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Sankt Annen (Dithmarschen)
Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Sankt Annen ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein.
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Geografie
Lage
Die Gemeinde Sankt Annen liegt im Osten des Naturraums Eiderstedter Marsch[2] am südlichen Ufer des Flusslaufs Eider gegenüber der Kleinstadt Friedrichstadt.[3]
Ortsteile
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Neufeld, Damm und Österfeld.[4]
Nachbargemeinden
An die Gemeinde Sankt Annen grenzen:[3]
Koldenbüttel, Friedrichstadt | Drage | |
Lehe, Lunden |
![]() |
|
Schlichting | Kleve |
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext



Die Geschichte von Sankt Annen als eigenständiger Siedlung begann 1500 mit dem Bau der Sankt-Annen-Kirche. Drei Familien aus dem Geschlechterverband der Russebellingmannen im östlichen Kirchspiel Lunden hatten gelobt, eine Kapelle zu bauen, wenn ihnen die Eindeichung eines neuen Koogs, des Bosbüttelerkoogs gelang. Bis 1499 wurden die Kinder in der Schwabstedter Kirche getauft, eine Reise mit angesichts der Strömung der Eider, dem Wechsel der Gezeiten und eventuell auftretenden Sturmfluten ungewissem Ausgang.
Die Dithmarscher als geschickte Rechner ließen nach Rom zu Papst Julius II. schicken, um erfolgreich eine Bulle zu erwerben mit dem Inhalt, dass allen Förderern des Kirchenbaus hundertjähriger Ablass gewährt würde. Als die Kirche so erfolgreich gebaut wurde, gab es Konflikte mit dem Lundener Kirchspielrat, der sich gegen eine neue Kirche und damit den Machtverlust aussprach. Die Erbauer von Sankt Annen schickten wieder zu Papst Julius II. und ließen sich erfolgreich das Patronatsrecht über die Kirche verleihen. Die Siedlung um Sankt Annen gewann aber nie die volle Unabhängigkeit von Lunden. Der Kirchenbau gehört in eine spätere Phase der Dithmarscher Siedlungsgeschichte, als neue Kirchbauten nur noch einen eng lokal begrenzten Einfluss hatten und nicht wie vorher zu Mittelpunkten von räumlich ausgedehnten Kirchspielen wurden.
Sankt Annen war Wohnort des „Bauerngenerals“ Claus Heim, der in den späten 1920ern ein wichtiger Führer der Landvolkbewegung war. Er führte mehrere Bombenanschläge auf Vertreter der Weimarer Republik aus und wurde nach seiner Verhaftung zu einer Symbolfigur des bäuerlichen Widerstands gegen die Demokratie.
Am 1. April 1934 wurde die Kirchspielslandgemeinde Lunden aufgelöst. Alle ihre Dorfschaften, Dorfgemeinden und Bauerschaften wurden zu selbständigen Gemeinden/Landgemeinden, so auch Sankt Annen-Damm, Sankt Annen-Neufeld und Sankt Annen-Österfeld.[5] Am 1. Juli 1936 wurden diese zur Gemeinde Sankt Annen zusammengeschlossen.[6]
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Politik
Gemeindevertretung
Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt neun Sitze vergeben. Diese fielen erneut alle an die Allgemeine Wählergemeinschaft St. Annen. Die Wahlbeteiligung betrug 65,9 %.[7]
Wappen
Blasonierung: „In Silber die golden nimbierte, mit einem roten Kleid und einem grünen Mantel bekleidete heilige Anna, ein aufgeschlagenes Buch in den Händen haltend. Im blauen Wellenschildfuß drei silberne Karauschen in der Stellung 2 : 1, die untere linksgewendet.“[8]
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Sankt Annen (Dithmarschen) stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Zu ihnen zählt auch die Kirche der heiligen Anna.
Infrastruktur
Verkehr
Durch das Gemeindegebiet Sankt Annens führt die L 156 in Schleswig-Holstein von Friedrichstadt (Anschluss an der Bundesstraße 202) nach Oesterdeichstrich (Bundesstraße 203).
Durch Sankt Annen verläuft die Marschbahn Elmshorn – Westerland. Nächste Haltepunkte der Linie RE 6 sind Lunden und Friedrichstadt.
Die Eider wird an der Nordgrenze von Sankt Annen von einer 1916 erbauten Eisenbahnbrücke sowie einer Straßenbrücke überspannt.
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Literatur
- Verein Dorf und Welt St. Annen e. V. (Hrsg.): 500 Jahre St. Annen. Fortführung 1992–2006. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 2006, ISBN 978-3-89876-309-7.
- Gregor Clemens Kähler: Der Kirche zu St. Annen in Norderdithmarschen Geschichte und 300jähriges Gründungsfest nebst der an diesem Tage gehaltenen Festpredigt. St. Annen 1872, OCLC 247810944.
Weblinks
Commons: Sankt Annen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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