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Böhm (Orgelbauer)

Name einer ehemaligen Orgelbauerfamilie im thüringischen Gotha Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Böhm (Orgelbauer)
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Böhm ist der Name einer deutschen Orgelbauerfamilie, die von 1888 bis 1995 im thüringischen Waltershausen und in Gotha tätig war.

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Geschichte

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Hugo Böhm Orgelbau

Hugo Georg Böhm wurde am 23. Januar 1862 in Waltershausen geboren und starb am 30. Mai 1935 in Gotha. Er machte seine Lehre bei Gustav Hermann Hieronymus Koch. Danach war er von 1884 bis 1888 Geselle von Urban Kreutzbachs Sohn Richard Kreutzbach, danach von Friedrich Ladegast und zuletzt von Friedrich Goll, bevor er 1888 seine eigene Firma Hugo Böhm Orgelbau in Waltershausen gründete. 1900 verlegte er die Firma nach Gotha, in die von ihm gekaufte Werkstatt von Guido Knauf. 1920 ging die Firma an seine Söhne Rudolf und Paul Böhm; bis zu seinem Tod 1935 war er jedoch weiter in der Werkstatt mit tätig.

Orgelbauanstalt Rudolf Böhm

Überblick: Orgelbauanstalt Rudolf Böhm

Die Orgelbauanstalt Rudolf Böhm existierte von 1926 bis zum 31. Dezember 1995 in Gotha; sie ging aus der Firma Hugo Böhm Orgelbau hervor, nachdem sich die beiden Söhne Paul und Rudolf Böhm 1926 getrennt hatten und die Firma ihres Vaters nicht mehr gemeinsam weiterführten. Zu DDR-Zeiten blieb die Firma von der Verstaatlichung verschont und baute über 140 mittelgroße Instrumente und Positive. Orgelbau Böhm war Alleinhersteller von Orgelgebläsen in der DDR, die er mit der Bezeichnung Elektrowind vertrieb. Einige Meister, die ihre Lehre bei Böhm absolviert hatten, führen inzwischen eigene Orgelbauunternehmen, darunter Bernhard Kutter, Joachim Stade, Georg Wünning.

Rudolf Böhm

Rudolf Böhm wurde am 15. Juli 1895 in Gotha geboren und starb am 17. März 1966. 1920 übernahm er zusammen mit seinem Bruder Paul Böhm die Firma seines Vaters Hugo Böhm. Nach deren Trennung der Brüder benannte er sie um in "Rudolf Böhm Orgelbau". 1961 überließ er die Firma seinem Sohn Gerhard Böhm.

Paul Böhm

Paul Böhm wurde 1891 geboren und starb 1969. Er führte von 1920 bis 1926 zusammen mit seinem Bruder die Orgelbaufirma seines Vaters Hugo Böhm weiter. Nach 1926 spezialisierte er sich auf Klavierbau.

Gerhard Böhm

Gerhard Böhm wurde am 4. Januar 1926 in Gotha geboren und starb am 23. Juni 2015 in Erfurt. 1961 wurde er Mitinhaber der Firma seines Vaters Rudolf Böhm. Nach dessen Tod 1966 führte er sie unter dem Namen seines Vaters weiter. 1995 gab er die Firma ohne Nachfolger auf. Neben der Führung der Firma hatte er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, zugleich war er Mitglied des Meisterprüfungsausschusses.[1]

Louis Böhm

Louis Böhm war ebenfalls ein Sohn von Hugo Böhm; seine Lebensdaten sind nicht bekannt. Er führte eine Fabrik, die Leder für Orgelbälge produzierte.

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Werke (Auswahl)

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Generelles

Die Quellen geben oft die Firma Rudolf Böhm an, unter deren Namen auch Gerhard Böhm arbeitete. Orgelwerke, die nach 1961 installiert wurden, sind von Gerhard Böhm geschaffen worden, bis 1966 unter der Mitarbeit von Rudolf Böhm. Ebenso entstanden zwischen 1920 und 1926 Orgeln von Rudolf und Paul Böhm unter der Mitarbeit von Hugo Böhm. 1926 verließ Paul Böhm die Werkstatt, und Hugo Böhm war noch bis zu seinem Tod 1935 in der Firma mittätig.

Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ für ein angehängtes Pedal. Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten ist oder lediglich noch der Prospekt aus der Werkstatt stammt.

Hugo Böhm Orgelbau

Weitere Informationen Jahr, Ort ...

Orgelbauanstalt Rudolf Böhm Inh. Rudolf Böhm

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Orgelbauanstalt Rudolf Böhm Inh. Gerhard Böhm

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Literatur

  • Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 29 f.
  • Hartmut Haupt: Orgeln in Nord- und Westthüringen. Hrsg.: Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege, Landeskonservator Rudolf Zießler. Ausbildung und Wissen GmbH, Bad Homburg und Leipzig 1998, ISBN 3-932366-00-X.
  • Hartmut Haupt: Orgeln im Bezirk Suhl. Staatliche Museen Meiningen, Suhl 1985.
  • Hartmut Haupt: Orgeln im Bezirk Gera. Rat des Bezirkes Gera, Gera 1989.
  • Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg.: Landratsamt Weimarer Land. Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
  • Auskünfte der Evangelischen Kirchengemeinde Gotha vom 4. und 5. April 2024

Einzelnachweise

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