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Sulawesi Utara
Provinz in Indonesien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Sulawesi Utara, deutsch Nordsulawesi, ist eine indonesische Provinz an der Nordostspitze der Insel Sulawesi.

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Geographie
Zusammenfassung
Kontext
In Bezug auf die Fläche belegt die Provinz innerhalb der Region Sulawesi Platz vier der sechs Provinzen mit einem Gebietsanteil von 7,79 %. Unter allen 38 Provinzen und gleichgestellten Verwaltungseinheiten des Landes bedeutet dies Rang 32.
Lage und Ausdehnung
Die Provinz grenzt im Westen an die Provinz Gorontalo (auf ca. 200 km Länge) und ist ansonsten von Meer umgeben. Im Norden von der Celebessee, die sie von der philippinischen Insel Mindanao abgrenzt sowie im Süden und Osten von der Molukkensee. Die Provinz ist die nördlichste und westlichste Provinz der Insel Sulawesi, beide Grenzpunkte liegen im gleichen Regierungsbezirk (Talaud). Vom nördlichsten Punkt der Provinz und zugleich auch von Indonesien (Insel Miangas) bis zur philippinischen Grenze sind es ca. 70 Kilometer. Zur Provinz gehören 294 Inseln, 112 davon sind dem Kepulauan Sangihe zugeordnet. Den Binnenstädten Tomohon und Kotamubagu sind keine Inseln zugeordnet.[1]
Die Entfernung (per Luftlinie) von der Hauptstadt Manado in die (noch) Landeshauptstadt Jakarta beträgt ca. 2.200 km, nach Pontianak ca. 1.730 km, nach Banjarmasin ca. 1260 km, nach Makassar ca. 950 km und nach Samarinda ca. 900 Kilometer. Davao City auf den Philippinen ist die nächstgrößere Stadt aus dem Ausland und liegt ca. 625 Kilometer in nördlicher Richtung.
Die Provinz ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt, für den Export werden unter anderem Palmöl und Kokosnüsse produziert. Auch der Fischfang und dessen Verarbeitung sind bedeutend. Mit Hinweisen auf die politische Stabilität und ruhige Lage der Provinz will die lokale Regierung den Tourismus fördern.
Klima und Wetter
In der gesamten Provinz herrscht tropisches Regenwaldklima (feuchttropisches Klima), das von Monsunwinden beherrscht wird. Man unterscheidet eine trockene Jahreszeit und die Regenzeit mit fließenden Übergängen. Von November bis April bringen Westwinde Regen zur Nordküste, von Mai bis Oktober folgen trockene Winde aus dem Süden. In der Provinz gibt es vier wichtige Wetterbeobachtungsstationen:
- Stasiun Meteorologi Naha (Kab. Kep. Sangihe)
- Stasiun Meteorologi Minahasa Utara
- Stasiun Meteorologi Sam Ratulangi (Kota Manado)
- Stasiun Meteorologi Maritim Bitung
Mit zunehmenden Höhe sinken die Durchschnittstemperaturen. Kota Tomohon, Langowan (Kab. Minahasa), Modoinding (Kab. Minahasa Selatan), Kota Kotamobagu, Modayag und Pasi (im Kabupaten Bolaang Mongondow) sind die kühlsten Orte. Die Auswertung der Kayawatu Klimastation zeigt für Manado und Umgebung ein Jahresdurchschnitt von 27 °C (20,1 bis 35,1 °C), 3.403 mm Regen an 252 Tagen sowie 64 % Sonnenschein. Die größte Regenmenge fiel 2020 BPP Pinogaluman (Kab. Bolaang Mongondow Utara, 3.822 mm an 183 Tagen), der geringste in UPP Kotabunan (Kab. Bolaang Mongondow Timur, 1.511 mm an 223 Tagen).
