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Olympische Sommerspiele 1996/Leichtathletik – Zehnkampf (Männer)

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Olympische Sommerspiele 1996/Leichtathletik – Zehnkampf (Männer)
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Der Zehnkampf der Männer bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta wurde am 31. Juli sowie 1. August 1996 im Centennial Olympic Stadium ausgetragen. Vierzig Athleten nahmen teil, von denen 31 den Wettkampf beendeten.

Schnelle Fakten
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Das Centennial Olympic Stadium von Atlanta im Jahr 1996

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Dan O’Brien. Er gewann vor dem Deutschen Frank Busemann und dem Tschechen Tomáš Dvořák.

Neben dem Medaillengewinner Busemann nahmen auch die Deutschen Frank Müller und Dirk-Achim Pajonk teil. Müller beendete den Wettkampf auf Platz vierzehn, Pajonk auf Platz zwanzig.
Der Schweizer Philipp Huber wurde 28.
Athleten aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

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Aktuelle Titelträger

Olympiasieger 1992 Robert Změlík (Tschechoslowakei Tschechoslowakei) 8611 Punkte Barcelona 1992
Weltmeister 1995 Dan O’Brien (Vereinigte Staaten USA) 8695 Punkte Göteborg 1995
Europameister 1994 Alain Blondel (Frankreich Frankreich) 8453 Punkte Helsinki 1994
Panamerikanischer Meister 1995 Kip Janvrin (Vereinigte Staaten USA) 8049 Punkte Mar del Plata 1995
Zentralamerika und Karibik-Meister 1995 Eugenio Balanqué (Kuba Kuba) 7719 Punkte Guatemala-Stadt 1995
Südamerika-Meister 1995 Pedro da Silva (Brasilien Brasilien) 7374 Punkte Manaus 1995
Asienmeister 1995 Hitoshi Maruono (Japan Japan) 7333 Punkte Jakarta 1995
Afrikameister 1996 Anis Riahi (Tunesien Tunesien) 7257 Punkte Yaoundé 1996
Ozeanienmeister 1994 Zehnkampf nicht im Meisterschaftsprogramm
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Bestehende Rekorde

Weltrekord 8891 Punkte Dan O’Brien (Vereinigte Staaten USA) Talence, Frankreich 5./6. August 1992[1]
Olympischer Rekord 8846 Punkte Daley Thompson (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) OS Los Angeles, USA 8./9. August 1984

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der US-amerikanische Olympiasieger Dan O’Brien blieb mit seinen 8824 Punkten allerdings nur um 22 Punkte unter diesem Rekord. Zu seinem eigenen Weltrekord fehlten ihm 67 Punkte.

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Durchführung des Wettbewerbs

Der Zehnkampf wurde nach denselben Regeln wie heute durchgeführt. Die zehn Disziplinen fanden auf zwei Tage verteilt statt. Gewertet wurde nach der auch heute gültigen Punktetabelle von 1985.

Anmerkungen:

Teilnehmer

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Disziplinen

Zusammenfassung
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100-Meter-Lauf

Die Disziplin wurde in fünf Läufen durchgeführt.

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Weitsprung

Der Wettkampf wurde in zwei Gruppen durchgeführt.

Anmerkung: Alle Weitenangaben in Metern (m)

Frank Busemann erzielte mit 8,07 m eine neue Bestleistung im Rahmen eines olympischen Zehnkampfes.[2]

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Überraschungs­silber­medaillen­gewinner Frank Busemann (hier im Jahr 2015) stellte im Weitsprung und 110-Meter-Hürdenlauf jeweils neue Bestleistungen im Rahmen eines olympischen Zehnkampfs auf
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Kugelstoßen

Der Wettkampf wurde in zwei Gruppen durchgeführt.

Drei Teilnehmer traten zu dieser dritten Disziplin nicht an: der Brite Alexander Kruger, der Este Andrei Nazarov und der Ungar Dezső Szabó.

Anmerkung: Alle Weitenangaben in Metern (m)

Smith erzielte mit 16,97 m die größte Weite im Rahmen eines olympischen Zehnkampfes.[3]

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Mike Smith (hier als 400-Meter-Läufer) war der klar beste Kugelstoßer und kam in der Gesamtwertung auf Rang dreizehn
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Hochsprung

Die Disziplin wurde in zwei Gruppen durchgeführt.

Die beiden Australier Scott Ferrier und Peter Winter traten zu dieser vierten Disziplin nicht an.

