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1250

Jahr Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

1250
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Ende des Jahres 1250 endet mit dem Tod Kaiser Friedrichs II. aus der Dynastie der Staufer die Blütezeit des mittelalterlichen deutschen Kaisertums. Das gilt als Beginn des mehr als 20-jährigen Interregnums im Heiligen Römischen Reich. Friedrich hat zwar seinen Sohn Konrad IV. zu seinem Universalerben ernannt. Papst Innozenz IV. und mit ihm die geistlichen Reichsfürsten erkennen diese Regelung jedoch ausdrücklich nicht an.

Kalenderübersicht 1250
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Schon im Frühjahr gerät der Sechste Kreuzzug nach anfänglichen Erfolgen bei al-Mansura zu einem Desaster. Der französische König Ludwig IX. gerät bei Damiette in Gefangenschaft, Sultan Turan Schah lässt die meisten Gefangenen hinrichten. Nur aufgrund einer Palastrevolution, bei der die Elitekrieger der Mamluken unter Baibars den Sultan töten und damit die Herrschaft der Ayyubiden in Ägypten beenden, wird Ludwig wenige Wochen später freigelassen.

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Ereignisse

Politik und Weltgeschehen

Kreuzzüge

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Robert von Artois fällt in der Schlacht von al-Mansura
  • 8. Februar: Nach mehr als zwei Monaten gelingt es den Kreuzfahrern des Sechsten Kreuzzuges, den Nil überqueren. Nachdem Robert I. von Artois, der Bruder des französischen Königs Ludwig IX., die Vorhut ans andere Ufer geführt hat, ignoriert er die Befehle des Königs und nutzt die Chance für einen Überraschungsangriff auf das Feldlager der Muslime, die den Vorstoß der Kreuzfahrer noch nicht bemerkt haben. Die Ayyubiden werden von der wilden Attacke der schwergepanzerten Ritter völlig überrumpelt. Ihr Befehlshaber, Fachr ad-Din Yusuf, wird getötet, bevor er die Gelegenheit hatte, seine Rüstung anzulegen. Durch seinen Erfolg ermutigt, lässt sich Robert dazu verleiten, die fliehenden Feinde in die Stadt zu verfolgen. Dort gerät er jedoch in eine Falle des Ayyubiden-Heeres. Er fällt samt seinen etwa 280 Begleitern im Nahkampf mit Elitekriegern der Mamluken unter Führung von Rukn ad-Din Baibars.
  • 11. Februar: Die Mamluken führen einen Gegenangriff, der vom Kreuzzugsheer nur unter großen Verlusten zurückgeschlagen werden kann. Die Kreuzfahrer werden im weiteren Verlauf der Belagerung durch Hunger und Krankheiten weiter geschwächt, harren aber vor al-Mansura aus.
  • 28. Februar: Der neue Sultan Turan Schah trifft vor al-Mansura ein. Im März versucht Ludwig IX. Verhandlungen mit ihm aufzunehmen. Da dieser sich jedoch der geschwächten Situation der Kreuzfahrer bewusst ist, lehnt er Verhandlungen ab.
  • 5. April: Die Kreuzfahrer ziehen sich in Richtung Damiette zurück. Die Ayyubiden nehmen die Verfolgung auf und überwältigen das nun unterlegene Kreuzzugsheer. König Ludwig IX. von Frankreich und sein gesamtes Gefolge geraten in Gefangenschaft. Turan Schah ordnet die Enthauptung der meisten Gefangenen an.
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Die Mamluken ermorden Sultan Turan Schah, rechts daneben der gefangene König Ludwig, frz. Miniatur, 14. Jahrhundert
  • 2. Mai: Turan Schah versucht, den Einfluss der mächtigen Mamluken an seinem Hof zu beenden. Die Mamelukenemire aber werden rechtzeitig von seiner Stiefmutter Schadschar ad-Durr gewarnt, die ebenfalls um ihr Leben fürchtet, und eine Gruppe um Baibars ermordet den Sultan und beendet damit die Herrschaft der Ayyubiden in Ägypten. Der französische König Ludwig IX. kann sich mit einem hohen Lösegeld, einem zehnjährigen Waffenstillstandsvertrag und der Rückgabe von Damiette freikaufen.
  • 6. Mai: Ludwig IX. wird von den nach einer Palastrevolution in Ägypten an die Macht gekommenen Mamluken freigelassen. Er begibt sich von Damiette nach Akkon. Ludwig bleibt im Heiligen Land und bemüht sich um die Konsolidierung des Königreichs Jerusalem und um die Freilassung aller Gefangenen.
  • 11. Juli: An-Nasir Yusuf erobert Damaskus und begründet ein neues ayyubidisches Sultanat in Syrien. Sein Bündnisangebot an Ludwig IX. wird von diesem aber abgelehnt.
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Großmeisterwappen Renauds de Vichiers

