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Wilson Price Hunt

US-amerikanischer Geschäftsmann, Pelzhändler und Pionier Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Wilson Price Hunt (geboren am 20. März 1783 in Asbury, New Jersey; gestorben am 13. April 1842 in St. Louis, Missouri) war ein US-amerikanischer Geschäftsmann, Pelzhändler und Pionier.

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Hunt war ein Sohn des John Price Hunt (1747–1828) und dessen Frau Margaret (geborene Guild; 1747–1819). Er hatte mehrere Geschwister, Azariah, Elijah, John Guild, Charity, Susan, Hetty und Mary Price Hunt.[1] 1804, im Alter von 21 Jahren, wurde er Kaufmann in St. Louis. Er traf sich 1809 in New York mit Johann Jakob Astor, um dessen Pläne für den Aufbau eines Pelzimperiums im Nordwesten zu besprechen. Astor ernannte Hunt zum Expeditionsleiter der sogenannten Astorianer, die den Weg über Land antraten. Er sollte später auch die Leitung des Handelspostens „Astoria“ am Columbia River übernehmen, der als Zentrum des Projekts ausgewählt worden war. Im Sommer 1810 formierte Hunt seine Mannschaft und sie verließen im August Fort Michilimackinac, um auf der üblichen Route über die Green Bay und die Flüsse Fox und Wisconsin nach Prairie du Chien und dann den Mississippi hinab nach St. Louis zu reisen. Dort kamen sie Anfang September an und nahmen weitere Männer auf. Am 21. Oktober 1810 fuhren sie etwa 450 Meilen flussaufwärts, um an der Mündung des Nodaway Rivers, in der Nähe des Dreiländerecks von Missouri, Kansas und Nebraska, ein Winterlager zu errichten. Die Expedition geriet erheblich hinter dem Zeitplan zurück, was auch daran lag, dass die Anzahl der Mitreisenden von dreißig auf sechzig Mann erhöht wurde, und es länger dauerte geeignete Männer zu finden. Sie warben Pierre Dorion, einen Mann mit Vorfahren aus den Stämmen der Sioux als Dolmetscher an.

Am 21. April 1811 brachen die sechzig Teilnehmer dieser Expedition mit vier Booten auf. Die Gruppe bestand aus 40 Kanadiern amerikanischen Jägern, dem Dolmetscher und seiner Frau Marie Aioe Dorion (einer Iowa mit ihren zwei Kindern), John Reed, einem irischen Geistlichen und fünf Geschäftspartnern. Im Verlauf der Reise verließen einige der Männer die Gruppe und es wurden neue rekrutiert, um ihren Platz einzunehmen. So schloss sich ihnen auch John Hoback an, nach dem später der Hoback River benannt wurde.[2]

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Union Pass Historischer Marker

Zudem wurden sie auf der ersten Etappe von dem Naturforscher John Bradbury (1768–1823) und dem Botaniker Thomas Nuttall begleitet. Zeitgleich befand sich eine konkurrierenden Gruppe unter der Leitung von Manuel Lisa auf dem Weg. So kam es auf der letzten Etappe bis zu den Dörfern der Arikaree zu einem Wettlauf und als sie aufeinander trafen zu einer Auseinandersetzung, in dessen Verlauf Hunt Lisa zum Duell forderte. Doch der Streit wurde friedlich beigelegt. Lisa half Hunt dabei von den Arikaree Pferde zu erhalten und steuerte selbst einige aus seiner Pelzgesellschaft bei. Hunts Gruppe zog am 18. Juli mit 82 Pferden ausgestattet weiter und erreichte Ende August den Bighorn River, von dort weiter zum Green River und kam schließlich am 27. September an den Snake River. Auf dem Weg hatten sie auch den Union Pass überquert. Ihre Route wurde später zu einem Teil des Oregon Trails.

