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Salvatore Adamo
belgischer Musiker, Liedermacher und Schlagersänger, Komponist und Autor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Salvatore Adamo (* 1. November 1943 in Comiso auf Sizilien) ist ein belgischer Musiker, Liedermacher, Chanson- und Schlagersänger italienischer Herkunft. Zu seinen international bekanntesten Titeln gehören Tombe la neige, Vous permettez, Monsieur?, Inch'Allah, Une larme aux nuages, Petit bonheur und Va mon bateau, die in mehreren Sprachen erschienen.

Leben
Zusammenfassung
Kontext
Herkunft und Kindheit
Salvatore Adamo, der Älteste von sieben Geschwistern, zog 1947 mit seinen Eltern Antonino und Concetta Adamo im Alter von vier Jahren erst nach Ghlin, dann nach Jemappes bei Mons, wo der Vater im belgischen Steinkohlerevier als Bergmann Arbeit fand. 1950 erkrankte Adamo für die Zeit eines Jahres an einer Hirnhautentzündung. Seine Eltern wollten nicht, dass ihr Sohn Bergmann wird und ermöglichten ihm eine Ausbildung in einer katholischen Schule, die von den Frères des Ecoles Chrétiennes geleitet wurde. Er sang im Kirchenchor und erlernte das Spiel der Gitarre. Er erwies sich in den 1950er Jahren als begabter Sänger und nahm an mehreren lokalen Sangeswettbewerben teil, zunächst noch ohne Erfolg.
Musikalische Anfänge und internationaler Durchbruch

In einem von Radio Luxembourg ausgerichteten Musikwettbewerb trat Adamo im Dezember 1959 im Théâtre Royal de Mons mit seinem Lied Si j’osais an. Zwar war er in den Vorrunden bereits ausgeschieden, jedoch gab ihm ein Mitglied der Jury eine zweite Chance. So konnte er letztendlich in das Finale in Paris einziehen und den Wettbewerb dort gewinnen. Sein Lied wurde am 14. Februar 1960 zum ersten Mal im Radio gespielt. Adamos Vater, der nun vom Talent seines Sohnes überzeugt war, ging mit Salvatore nach Paris und verhandelte mit Plattenlabels. Es folgten Hits wie Sans toi, ma mie (1963), Tombe la neige (1963) und sein größter europaweiter Erfolg Vous permettez, Monsieur? (1964). Ein gelungener Auftritt in der Pariser Music Hall Olympia im Januar 1965 brachte ihm dort ein Engagement für weitere Konzerte über den gesamten Monat September ein. Auf dem Höhepunkt seines Erfolges musste Adamo am 7. August 1966 den Verlust seines Vaters durch Ertrinken beklagen. Da in Belgien eine doppelte Staatsbürgerschaft nicht möglich war, behielt Salvatore Adamo die italienische, nach eigenem Bekunden aus Respekt und in Erinnerung an seinen Vater. Nach dessen Tod änderten sich auch die Themen seiner Lieder und er begann, politische Themen in seine Texte einzubauen, wie den Sechstagekrieg zwischen Israel und Ägypten (Inch Allah), den Kalten Krieg oder die Franco-Diktatur in Spanien.[1][2]
Alsbald spielte er, obwohl der Sprache noch kaum mächtig, seine Kompositionen auch auf Deutsch ein, wodurch er auch Erfolge in dem Sprachraum D-A-CH hatte. Bereits 1966 trug ein Viertel aller Schlager-Platten, die in Frankreich verkauft wurden, seinen Namen. Ein Jahr später führte ihn eine Tournee auch durch Deutschland. Zu seinen größten Hits in Deutschland wurde 1968 der Titel Es geht eine Träne auf Reisen (die deutsche Version von Une larme aux nuages), der sich 15 Wochen in den Top 10 hielt und den zweiten Platz erklomm und 1970 das Lied Ein kleines Glück (die deutsche Version von Petit bonheur), das in den deutschen Charts Platz 6 erlangte und in Österreich zum Nummer-eins-Hit wurde. Im März 1969 war er gemeinsam mit der deutschen Sängerin Alexandra auf Deutschland-Tournee. Sie schrieb den deutschen Text Walzer des Sommers für ihn, und Adamo komponierte und Alexandra textete Kinderjahre. Nach Alexandras Tod 1969 nahm Adamo das Lied auf und veröffentlichte es 1978.
In den siebziger Jahren zeichneten sich seine LPs Kieselsteine, gefolgt von Seiltanz – Kieselsteine 2 und Hinter den Herzen – Kieselsteine 3 durch anspruchsvolle Texte aus. Lieder wie In deinen Armen sterben, Der Gehängte, Die Feen sterben nicht, Was soll ich da noch für euch singen? und Wenn du wiederkommst (übersetzt von Reinhard Mey) waren Übersetzungen seiner französischen Chansons. Kieselsteine erschien in den achtziger Jahren auch als CD, jedoch in geringer Auflage.