Heiliges Römisches Reich

Kaisertum und beginnendes Interregnum
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Friedrich II. mit seinem Falken. Aus seinem Buch De arte venandi cum avibus („Über die Kunst mit Vögeln zu jagen“), Süditalien zwischen 1258 und 1266
Weitere Ereignisse im Reich

Dänemark

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Fresko mit der Darstellung der Ermordung von Erik Plovpenning in der St.-Bendts-Kirche
  • Erik IV., König von Dänemark, gelingt es im Krieg gegen seinen Bruder Abel, große Teile von dessen Herzogtum Schleswig zu erobern. Dieser bittet ihn daraufhin zu Versöhnungsgesprächen in seine Residenzstadt Schleswig.
  • 10. August: Auf dem Weg nach Schleswig lässt Abel seinen Bruder Erik IV. bei Missunde ermorden und seine Leiche in der Schlei versenken.
  • 1. November: Abel besteigt den dänischen Thron, nachdem er 24 Ritter gefunden hat, die auf dem Thing in Viborg seine Unschuld an der Ermordung seines Bruders beschwören. Nach seiner Thronbesteigung beruft er seinen Sohn Waldemar, den er zum Studium nach Paris geschickt hat, zurück. Auf der Heimreise wird dieser vom Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden gefangengesetzt.

Weitere Ereignisse in Europa

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Valdemar Birgerssons Wappen

Urkundliche Ersterwähnungen und Stadtrechte

Kultur und Religion

Architektur und Bildende Kunst

Literatur

Kirchenhierarchie und Ordenswesen

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Siegel des Bischofs Erlandsen auf einer Urkunde von 1251

Sonstiges

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Geboren

Geburtsdatum gesichert

Genaues Geburtsdatum unbekannt

Geboren um 1250

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Gestorben

Januar bis April

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Matthäus Paris notierte in seiner Historia Anglorum (13. Jh.) einige bei al-Mansura gefallene Kreuzritter mit ihren Wappen
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Liegefigur des Sire Jocerand III. Gros in der Kirche Saint-Pierre von Brancion

Mai bis Dezember

  • 6. Juli: Peter Mauclerc, Herzog von Bretagne und Earl of Richmond (* 1191)
  • 25. Juli: Humbert V., Herr von Beaujeu und Connétable von Frankreich (* 1189)
  • vor 9. August: Henry Hastings, englischer Adeliger (* vor 1205)
  • 10. August: Erik IV., König von Dänemark und Herzog von Schleswig (* 1216)
  • 4. Oktober: Hermann VI., Markgraf von Verona und Baden, Herzog von Österreich (* um 1225)
  • 15. November: Gottfried IV., Graf von Ziegenhain und von Nidda
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Sarkophag Friedrichs II. in der Kathedrale von Palermo
  • 13. Dezember: Friedrich II., römisch-deutscher König und Kaiser, König von Sizilien, König von Jerusalem (* 1194)

Genaues Todesdatum unbekannt

Gestorben um 1250

  • 1249/1250: Pierre de Courtenay, französischer Ritter und Herr von Conches-en-Ouche und Mehun-sur-Yèvre (* um 1218)
  • Julian von Speyer, deutsch-französischer Chormeister, Komponist und Dichter aus dem Orden der Franziskaner
  • Der Stricker, mittelhochdeutscher Dichter und Fahrender (* um 1200)
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Commons: 1250 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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