Chiasso
Gemeinde im Kanton Tessin in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Chiasso [lombardisch Ciass, deutsch veraltet Pias) ist eine politische Gemeinde im Kreis Balerna und eine Kleinstadt im Bezirk Mendrisio des Kantons Tessin in der Schweiz, unmittelbar an der Grenze zu Italien.
] ( ,Chiasso | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Tessin (TI) |
Bezirk: | Bezirk Mendrisio |
Kreis: | Kreis Balerna |
BFS-Nr.: | 5250 |
Postleitzahl: | 6830 |
UN/LOCODE: | CH CHI |
Koordinaten: | 723804 / 77154 |
Höhe: | 230 m ü. M. |
Höhenbereich: | 225–567 m ü. M.[1] |
Fläche: | 5,35 km²[2] |
Einwohner: | 7565 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 1414 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 43,9 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Bruno Arrigoni |
Website: | www.chiasso.ch |
Lage der Gemeinde | |
Die Gemeinde im Sottoceneri hat rund 7500 Einwohner und liegt im Mendrisiotto südöstlich von Mendrisio zwischen dem Luganersee und dem Comer See direkt an der Grenze zu Italien.
Der Ort Pedrinate, eine früher selbstständige Gemeinde, die seit 1976 zu Chiasso gehört, bildet mit dem Grenzstein 75B den südlichsten Punkt der Schweiz. Damit ist Chiasso die südlichste Schweizer Gemeinde.
Die Nachbargemeinden sind im Norden Balerna, Morbio Inferiore, Vacallo, im Nordosten Maslianico (IT-CO), im Südosten Como (IT-CO), im Süden San Fermo della Battaglia (IT-CO) und im Westen Novazzano.
1140 wurde Chiasso erstmals als Claso erwähnt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts (1874) wurde Chiasso, ursprünglich ein Vorort des italienischen Nachbarn Como, dank der Eisenbahn mit seinem Grenzbahnhof und Rangierbahnhof zu einem wichtigen Grenzort. Durch die Eisenbahn erlebte Chiasso einen wirtschaftlichen Aufschwung, und die Bevölkerung nahm rapide zu.[5]
Nachdem die Grenzbahnhöfe an Bedeutung verloren hatten, wanderten viele Einwohner in die Nachbargemeinden Richtung Norden, wo Arbeitsplätze im tertiären Sektor vorhanden sind. So verzeichnete Chiasso seit 1970 (damals 8868 Einwohner) einen Bevölkerungsrückgang. Aus einem seit August 1994 bestehenden Forschungszentrum für sogenannte Grätzel-Zellen entwickelte sich ab 1999 ein kommerzieller Hersteller für monokristalline Solarzellen und Solarmodule. Die Nähe zum sonnenreichen Italien beschert dem Ort heute wieder eine solide Exportperspektive.
Im September 1976 löste sich nach langem Regenwetter oberhalb des Gaswerks ein Erdrutsch, welcher einen der drei Propangas-Behälter beschädigte (es gab zwar auf der gegenüberliegenden Seite eine Brandschutzwand, an einen Erdrutsch war bei den Sicherungsmassnahmen nicht gedacht worden). Nach einer gewissen Zeit löste ein durchfahrendes Motorrad durch kleine Motor-Funken eine Explosion der ausgeströmten Gaswolke aus. Die beiden anderen Behälter wurden danach durch die Feuerwehr gekühlt, circa 2000 Personen in der Umgebung evakuiert. Trotz Kühlung leckte auch der zweite Behälter auf Dauer, wobei ein zweiter Gaswolken-Brand entstand. Zwei Ammoniak-Behälter im Keller der nahegelegenen Frisco-Fabrik blieben unversehrt.[6]
Am 25. November 2007 scheiterte eine Fusionsvorlage in den Gemeinden Chiasso, Morbio Inferiore und Vacallo.
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||||||||
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Jahr | 1591 | 1685 | 1769 | 1801 | 1850 | 1900 | 1910 | 1920 | 1950 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000[7] | 2010 | 2020 |
Einwohner | 160 | 315 | 455 | 479 | 1265 | 3700 | 5722 | 5439 | 5744 | 9326 | 8583 | 8212 | 7933 | 8331 | 7581 |
Das Stadtbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[8]
In Chiasso werden verschiedene Festivals veranstaltet. Seit 1989 Chiassodanza (Tanzfestival), seit 1991 Festate (Festival der Weltmusik) und seit 1997 Festival di cultura e musica jazz (Jazzfestival).
1951 wurde in Chiasso die Edelmetallschmelze Argor SA gegründet. 1988 wurde deren Sitz nach Mendrisio verlegt.[28]
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