Anmerkung: Alle Höhenangaben in Metern (m)

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400-Meter-Lauf

Die Disziplin wurde in fünf Läufen durchgeführt.

Victor Houston aus Barbados trat zu dieser fünften Disziplin nicht an.

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Olympiasieger Dan O’Brien blieb über 400 Meter als einziger Zehnkämpfer unter 47 Sekunden, am Ende verfehlte er mit seiner Gesamtpunktzahl den Olympiarekord nur knapp
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110-Meter-Hürdenlauf

Die Disziplin wurde in vier Läufen durchgeführt.

Der Ukrainer Lew Lobodin und der Usbeke Oleg Weretelnikow traten zu dieser sechsten Disziplin nicht an.

Frank Busemann erzielte mit 13,47 s eine weitere olympische Bestleistung im Rahmen eines olympischen Zehnkampfes.[4]

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Diskuswurf

Der Wettkampf wurde in zwei Gruppen durchgeführt.

Anmerkung: Alle Weitenangaben in Metern (m)

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Stabhochsprung

Die Disziplin wurde in zwei Gruppen durchgeführt.

Der Este Andrei Kaseorg trat zur achten Disziplin nicht an.

Anmerkung: Alle Weitenangaben in Metern (m)

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Speerwurf

Der Wettkampf wurde in zwei Gruppen durchgeführt.

Anmerkung: Alle Weitenangaben in Metern (m)

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Bronzemedaillen­gewinner Tomáš Dvořák übertraf im Speerwurf als einziger Wettbewerber die 70-Meter-Marke
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1500-Meter-Lauf

Die Disziplin wurde in drei Läufen durchgeführt.

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Endergebnis und Wettkampfverlauf

Zusammenfassung
Kontext
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Der Olympiasechste Erki Nool
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Rang fünfzehn für Sebastian Chmara (Foto: 2011)
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Marcel Dost (Selfie aus dem Jahr 2016) belegte Rang achtzehn

Datum: 31. Juli/1. August 1996[5]

Weitere Informationen Platz, Name ...

Der US-amerikanische Weltmeister und Weltrekordler Dan O’Brien war der Topfavorit für den Olympiasieg. Als weitere Medaillenanwärter gingen der belarussische Vizeweltmeister Eduard Hämäläinen, der kanadische WM-Dritte Mike Smith, der Este Erki Nool als WM-Vierter sowie die beiden Tschechen Robert Změlík, Olympiasieger von 1992, und Tomáš Dvořák, WM-Fünfter, an den Start.

Nach der ersten Disziplin, dem 100-Meter-Lauf, führte der US-Athlet Chris Huffins, der 10,47 s erzielt hatte, mit 982 Punkten. Sieben Punkte hinter ihm lag O’Brien, weitere achtzehn Punkte zurück folgte der Deutsche Frank Busemann.

Busemann erzielte im Weitsprung mit 8,07 m eine neue Bestleistung im Rahmen eines olympischen Zehnkampfes.[2] Damit ging er nach der zweiten Disziplin mit 2031 Punkten in Führung. Nool lag mit 1970 Punkten auf Platz zwei, O’Brien war mit 1927 Punkten Dritter, Huffins Vierter mit 1914 Punkten.

Der beste Kugelstoßer war Smith, der mit 16,97 m die größte Weite im Rahmen eines olympischen Zehnkampfes erzielte.[3] Busemann und Nool fielen auf die Ränge vier und fünf zurück, während O’Brien die Führung mit 2757 Punkten übernahm. Fünfzehn Punkte Rückstand hatte Dvořák auf Platz drei, weitere drei Punkte hinter ihm folgte Huffins, vier Punkte dahinter Busemann. Die Zehnkämpfer lagen noch dicht zusammen.

Mit 2,16 m war der Lette Rojs Piziks der beste Hochspringer im Feld. O’Brien baute hier seinen Vorsprung auf 46 Punkte aus. Zweiter war Huffins, der vier Punkte vor Busemann lag. Dvořák fiel zwischenzeitlich auf Platz sieben zurück.

Die letzte Disziplin des ersten Zehnkampftags war der 400-Meter-Lauf. Als Einziger blieb O’Brien unter 47 Sekunden. Er baute seine Führung weiter aus und hatte nun 124 Punkte Vorsprung auf Busemann, der sich an Huffins vorbeischieben konnte. Auch Nool lag nun vor Huffins auf Platz drei. Hinter Huffins folgte der Belarusse Eduard Hämäläinen auf Platz fünf vor Dvořák. O’Briens Halbzeitergebnis war mit 4592 Punkten ausgezeichnet, noch viel erstaunlicher waren die 4468 Punkte, die Außenseiter Busemann auf seinem Halbzeitkonto hatte.

