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Radschnellwege in Baden-Württemberg
Liste und Beschreibung von Radschnellwegen in Baden-Württemberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Radschnellwege werden in Baden-Württemberg Radschnellverbindungen bezeichnet und wie folgt definiert:[1]

- Gesamtstrecke mindestens fünf Kilometer
- Potenzial von mindestens 2000 Fahrradfahrten täglich (im Durchschnitt außerorts)
- Breite mindestens zwischen drei Metern (Richtungsverkehr) und vier Metern (Zweirichtungsverkehr)
- in der Regel von anderen Verkehrsarten getrennt
- Routen möglichst kreuzungsfrei oder mit minimalen Wartezeiten an Kreuzungen
- Hohe Belagqualität und eine möglichst geringe Steigung

2017 beschloss das baden-württembergische Verkehrsministerium, drei Radschnellverbindungen zu realisieren, bei denen das Land Bauherr sein und die Baulast übernehmen soll: Heidelberg-Mannheim, Heilbronn-Neckarsulm-Bad Wimpfen und Stuttgart-Esslingen-Plochingen. Für diese drei „Pilotstrecken“ wurde prioritär mit der Planung und dem Bau begonnen.[2][3] Laut einer Pressemitteilung des Ministeriums für Verkehr vom September 2018 wurden in einer landesweiten Potentialanalyse „32 Radschnellwege mit einer Gesamtlänge von 500 Kilometer im vordringlichen Bedarf identifiziert. Weitere 20 Strecken könnten sich durch lokalspezifische Faktoren als würdig für eine Radschnellverbindung erweisen.“ Insgesamt sollen bis 2025 zunächst zehn Radschnellwege in Baden-Württemberg realisiert werden.[4]
Der erste Radschnellweg in Baden-Württemberg wurde am 31. Mai 2019 von Böblingen und Sindelfingen nach Stuttgart-Rohr für den Verkehr freigegeben. Die ersten acht Kilometer führen hierfür großteils über die Römerstraße, eine zur Panzerstraße ausgebaute Trasse aus der NS-Zeit, die die Kasernen in Stuttgart-Vaihingen und Böblingen miteinander verband. Die Straße mit ihren Pflastersteinen steht unter Denkmalschutz, wurde aber nun für die Nutzung als Radschnellweg mit einer Asphaltschicht bedeckt. Ziel ist es, rund 2.000 Radfahrer für diese Strecke pro Tag zu gewinnen.[5] Diese Strecke wird vom ADFC als nicht besonders gelungen eingestuft, da sie drei Grundanforderungen für Radschnellwege bisher nicht erfüllt. Es werden keine verlorene Steigungen vermieden, sie ist mit zu vielen Knotenpunkten versehen und ist keine direkte umwegfreie Streckenführung.[6]
Am 30. Januar 2019 beschloss der Landtag, dass „Landesstraßen alle Radschnellverbindungen sind, die eine regionale oder überregionale Verbindungsfunktion erfüllen und für die eine der Verkehrsbedeutung entsprechende Verkehrsnachfrage insbesondere im Alltagsradverkehr gegeben oder zu erwarten ist.“[7] Mit dieser Neuregelung definiert das Land, wann es die Bauträgerschaft für Radschnellwege übernimmt.
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Projekte
Zusammenfassung
Kontext
Nachfolgend werden in Diskussion befindliche, z. B. mit Machbarkeitsstudien und sonstigen Gutachten empfohlene, dann in Planung bzw. in Bau befindliche, sowie fertiggestellte Radschnellwege bzw. Radschnellweg-Abschnitte in Baden-Württemberg aufgeführt. Für den Eintritt in die Planungsphase muss ein entsprechender Beschluss vom Kostenträger vorliegen. Für den Eintritt in die Bauphase muss der Auftrag an das ausführende Unternehmen vergeben werden. Im Abschnitt „Weitere Projekte“ werden Vorhaben genannt, die in Politik und Gesellschaft vor Ort thematisiert werden und einem engen fachlichen Zusammenhang mit Radschnellwegen stehen.
