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Oberamt Marbach

Württembergischer Verwaltungsbezirk bis 1938 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Oberamt Marbach
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Das Oberamt Marbach war ein württembergischer Verwaltungsbezirk (auf beigefügter Karte #31), der 1934 in Kreis Marbach umbenannt und 1938 aufgelöst wurde, wobei seine Gemeinden den Landkreisen Ludwigsburg als Rechtsnachfolger, Backnang und Heilbronn zufielen. Allgemeine Bemerkungen zu württembergischen Oberämtern siehe Oberamt (Württemberg).

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Karte der württembergischen Oberämter, Stand 1926
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Erste Karte des Amts Marbach von Heinrich Schweickher (1575)
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Geschichte

Zusammenfassung
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Die Stadt Marbach war bereits seit dem 14. Jahrhundert Sitz eines Amts, zu dem neben der Stadt auch die Orte in der näheren Umgebung gehörten. Bis Ende des 15. Jahrhunderts rundeten weitere Erwerbungen den württembergischen Besitz an Neckar und unterer Murr ab. Mit dem Aufstieg Ludwigsburgs verlor Marbach im 18. Jahrhundert an Bedeutung; die Amtsorte Neckarweihingen, Poppenweiler und Benningen wurden dem Oberamt Ludwigsburg zugeschlagen. Im nordöstlich angrenzenden Bottwartal fungierten die Städte (Groß-)Bottwar und Beilstein als Verwaltungsmittelpunkte. Die 1806 begonnene Neugliederung fügte die drei Ämter, seit 1758 Oberämter, zum vergrößerten Oberamt Marbach zusammen. Es gehörte zunächst zur Landvogtei an der Enz, dann von 1818 bis 1924 zum Neckarkreis.

Ehemalige Herrschaften

1813, nach Abschluss der Gebietsreform, setzte sich der Bezirk aus Bestandteilen zusammen, die im Jahr 1800 zu folgenden Herrschaften gehört hatten:

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Oberamt Marbach, Gebietsstand 1813, mit den früheren Ämtergrenzen
Legende
  • Herzogtum Württemberg
    • Oberamt Marbach: Marbach, Affalterbach, Burgstall, Erbstetten, Erdmannhausen, Kirchberg, Murr, Pleidelsheim, Rielingshausen, Steinheim, Weiler zum Stein;
    • Oberamt Bottwar: Großbottwar, Allmersbach, Kleinaspach, Lichtenberg, sowie als Niederadelsbesitz unter württembergischer Landeshoheit Winzerhausen;
    • Oberamt Beilstein: Beilstein, Auenstein, Gronau, Nassach, Oberstenfeld, Anteil an Helfenberg;
    • Stabsamt Höpfigheim;
    • Stabsamt Mundelsheim;
    • Stiftsverwaltung Backnang: Siegelhausen, Zwingelhausen;
    • Kammerschreibereigut
      • Stabskellerei Liebenstein: Ottmarsheim;
      • Schlosshofmeisterei Winnental: Steinächle.
  • Grafschaft Löwenstein
    Zu der seit 1504 unter württembergischer Lehns- und Landeshoheit stehenden Grafschaft gehörte Schmidhausen.
  • Reichsritterschaft: Beim Kanton Kocher der schwäbischen Ritterschaft waren Schaubeck mit Kleinbottwar (Freiherr von Kniestedt) und Helfenberg (Freiherr von Gaisberg) immatrikuliert.
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Gemeinden

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Einwohnerzahlen 1864

Folgende Gemeinden waren 1864 dem Oberamt Marbach unterstellt:

Weitere Informationen Nr., frühere Gemeinde ...

Änderungen im Gemeindebestand seit 1813

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Gemeinden und Markungen um 1860

1839 wurde der Hartwald bei Steinheim, zuvor von den „Hartgenossen“ gemeinsam genutzt, aufgeteilt. Dabei erhielten Marbach, Erdmannhausen, Murr und Pleidelsheim jeweils eine Markungsexklave zugeteilt.

1843 wurde Nassach (mit Kurzach) von Gronau getrennt und zur selbständigen Gemeinde erhoben.

1882 wurde der Kirschenhardthof von Hochdorf (Oberamt Waiblingen) nach Erbstetten umgemeindet.

1935 wurde der Abstetter Hof von Winzerhausen nach Auenstein umgemeindet.

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Amtsvorsteher

Literatur

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  • Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Marbach (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 48). H. Lindemann, Stuttgart 1866 (Volltext [Wikisource]). – Unveränd. photomechan. Nachdr.: Horst Bissinger Verlag, Magstadt (bei Stuttgart), ISBN 3-7644-0047-1.
  • Wolfram Angerbauer (Redaktion): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9.

Das Oberamt Marbach in den Ludwigsburger Geschichtsblättern

  • Stefan Beck: »Besonders schädigend wirkt der Einfluss der Stadt.« Pfarrberichte zur Industrialisierung und sozialen Differenzierung im ehemaligen Oberamt Marbach zwischen 1890 und 1914. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 43 (1989), S. 77–110.
  • Klaus Schönberger: »Daneben ist aber eine Industrie emporgewachsen...« Zur Sozialgeschichte der Industrialisierung im Oberamt Marbach 1880–1920. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 51 (1997), S. 159–179.
  • Klaus Schönberger: Soziale Differenzierung und Anfänge der Arbeiterbewegung im Oberamt Marbach. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 52 (1998), S. 175–201.
  • Hermann Schick: Werden und Vergehen des Oberamts Marbach. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 53 (1999), S. 133–152.
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Commons: Oberamt Marbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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