2020 wurden 2.305 Erdbeben registriert, davon 77 in Manado. Die Maximalmagnitude von 6,9 wurde am 7. September registriert.[2]

Grenzpunkte
Die Provinz liegt nördlich des Äquators und besitzt folgende äußere Grenzpunkte:
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Als erste Europäer besuchten die Portugiesen und Spanier ab dem 16. Jahrhundert die Region. Im 17. Jahrhundert verbündeten sich die Minahasa mit den Niederländern, um den Einfluss der muslimischen Sultanate im Süden Sulawesi zurückdrängen, in der Folge geriet Nordsulawesi unter holländische Kolonialherrschaft. Im Zweiten Weltkrieg war Sulawesi japanisch besetzt. Anders als andere Regionen Indonesiens war in Nordsulawesi die Begeisterung für den Unabhängigkeitskampf gedämpft, man fürchtete die Bevormundung durch die muslimische Mehrheitsbevölkerung. Nichtsdestoweniger wurde die Provinz 1950 Teil des nun unabhängigen Indonesiens.
Verwaltungsgeschichte
Die Provinz Sulawesi Utara entstand 1964.[3] Ursprünglich wurde die Provinz durch Abspaltung aus der Provinz Sulawesi Tengah-Utara gebildet, mit folgenden, 1959 gebildeten Kabupaten (Regierungsbezirken): Kepulauan Sangihe dan Talaud (dem späteren Kepulauan Sangihe), Minahasa, Bolaang Mongondow, Gorontalo und den beiden „Stadtgemeinden“ (Kotapradja) Menado (damalige Schreibweise) und Gorontalo. 2000 wurde der westliche Teil der Provinz Sulawesi Utara mit den beiden Kabupaten Gorontalo und Boalemo sowie der Stadt (KOta) Gorontalo abgetrennt und als Provinz Gorontalo unabhängig.[4] Bis zum Jahr 2008 erfolgten weitere Untergliederungen in der Verwaltungsstruktur:
- 1990 wird die autonome Stadt Bitung vom Bezirk Minahasa abgespalten;
- 2002 wird der Regierungsbezirk Kepulauan Talaud vom Bezirk Kepulauan Sangihe abgetrennt;
- 2003 werden die Bezirke Minahasa Utara und Minahasa Selatan sowie die autonome Stadt Tomohon vom Bezirk Minahasa abgetrennt;
- 2007 wird der Bezirk Minahasa Tenggara aus dem Bezirk Minahasa Selatan, der Bezirk Bolaang Mongondow Utara und die autonome Stadt Kota Kotamobagu vom Bezirk Bolaang Mongondow sowie der Bezirk Kepulauan Siau Tagulandang Biaro vom Bezirk Kepulauan Sangihe abgespalten;
- 2008 werden die Bezirke Bolaang Mongondow Timur und Bolaang Mongondow Selatan vom Bezirk Bolaang Mongondow abgetrennt.
Die letzten internen Reorganisationen, also innerhalb der Kabupaten, erfolgen im Jahr 2016 (Bezirke Bolaang Mongondow Selatan und Bolaang Mongondow Timur).
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Verwaltungsgliederung
Zusammenfassung
Kontext
Die Provinz Sulawesi Utara gliedert sich in 11 Regierungsbezirke (Kabupaten) und vier administrativ direkt der Provinz unterstellte autonome Städte (Kota) (Kota). Eine weitere Untergliederung erfolgt in 171 Distrikte (Kecamatan). Diese unterteilen sich in 1.840 Dörfer (indonesisch Desa), von denen 333 als Kelurahan einen städtischen Charakter besitzen. 776 Dörfer (42 %) haben einen Zugang zum Meer. Im Jahr 2020 gab es 701.305 Haushalte mit durchschnittlich 3,74 Personen pro Haushalt.