Ihr Versuch, den Fluss in Einbäumen zu befahren, scheiterte, denn sie wussten nichts von den tückischen Stromschnellen und unüberwindbaren Hindernissen dieses Flusses, den die Trapper als Mad River (verrückter Fluss) bezeichneten. Die Gruppe zerfiel, nachdem sie einige Mitglieder durch Unfälle und andere Umstände verloren hatte in zwei Teile, die ihre Reise getrennt fortsetzten. Nach großen Entbehrungen erreichte Hunt am 21. Januar 1812 den Columbia River und am 15. Februar Astoria. Im Jahr 1813 war er Verhandlungsführer mit dem russischen Gouverneur, Graf Alexander Andrejewitsch Baranow und begab sich anschließend auf der Beaver, die mit dut 75.000 Robbenfellen beladen wurde, nach Hawaii. Das Schiff fuhr von dort weiter nach Chins, während Hunt plante mit dem nächsten Handelsschiff von Oahu nach Astoria zurückzureisen. Der Ausbruch des Britisch-Amerikanischen Krieges durchkreuzte seine Pläne.[2]

Hunt gelang es auf Oahu die Albatross zu chartern. Doch als er im August 1813 mit Handelswaren und Proviant in Astoria eintraf hatten sich die Firmenpartner in Astoria entschlossen den Handelsplatz zu räumen und zu verkaufen, um ihn nicht den anrückenden Engländern zu überlassen. 1814 verließ er Astoria. 1816 erreichte er New York und reiste 1817 zurück nach St. Louis, wo er mehrere tausend Morgen Land am Gravois Creek erwarb. Hunt ließ hier eine Getreidemühle errichten, die als „Hunt’s Mill“ bekannt wurde.[2] 1820 kandidierte er für den Posten des Delegierten zum Verfassungskonvent. Obwohl seine Partei bei dieser Wahl einen deutlichen Sieg errang, wurde er nicht gewählt, denn er war zwar ein angesehener Bürger von St. Louis und genoss bei seinen Bekannten hohes Ansehen, doch war er bei anderen Mitbürgern nicht beliebt. Von September 1822 bis 1840 bekleidete er das Amt des Postmeisters von St. Louis.[3]

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Familie

Am 20. April 1836 heiratete Hunt Anne (geborene Lucas; 23. September 1796 – 13. April 1879), die Witwe seines Cousins Theodore Hunt (2. Juli 1780 – 21. Juni 1832). Anne war eine Tochter des Richters John B. C. Lucas und dessen Frau Anne Sebin Lucas. Sie brachte drei Kinder (Charles, Theodocia und Julia) mit in diese Ehe. Mit Hunt selbst hatte sie keine Kinder.[4]

Literatur

  • Frederic Van Voorhies Holman: Some Important Results from the Expedition of John Jacob Astor to and from the Oregon Country. In: Oregon Historical Quarterly. Band 12, 1911, S. 206–219 (englisch, Volltext [Wikisource], darin The Overland Journeys of Astor Parties. ab S. 214).
  • Thompson Coit Elliott: Wilson Price Hunt, 1783–1842. In: Oregon Historical Quarterly. Band 32, Nr. 2, 1931, ISSN 0030-4727, S. 130–134, JSTOR:20610637.
  • W. J. Ghent: Hunt, Wilson Price. In: Dictionary of American biography. Band 9: Hibben–Jarvis. C. Scribner's Sons, New York 1943, S. 398–399 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).
  • Bernal D. Hug: Wilson Price Hunt. In: History of Union County, Oregon. Eastern Oregon review, La Grande, Oregon 1961, The Fur Traders and Explorers, S. 14–17 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).
  • William Brandon: The Mountain Men and the Fur Frade of the Far West. Hrsg.: LeRoy R. Hafen. Band 6. The Arthur H. Clark Company, Glendale 1968, S. 185–206 (englisch, Textarchiv – Internet Archive Leseprobe).
Commons: Wilson Price Hunt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

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