Regierungsbezirk Freiburg
Hochrhein-Bodensee
Südlicher Oberrhein
In der Region Südlicher Oberrhein wurde 2016 im Rahmen einer Potentialstudie 17 Korridore rund um Freiburg und Offenburg untersucht. Davon wurden zwischen 2017 und 2021 insgesamt neun Korridore mit 220 km Länge näher betrachtet. Diese Untersuchungen erfolgten im Rahmen von Machbarkeitsstudien. Für einige Strecken wurden bereits vertiefende Planungen zur Realisierung eingeleitet.[12]
In der Region Südlicher Oberrhein werden Routen nach und im Umland von Freiburg geprüft, im Dreiländereck Baden-Württemberg/Elsass/Schweiz Strecken nach Basel.[22][23] Im Bereich Freiburg werden derzeit zwei Strecken mit Investitionskosten von 32 Mio. € favorisiert,[24] die Bürgermeister der Region wollen eine schnelle Umsetzung, halten die Finanzierung jedoch noch für fragwürdig.[25]
Regierungsbezirk Karlsruhe
Region Rhein-Neckar
Mittlerer Oberrhein
Im Frühjahr 2019 wurde eine Machbarkeitsstudie des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein vorgestellt, in der 120 km Radrouten auf Eignung als Radschnellverbindungen hin untersucht wurden.[43] Das Netz bestünde aus einer Rundrunde im Bereich Karlsruhe und 6 radialen Anschlussrouten an diesen Radring:
- Pfinztal – Karlsruhe
- Bruchsal – Stutensee – Karlsruhe
- Bühl / Baden-Baden – Rastatt – Karlsruhe (RS 13)
- Ettlingen – Karlsruhe (RS 10)
- Wörth am Rhein – Karlsruhe
- Leopoldshafen (Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen) – Karlsruhe
Der Regierungsbezirk Karlsruhe hat 2021 mit den Scopingverfahren[44] die Vorplanung für folgende zwei Routen aufgenommen:
In Planung befindlich
Regierungsbezirk Stuttgart
Region Stuttgart
Stuttgart-Esslingen-Plochingen (Radschnellweg Neckartal)
Am 6. März 2018 unterzeichneten die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden, der Landrat des Landkreises Esslingen und das Verkehrsministerium eine Mitwirkungserklärung.[62] Das beauftragte Planungsbüro Radverkehr-Konzept stellte drei Grundvarianten für die Realisierung vor. Bei der „verkehrspolitischen Radtour“ des Landkreises Esslingen am 21. Juli 2018 wurde die „Variante 2“, die zwischen der Stadtgrenze Stuttgart und Höhe Deizisau Freibad unmittelbar nördlich des Neckars verläuft, als sehr potentialreich und in absehbarer Zeit umsetzbar und somit als Vorzugsvariante bezeichnet. Am 9. November 2018 stellte RV-K „weitere Variante für die finale Bewertung“, eine Mischvariante aus 1 und 2, vor. Die Machbarkeitsstudie des Landkreises Esslingen wurde Ende Februar 2019 veröffentlicht.[63] Die Fertigstellung des gesamten Radschnellwegs soll 2028 erfolgen, dabei soll 2020 der Baubeginn erfolgen.[64] Eine Schätzung der Baukosten von Februar 2019 beträgt etwa 60 Mio. €.[65]
Nach wie vor ungeklärt ist, wie der Radschnellweg angesichts der geforderten Breite auf Stuttgarter Gemarkung fortgesetzt werden soll. Der ursprünglich für Herbst 2017 geplante Bau der Stuttgarter Hauptradroute 2 zwischen Hedelfingen und Stuttgart-Zentrum verzögert sich jedenfalls aufgrund des Einspruchs einiger Gemeinderäte.[66] Bis Ende 2018 will nun auch die Landeshauptstadt Stuttgart eine Machbarkeitsstudie für Radschnellwege fertiggestellt haben.[67]
Region Heilbronn-Franken
Regierungsbezirk Tübingen
Region Neckar-Alb
Region Bodensee-Oberschwaben
Weitere Projekte
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Weblinks
Commons: Radschnellwege in Baden-Württemberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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