★ andere Benennung: Kab. Kep. Sitaro
1
Code des Innenministeriums Wilayah Administrasi – Kemendagri. Ein zweiter Code (Wilayah Kerja Statistik – BPS) zeigt für fünf Kabupaten eine abweichende Nomenklatur.[5]
2
Kecamatan – Distrikt (Bezirk)
3
Desa – Dorf, ländlicher Charakter
4
Kelurahan – Dorf, städtischer Typ
5
Einwohnerzahl am Stichtag der Volkszählung.[6]
Richtungs- und Lageangaben in indonesischer Sprache: Barat → West / Selatan → Süd / Tengah → Zentrum / Timur → Ost / Utara → Nord
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Demographie
Zusammenfassung
Kontext
Die größte Bevölkerungsgruppe in Sulawesi Utara gehört zum Volk der Minahasa, die sich vorwiegend zum Christentum bekennen, eine Besonderheit im ansonsten muslimisch geprägten Indonesien, welche die Provinz lediglich mit den nahe gelegenen Molukken und der Provinz Nusa Tenggara Timur teilt. Hauptstadt ist Manado mit knapp 464.808 Einwohnern.
Hinsichtlich der Bevölkerung belegt Sulawesi Utara Platz 24 unter den 38 indonesischen Provinzen und gleichgestellten Territorien. Innerhalb der Region Sulawesi reicht es für den drittletzten Platz (anteilig 12,64 %). Die Bevölkerungsdichte von 182,4 Einw. je km² ist nach der von Sulawesi Selatan (210,2) die zweithöchste der Region, entsprechend Rang 13 innerhalb Indonesiens (Landesdurchschnitt 149,4).
Die vier autonomen Städte (Kota) haben einen Anteil von 5,31 % an der Provinz (770,03 km²) und mit 900.773 Einwohnern einen Anteil von 34,05 % (Angaben von Ende 2024).
Soziale Daten 2020
Aus dem Jugendquotient (33,68) und dem Altersquotient (11,45) summiert sich ein Abhängigenquotient von 45,13.[2]
Religion

Aktuelle Religionsverteilung
Datenquelle:Karte der Religionsverteilung[1]
7)
Die meisten prot. Kirchen gab es 2020 in der Stadt Tomohon (866/27) und im Distrikt Siau Tagulandang Birao (820/4)
8)
Die meisten kathol. Kirchen gab es im Distr. Minahasa (70).
9)
In Boolang Mogondow gab es die meisten hinduistischen Tempel (159).
Entwicklung der Einwohnerzahl seit 2000
Von der Gesamtbevölkerung waren Ende 2024 45,86 (31,73) % ledig; 47,81 (60,29) % verheiratet; 1,09 (1,37) % geschieden und 5,24 (6,61) % verwitwet. Die kursiven Zahlen in Klammern geben den Anteil der über 15-jährigen an (547.561, das entspricht 20,70 % der Bevölkerung). 229.640 Personen waren 65 Jahre und älter, das sind 8,68 Prozent der Provinz.[1]
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Geschlechterverteilung

Aktuelle Daten der Bevölkerungsfortschreibung
Nachfolgende Tabelle gibt die Einwohnerstände zum Zensus 2000, 2010 und 2020 sowie die Fortschreibungen durch die örtlichen Einwohnermeldeämter (Zivilregistrierungsbüros, Disdukcapil, indonesisch Dinas Kependudukan dan Pencatatan Sipil) zu den Jahresenden 2022 bis 2024 wieder. Der aktuelle Stand kann in einer interaktiven Karte abgerufen werden.[1][8]
8)
Infolge stark voneinander abweichender Flächenangaben wurden die aktuellen Katasterflächen aus der Esri-Shape-Datei[9] verwendet.
9)
Geschlechterverhältnis: Anzahl der Männer auf 100 Frauen (errechnet: M*100/F)
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Weblinks
Commons: Provinz Sulawesi Utara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- E-Books auf der Statistikseite der Provinz (BPS - Badan Pusat Statistik Provinsi Sulawesi Utara) (indonesisch/englisch)
- Peta Administrasi Provinsi Sulawesi Utara – Verwaltungskarte im Maßstab 1:400.000 (2015) (indonesisch)
- Satu Data Indonesia – Provinsi Sulawesi Utara (Open Data) (indonesisch)
- Website mit (anklickbarer) Untergliederung (bis zu den Desa, mit Gebietscode des Innenministeriums) der Provinz
- Satu Peta Data KPU – Daten zur Wahl 2024 (mit anklickbarer Karte) (indones.)
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Einzelnachweise
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