Späte Jahre
Adamo musste am 28. Mai 2004 seine geplante Tournee abbrechen und sich nach einem Schwächeanfall[3] in Behandlung begeben. Nach fast einem Jahr Erholungspause gab Adamo wieder Konzerte in Belgien und Frankreich. Zu dem ersten Konzert dieser Reihe, das in Mons, der Stadt seiner Jugend, stattfand, kamen Menschen aus ganz Europa und aus Übersee. Im Jahr 2007 nahm Adamo unter anderem an verschiedenen Musikfestivals in Frankreich teil und tourte durch das Land, sowie durch Belgien und den französischsprachigen Teil Kanadas. 2008 wurde die CD Le bal des gens bien veröffentlicht, auf der 18 bekannte und weniger bekannte Adamo-Titel neu aufgenommen wurden. Jedes Lied singt Adamo im Duett mit einem anderen Künstler der französischen Chanson-Szene. Die CD wurde nach wenigen Wochen mit Platin in Belgien und Frankreich ausgezeichnet. Im November 2010 erschien eine CD mit neuen französischen Liedern De toi à moi, auf der unter anderem das Duett T’aimer quelque part mit seiner Tochter Amélie zu hören ist.
Zu seinem 50. Bühnenjubiläum tourte Adamo 2011 durch Belgien und Frankreich und gab auch Konzerte in Athen, den Niederlanden und Rumänien. Es folgte eine erfolgreiche Tournee durch Chile (unter anderem beim Festival von Viña del Mar, wo das Publikum ihn mit drei Preisen belohnte) und nach über 40 Jahren das erste Konzert wieder in Buenos Aires Anfang 2012. Über das ganze Jahr 2012 gab er diverse Konzerte. Im November 2012 erschien eine CD mit zwölf neuen Titeln La grande roue. Im November 2014 erschien die CD Adamo chante Bécaud, auf der Adamo das erste Mal in seiner Karriere keine eigenen französischen Lieder singt, sondern Chansons von Gilbert Bécaud. 2016 erschien L’amour n’a jamais tort, 2018 Si vous saviez …, beide wieder nur mit eigenen Chansons. Im Januar 2023 erschien die CD (und LP) « In French please », auf der Adamo englischsprachige Lieder, die ihm besonders gefallen, ins Französische übersetzt hat.
Privates
Im Februar 1969 heiratete Adamo Nicole Durand, mit der er zwei Söhne hat.[4] Aus einer Liaison mit dem deutschen Fotomodel Annette Dahl entstammt die 1979 geborene Tochter Amélie Adamo.[5] 1984 erlitt Adamo einen Herzinfarkt und musste sich einer Bypass-Operation unterziehen.[3] 2004 hatte er einen Schwächeanfall.[3]
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Diskografie
Zusammenfassung
Kontext
Studioalben
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Weitere Studioalben (Auswahl)
- 1973: Mein Zug voll bunter Träume
- 1976: So bin ich
- 1977: Hinter den Herzen – Kieselsteine 3
- 1978: Der olle Hansen und seine Stimmungen
- 1980: … und dann ein Lied
- 1981: Die Liebe kann ein Anfang sein
- 1986: Verborgenes Gold
- 1988: Wenn Worte fehlen …
Livealben
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Kompilationen
Weitere Kompilationen (Auswahl)
- 1992: Les Plus Grands Succès D’Adamo (FR:
Gold)
- 1992: 24 Grandes Exitos en Castellano
- 1993: 30 Ans – Ses 20 Plus Grandes Chansons (FR:
×2Doppelgold )
Singles
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Weitere Singles (Auswahl)
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Auszeichnungen für Musikverkäufe
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Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.
Filmografie
- 1967: Junger Mann mit Zukunft (Les Arnaud)
- 1970: Die offene Rechnung (L’ardoise)
- 1971: Die Mohnblumeninsel (L’île au coquelicot)
- 2003: Laisse tes mains sur mes hanches – Gastauftritt
Ehrungen
Am 4. Juli 2001 verlieh ihm der belgische König Albert II. den Adelstitel eines Ritters (chevalier). Im Jahr 2002 wurde er zum Offizier des belgischen Kronenordens ernannt.[10] Seit 1993 ist Adamo Botschafter von UNICEF Belgien.[11]
- Adamo ist Ehrenbürger von Jemappes und Montreal (2002)[12].
- 2002 ehrte ihn die Stadt Mons, indem sie ihn in einem Festakt zum Ehrenbürger ernannte.
- Seit dem 2. Juni 2010 ist er Ehrenbürger von Uccle, einer Gemeinde in der Hauptstadtregion Brüssel, in der er seit Ende der 1970er Jahre wohnt.
- 2024 Académie Française: Grande médaille de la chanson française; Ensemble de ses chansons; médaille de vermeil[13]
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Dokumentation
- Adamo – Und dann ein Lied. Regie: Hadja Lahbib und Jean-Marc Panis, ARTE/RTBF, Belgien, 56 Minuten, 2021
Weblinks
Einzelnachweise
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