Busemann erzielte im 110-Meter-Hürdenlauf mit 13,47 s eine weitere olympische Bestleistung im Rahmen eines olympischen Zehnkampfes.[4] Damit konnte er den Rückstand auf O’Brien auf 71 Punkte reduzieren. 88 Punkte hinter Busemann lagen punktgleich auf Rang drei Dvořák und Hämäläinen. Es blieb weiterhin knapp und hochklassig.

Nach dem Diskuswurf vergrößerte O’Brien seinen Vorsprung wieder auf nunmehr 142 Punkte. Als Zweiter folgte jetzt Hämäläinen, der sechs Punkte vor Busemann lag. Huffins schob sich wieder vorbei an Dvořák vorbei auf Platz vier. Hinter dem Tschechen lag auf Platz sechs der US-Athlet Steve Fritz, der in dieser Disziplin die beste Weite erzielte.

Die stärksten Stabhochspringer waren Nool, Změlík und der Franzose Sébastien Levicq, die ausgezeichnete 5,40 m überquerten. O’Briens Vorsprung blieb unverändert. Busemann hatte weitere 61 Punkte verloren und lag nun gemeinsam mit Fritz 67 Punkte hinter Hämäläinen auf Rang drei. Es folgten Huffins, Nool und Dvořák.

Dvořák war der einzige Athlet, der im Speerwurf die 70-Meter-Marke übertraf. Damit konnte er sich auf Rang vier vorarbeiten. Er lag nun 25 Punkte hinter Fritz und 29 Punkte vor Hämäläinen. Busemann erzielte mit 66,86 m die zweitbeste Weite, was ihn zurück auf den zweiten Rang brachte. O’Brien hatte jetzt 209 Punkte Vorsprung auf Busemann, der wiederum achtzehn Punkte vor Fritz lag. Der Favorit aus den USA hatte sich also deutlich abgesetzt. Im Kampf um die weiteren Medaillen blieb es allerdings bis zum Schluss sehr eng.

Im abschließenden 1500-Meter-Lauf hatte O’Brien einen Vorsprung von umgerechnet ca. dreißig Sekunden auf Busemann. Um seinen eigenen Weltrekord zu verbessern, benötigte O’Brien 711 Punkte, umgerechnet eine Zeit von 4:35 Minuten. Der US-Amerikaner war kein sehr guter Mittelstreckler, es war abzusehen, dass es schwierig für ihn sein würde, diese Zeit zu erreichen. Aber sein Sieg stand außer Frage.

Der schnellste Läufer war der Schweizer Philipp Huber, der 4:18,15 min benötigte. Dan O’Brien verteidigte seine Führung und wurde der elfte US-amerikanische Olympiasieger im Zehnkampf. Silber ging an Frank Busemann, der seinen Rückstand auf 114 Punkte verkürzen konnte. Er war die größte Überraschung dieses Zehnkampfs, denn mit ihm hatte niemand so weit vorne gerechnet. Tomáš Dvořák wurde Dritter, er verdrängte Steve Fritz noch um zwanzig Punkte vom Bronzerang. Fünfter wurde Eduard Hämäläinen vor Erki Nool und Robert Změlík.

Dieser Zehnkampf hatte ein außergewöhnlich hohes Niveau. Der olympische Rekord wurde zwar knapp verfehlt, dennoch war Dan O’Briens Ergebnis von hoher Qualität, auch von seinem eigenen Weltrekord blieb er nur 67 Punkte entfernt. Die Athleten hinter ihm überzeugten ebenfalls mit ihren Leistungen. Noch der Fünfte übertraf die Marke von 8600 Punkten, 22 Athleten hatten am Ende mehr als 8000 Punkte auf ihrem Konto.

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Literatur

  • Gerd Rubenbauer (Hrsg.), Olympische Sommerspiele Atlanta 1996 mit Berichten von Britta Kruse, Johannes Ebert, Andreas Schmidt und Ernst Christian Schütt, Kommentare: Gerd Rubenbauer und Hans Schwarz, Chronik Verlag im Bertelsmann Verlag, Gütersloh/München 1996, S. 40–43

Einzelnachweise

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