (Schweiz) #Tabellen und Listen.
  6. Nachbarländer, die auch auf dem Blatt kartographiert wurden. D: Deutschland, F: Frankreich, I: Italien, Ö: Oesterreich, L: Liechtenstein
  7. entsprechendes Blatt der Landeskarte 1:50'000
  8. Nr. des entsprechende Blattes der Landeskarte 1:100'000
  9. Anzahl existierende Blätter des Bereiches der Landeskarte 1:25'000. Werte: von 0 bis 4
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Einzelnachweise

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