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Union Internationale des Associations d’Alpinisme
Verband von Bergsteiger-Verbänden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Union Internationale des Associations d’Alpinisme (UIAA, englisch International Mountaineering and Climbing Federation; deutsch etwa „Internationale Union der Alpinismusvereinigungen“) ist eine Internationale Vereinigung verschiedener Alpinistenverbände. Die UIAA hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, strenge Sicherheitsnormen für Bergsportausrüstung wie Seile, Klettergurte, Karabinerhaken und sonstige Ausrüstungsgegenstände zu definieren. Die UIAA unterstützt außerdem junge Bergsteiger, beispielsweise durch gemeinsame Auslandsfahrten, setzt sich für den Naturschutz ein und war bis 2005 Veranstalter der Sportkletterweltcups und Kletterweltmeisterschaften.

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Geschichte
Zusammenfassung
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Nach jahrzehntelangen Bemühungen für eine internationale Vereinigung wurde das Vorhaben und die Vorbereitungen zur Gründung eines solchen Dachverbands an den zwei Kongressen, die der Gründung vorausgingen, entwickelt und konsolidiert, nämlich 1930 in Zakopane in Polen und 1931 in Budapest in Ungarn.[1]
Am 27. August 1932 beschlossen die Delegierten beim 3. Internationalen Alpinen Kongress in Chamonix in Frankreich die Gründung der UIAA. Die 19 Repräsentanten nationaler Bergsteigerverbände der Gründungsversammlung vertraten Verbände aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Jugoslawien, Kanada, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechoslowakei, Ungarn und den Vereinigten Staaten. Die Alpinistinnen waren mit einer Delegation aus Großbritannien (Ladies’ Alpine Club und Scottish Ladies Alpine Club) und der Schweiz (Schweizerischer Frauen-Alpen-Club) vertreten.
Es wurde ein „Executive Committee“ gewählt und die Delegierten vereinbarten, dass der Schweizer Alpen-Club einen Präsidenten ernennen sollte. Am 4. Oktober schlug der Vorstand des Schweizer Alpen-Clubs für die Präsidentschaft der UIAA den Grafen Charles Egmond d’Arcis aus Genf vor, dessen Nominierung am 24. November 1932 von der Generalversammlung des Schweizer Alpen-Clubs angenommen wurde. Damit wurde der Schweizer Charles Egmond d’Arcis erster Vorsitzender und Genf Hauptsitz des internationalen Dachverbands.
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs fand im Sommer 1939 in Zermatt in der Schweiz der letzte Kongress statt, bis kriegsbedingt der Kontakt und der Austausch der Mitgliederorganisationen untereinander nur noch per Post erfolgte.[2]
1947 fand der erste UIAA-Kongress der Nachkriegszeit statt, wiederum in Chamonix in Frankreich.[3] Dort wurde die letztmals von Wilhelm „Willo“ Welzenbach revidierte Skala, die über den Schwierigkeitsgrad beim Klettern im Gebirge Auskunft gibt, weiterentwickelt; aus ihr sollte später die allgemein anerkannte UIAA-Skala hervorgehen. 1950 repräsentierte die UIAA bereits eine halbe Million Alpinisten, eine Zahl, die in den folgenden Jahrzehnten auf über zweieinhalb Millionen anwuchs.
1968 wählten die Delegierten in London in England den Schweizer Albert Eggler als Nachfolger des Genfers Edouard Wyss-Dunant zum neuen Präsidenten und brachten damit dem Willen zum Ausdruck, den Sitz der UIAA in der Schweiz zu belassen. Da Eggler Berner war, wurde der UIAA-Hauptsitz nach Bern in der Schweiz verlegt, wo er seit 1999 eine Bürogemeinschaft mit dem Hauptsitz (Zentralvorstand) des Schweizer Alpen-Clubs hat.
Im Jahre 2008 traten der Deutsche Alpenverein (DAV), der Österreichische Alpenverein (ÖAV) und der Verband Alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) aus der UIAA aus.[4] Dadurch verlor die UIAA die Hälfte der von ihr repräsentierten Alpinisten. Der Grund dafür war, dass die drei Vereine damit begannen, Sportklettern als olympische Sportart zu etablieren und deshalb eine Anerkennung als Sportverbände benötigten. Die UIAA lehnte es ab, selbst Sportverband zu werden, während sich das IOC weigerte, die UIAA oder die einzelnen Alpinen Vereine in der bisherigen Organisationsform anzuerkennen.
2013 konnten die Konflikte zwischen UIAA und IOC gelöst werden. Seitdem sind DAV, ÖAV und VAVÖ wieder Mitglieder der UIAA.[5]
Im Jahr 2018 vereinbarten der UIAA und die EUMA eine Zusammenarbeit.[6]
Die UIAA erkennt als Dachorganisation mit Zuständigkeit für den jeweiligen Kontinent an:[7]
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UIAA-Skala
Nach der Organisation wurde auch eine Schwierigkeitsskala, die UIAA-Skala benannt. Sie ermöglicht den Vergleich verschiedener Kletterrouten im Fels anhand ihrer Schwierigkeit. Die UIAA-Skala wird in römischen oder arabischen Ziffern angegeben. Sie beginnt mit 1, wobei die Schwierigkeit mit dem Grad wächst. Die Skala ist nach oben hin offen. Darüber hinaus sind Feinabstufungen mit Plus- oder Minuszeichen (zum Beispiel 7− für eine leichte Route im 7. Grad oder 5+ für einen schwierigen 5er) gebräuchlich.
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UIAA-Normen
Zusammenfassung
Kontext
Die UIAA hat Normen für verschiedene Ausrüstungsgegenstände erarbeitet. Diese Normen sollen gewährleisten, dass die Ausrüstungsgegenstände den Anforderungen entsprechend ihre Aufgabe erfüllen können und den dabei auftretenden Belastungen standhalten.
Das zuständige Komitee der UIAA arbeitet mit dem Europäischen Komitee für Normung (CEN) bei der Harmonisierung von Normen zusammen.
Die UIAA-Normen sind stark angelehnt an die Standards der EU (CE beziehungsweise EN oder CEN), weichen aber manchmal geringfügig von diesen ab.
Folgende Normen wurden von der UIAA erstellt:[8]
UIAA-Gipfeldefinition
Für die Definition der Viertausender-Gipfel der Alpen hat eine Kommission die Erhebungen bestimmt, welche als Gipfel gelten.[9]
Für Erhebungen unter 4000 Meter gibt es keine vergleichbare Festlegung.
UIAA-Organisationen
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UIAA-Präsidenten

Eine chronologische Übersicht über alle Präsidenten seit Gründung:[10]
*
Interimspräsident bis zur nächsten regulären Wahl
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UIAA-Ehrenmitglieder
Zusammenfassung
Kontext

Eine chronologische Übersicht über alle Ehrenmitglieder:[11]
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UIAA-Mitgliedsorganisationen
Zusammenfassung
Kontext
2020 vertrat die UIAA rund 90 Mitgliedsorganisationen in 69 Ländern auf sechs Kontinenten.[12]
- 52 – Europa
- 24 – Asien
- Nordamerika 6 –
- Südamerika 5 –
- Afrika 2 –
- Ozeanien 1 –
- 3 – internationale Organisationen
G
Gründungsmitglied der UIAA 1932
G*
zeitweise ausgetretenes Gründungsmitglied
IO
Internationale Organisation
Ehemalige UIAA-Mitgliedsorganisationen
G*
zeitweise ausgetretenes Gründungsmitglied
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Weblinks
Commons: UIAA – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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