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Seeshaupt

Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Seeshaupt ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
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Luftaufnahme von Seeshaupt
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Luftaufnahme von Seeshaupt mit Kirche
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Blick von Süden: Seeshaupt zwischen den Osterseen und dem Starnberger See
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Geographie

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Geographische Lage

Die Gemeinde liegt in der Region Oberland am Südende des Starnberger Sees. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Seeufer nach Süden zu den Osterseen, deren nördlicher Teil ab dem Stechsee, sowie der Frechensee im Gemeindegebiet liegen. Im Westen zieht sich das Gemeindegebiet auf den Höhenrücken zwischen Starnberger und Ammersee, diese Gebiete sind dem Eberfinger Drumlinfeld zuzurechnen.

Gemeindegliederung

Es gibt die Gemarkungen Magnetsried und Seeshaupt.

Es gibt 18 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

  • Brandenberg (Einöde) M
  • Eisenrain (Weiler) M
  • Ellmann (Einöde) S
  • Hohenberg (Weiler) S
  • Holzmühle (Einöde) M
  • Hübschmühle (Weiler) M
  • Jenhausen (Kirchdorf) M
  • Kreutberg (Einöde) M
  • Kronleiten (Einöde) S
  • Magnetsried (Kirchdorf) M
  • Nußberg (Einöde) M
  • Oppenried (Weiler) M
  • Pollingsried (Kirche) S
  • Schmitten (Weiler) M
  • Seeseiten (Weiler) S
  • Seeshaupt (Pfarrdorf) S
  • Ungertsried (Einöde) M
  • Wolfetsried (Weiler) S
M 
Gemarkung Magnetsried
S 
Gemarkung Seeshaupt

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Bernried, Münsing, Iffeldorf, Antdorf, Eberfing, Weilheim und Wielenbach. Im Nordosten grenzt die Gemeinde an den Starnberger See.

Klima

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Geschichte

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Carl Spitzweg: Ankunft in Seeshaupt, um 1880
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Eberhard Emminger: Seeshaupt um 1840

Bis zur Gemeindegründung

Seeshaupt wurde 740 als Seshoipit zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name geht auf althochdeutsch seo (‚See‘) und houbit (‚Haupt‘) zurück. Die Siedlung liegt am „Haupte“, also am Ende des Sees.

Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 waren die Einwohner von Seeshaupt meist Abhängige der umgebenden Klöster: Polling, Bernried, Benediktbeuern, Beuerberg und Habach. Seeshaupt gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Weilheim des Kurfürstentums Bayern.

Am 31. März 1815 kam es im Dorf zu einem verheerenden Großbrand, dem 29 der damals bestehenden 42 Anwesen zum Opfer fielen. Auch der Dachstuhl der Kirche und der Glockenturm brannten aus, ein vollständiges Abbrennen konnte durch die Bernrieder Feuerwehr mit einer Feuerspritze verhindert werden. Der Wiederaufbau erfolgte noch im selben Jahr nach fortschrittlichen Plänen des königlich bayerischen Baubeamten Gustav Vorherr. Dabei wurde die geradlinige Anlegung von Straßen, Gärten und Gebäuden mit Prämien belohnt.[4]

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Seeshaupt, die zum Landgericht Weilheim gehörte.

Zweiter Weltkrieg und Folgen

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges am 30. April 1945 kam im Ort ein Eisenbahn-Evakuierungstransport aus dem Dachauer KZ-Außenlagerkomplex Mühldorf mit 3000 Konzentrationslager-Häftlingen zum Stehen, die von US-Truppen befreit wurden. 92 von ihnen starben an den erlittenen Misshandlungen und wurden im Ort begraben. Am 30. April 1995, 50 Jahre später, wurde ein Mahnmal an der Bahnhofstraße errichtet. Jedes Jahr am 30. April findet dort eine Gedenkfeier statt.[5][6] Die zunächst vor Ort begrabenen Toten wurden in den Jahren 1955 und 1956 nach Dachau umgebettet.[7]

Eingemeindungen

Am 1. April 1938 wurden aus der aufgelösten Gemeinde Arnried Gebietsteile mit den Gemeindeteilen Ellmann, Hohenberg, Kronleiten, Pollingsried und Wolfetsried[8] eingegliedert.[9] Bei der Gemeindegebietsreform wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Magnetsried eingegliedert.[10]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2565 auf 3257 um 692 Einwohner bzw. um 27 %.

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
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Religion

Zur römisch-katholischen Pfarrei Seeshaupt gehören neben der Pfarrkirche St. Michael auch die Filialkirchen St. Margareta in Magnetsried, Mariä Himmelfahrt in Jenhausen und die ehemalige Wallfahrtskirche St. Maria in Sankt Heinrich.[12] 2011 waren 51,3 % der Bevölkerung Seeshaupts römisch-katholisch und 19,0 % evangelisch-lutherisch.[13] Die 1935 erbaute evangelische Kirche ist Teil der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Penzberg.[14]

Politik

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Bürgermeister

Weitere Informationen Zeitraum, Partei ...

Zweiter Bürgermeister ist Bernd Habich (PfB), dritter Armin Mell (FDP).[16]

Gemeinderat

Gemeinderatswahl Seeshaupt 2020
Wahlbeteiligung: 71,1 %
 %
40
30
20
10
0
32,1
25,9
25,4
11,0
4,5
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−1,4
−2,3
+7,9
+4,1
−9,4
PfB
GrAS
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Parteifreie Bürger Seeshaupt/Magnetsried
c Grüne Alternative Seeshaupt
Sitzverteilung im Gemeinderat Seeshaupt 2020
     
Insgesamt 16 Sitze
  • SPD: 1
  • GrAS: 4
  • PfB: 5
  • FDP: 2
  • CSU: 4
Weitere Informationen Partei/Liste, Wahl 2020 ...

Gemeindefinanzen

Weitere Informationen Merkmal ...

Wappen

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Blasonierung: „In Blau ein schräg liegender silberner Fisch.“[22]
Wappenbegründung: Der Fisch symbolisiert die Lage der Gemeinde am Starnberger See und die Bedeutung der Fischerei als wichtiger Erwerbszweig in früheren Zeiten. Der von 1520 bis 1535 als Propst des Klosters Bernried wirkende Johannes Tutzinger führte einen Fisch in seinem persönlichen Wappen, das noch heute auf einer spätgotischen Steinplastik, der so genannten Seegerichtssäule von 1522, am Dampfersteg in Seeshaupt zu finden ist. Es bleibt unklar, ob es sich dabei um eine Landmarke des Seegerichts Starnberg oder die einstige Seegrenze handelt. Die Tingierung in Blau und Silber ist passend für See und Fisch und spielt zugleich auf die bayerischen Landesfarben an.

Das Wappen wurde am 19. März 1951 durch das Staatsministerium des Inneren verliehen.

Partnergemeinden

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Seegerichtssäule
Anna-Kapelle mit Fresken im Turm aus der Romanik, heutiger Altarraum erbaut 1482, Erweiterung 1909 (mit historischer Weigle-Orgel[25])
  • Seegerichtssäule am Dampfersteg[26]

Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Seeshaupt und Liste der Bodendenkmäler in Seeshaupt

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 2013 insgesamt 892. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es keine, im Bauhauptgewerbe 2014 vier Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2010 38 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1159 Hektar. Davon waren 112 Hektar Ackerland und 1047 Hektar Dauergrünland.[21]

Tourismus

Im Jahr 2014 verzeichnete Seeshaupt 40.004 Übernachtungen, davon 2802 von ausländischen Gästen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Gästen aus dem Inland betrug 2,7 Tage, die von Ausländern 2,4 Tage.

Verkehr

Straßenverkehr

Seeshaupt liegt an der Staatsstraße 2064 Weilheim–Seeshaupt–KönigsdorfBad Tölz mit Anschluss an die Bundesautobahn 95 (Ausfahrt Penzberg/Iffeldorf) sowie an der Staatsstraße 2063 StarnbergTutzing–Seeshaupt–Penzberg.

Bahnverkehr

Seeshaupt hat einen seit dem Umbau 2014 barrierefreien[27] Bahnhof an der eingleisigen Bahnstrecke Tutzing–Kochel, der Kochelseebahn, die in der Hauptverkehrszeit nach München verlängert wird. Der Bahnhof kann als Kreuzungsbahnhof genutzt werden.[28]

Busverkehr

Es halten folgende Regionalbuslinien des Oberbayernbus und des MVV in Seeshaupt:[29]

Weitere Informationen Linie, Verlauf ...

Schiffsverkehr

Seeshaupt wird in der Sommersaison von den Schiffen der Bayerischen Seenschifffahrt auf dem Starnberger See angelaufen und dadurch mit Bernried, Ambach, Tutzing, Ammerland, Possenhofen, Leoni, Berg und Starnberg verbunden.[30]

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 2014):[31][32]

  • zwei Kindergärten mit 15 tätigen Personen, 119 Kindergartenplätzen und 94 Kindern
  • Grundschule Seeshaupt mit acht Lehrern und 98 Schülern in fünf Klassen
  • Außenstelle der Volkshochschule Penzberg[33]
  • Musikschule der Stadt Penzberg
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Persönlichkeiten

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Literatur

  • Bero und Renate von Fraunberg: Damals im April: Chronologie zum Seeshaupter Mahnmal. In: Gemeinde Seeshaupt (Hrsg.): Seeshaupter Ansammlungen. Band 1. LesArt-Verlag, Seeshaupt 2010, ISBN 978-3-9812061-1-1 (seeshaupt.de [PDF; 153 kB; abgerufen am 6. Dezember 2015]).
  • Bero und Renate von Fraunberg: Die Kirchen im Dorf: von heiligen Häusern und frommem Leben. In: Gemeinde Seeshaupt (Hrsg.): Seeshaupter Ansammlungen. Band 2. LesArt-Verlag, Seeshaupt 2011, ISBN 978-3-9812061-2-8.
  • Peter Amann, Bero von Fraunberg: Das Künstlerdorf. Von Spitzweg bis Campendonk. In: Gemeinde Seeshaupt (Hrsg.): Seeshaupter Ansammlungen. Band 3. Apex, München 2013, ISBN 978-3-9816270-0-8 (Leseprobe [abgerufen am 6. Dezember 2015]).
  • Bero und Renate von Fraunberg, Heidrun Graupner: Vereint im Verein. Wo das Dorfleben zu Hause ist. In: Gemeinde Seeshaupt (Hrsg.): Seeshaupter Ansammlungen. Band 4, 2015, ISBN 978-3-9816270-1-5 (Zusammenfassung [PDF; abgerufen am 6. Dezember 2015]).
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Commons: Seeshaupt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Seeshaupt – Reiseführer

Einzelnachweise

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