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Der letzte Bulle
deutsche Fernsehserie (2010–2014) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der letzte Bulle ist eine deutsche Fernsehserie, die aus 60 Folgen in fünf Staffeln besteht und vom 12. April 2010 bis zum 2. Juni 2014 auf Sat.1 ausgestrahlt wurde. Die Handlung spielt in Essen, während der fünften Staffel auch zu einem großen Teil in Köln. 2019 wurde eine Kinofassung der Serie veröffentlicht. Im Januar 2025 wurde die Fortsetzung nach 11 Jahren bekannt gegeben.[1]

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Handlung
Zusammenfassung
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Der Essener Polizist Michael „Mick“ Brisgau liegt durch einen im Einsatz erlittenen Kopfschuss im Koma. Als er nach 20 Jahren aufwacht, muss er feststellen, dass sich so einiges verändert hat.
Als Liebling der Medien darf er wieder im Polizeidienst aktiv werden und genießt gewissermaßen Narrenfreiheit, da er als Macho der alten Schule seine Fälle unkonventionell altmodisch in Angriff nimmt. Sein Vorgesetzter und ehemaliger Partner Martin Ferchert hat ihm als Ausgleich den nüchternen jungen Kontrollmenschen Andreas Kringge als Gegenpol zugewiesen, während sich die Polizeipsychologin Tanja Haffner ganz andere Sorgen um Brisgau macht. Da sich dessen Frau Lisa nach fünf Jahren des Ausharrens von ihm getrennt hat und nun mit Roland Meisner, dem Rechtsmediziner der Polizeidienststelle, zusammen ist, sind die Konfrontationen bereits vorgezeichnet. Darüber hinaus kennt Brisgau seine inzwischen erwachsene Tochter Isabelle nur als Baby im Alter von sechs Monaten.
Bei Brisgaus Umgang mit den Alltäglichkeiten des 21. Jahrhunderts fällt zum einen seine unbekümmerte Naivität und zum anderen sein Pragmatismus auf. DNS, Feng-Shui, CDs, Internet, Suchmaschinen und Navigationssysteme sind ihm ebenso ein Gräuel wie die Vorstellung, dass Fußball (Episode 8, Das Runde muss in das Eckige) etwas für Frauen und Wellness etwas für Männer (Episode 10, Gepflegter Tod) sei.

Er kompensiert dies zum Teil damit, dass er konsequent seine seinerzeit erlernten Methoden beibehält und sich im Rahmen der Möglichkeiten auch damit durchsetzen kann. Nach außen drückt er dies u. a. damit aus, dass er sich seinen alten 1977er Opel Diplomat B[2][3] wiederbeschafft hat und als Dienstwagen nutzt.
Im Laufe der Zeit raufen sich Brisgau und Kringge allmählich zusammen und werden Freunde.
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Ausstrahlung und Einschaltquoten
Zusammenfassung
Kontext
Der letzte Bulle startete am 12. April 2010 mit einer Gesamtreichweite von 2,99 Millionen Zuschauern, was 9,2 % Marktanteil bedeutete und leicht unterhalb des Sat.1-Senderschnitts lag. Bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen wurden zum Auftakt 1,68 Millionen Zuschauer gemessen, was einen für Sat.1 überdurchschnittlichen Zielgruppen-Marktanteil (MA) von 13,2 % bedeutete. Nach geringen Verlusten bei der Ausstrahlung der zweiten Folge konnte sich die Serie bis zum Staffelfinale kontinuierlich steigern. Mit der zwölften Folge wurden die besten Quoten aller Folgen der ersten Staffel gemessen. Insgesamt sahen 3,41 Millionen zu (MA: 11,5 %), bei den 14- bis 49-Jährigen 1,77 Millionen (MA: 15,7 %). Die dreizehn Folgen wurden insgesamt von durchschnittlich 3,03 Millionen Zuschauern verfolgt, was einen Marktanteil von 10,1 % bedeutet; in der Zielgruppe schalteten durchschnittlich 1,58 Millionen Zuschauer ein, was im Schnitt zu einem Marktanteil von 13,7 % führte.[4]
Der Start der zweiten Staffel am 14. März 2011 erreichte mit 4,09 Millionen Zuschauern (MA: 11,7 %) und 2,11 Millionen Zielgruppenzuschauern (MA: 15,3 %) die bis dahin besten Werte.[5]
Erst nach dem Start der zweiten Staffel in Sat.1 begann der ORF am 31. Mai 2011 mit der Ausstrahlung der ersten Staffel auf ORF eins. Gesendet wurde am Dienstag erst gegen 22:00 Uhr, weshalb eine Zahl von über 370.000 Zuschauern[6] einer recht guten Quote entspricht.
Seit dem 19. März 2012 wird die Serie unter dem Titel Mick Brisgau, le come-back d'un super flic in Frankreich ausgestrahlt. Die synchronisierte Fassung läuft im Nachmittagsprogramm der Sender Direct 8[7] und France3.
Seit Juli 2012 wird die Serie unter dem Titel Last Cop – L’ultimo sbirro, ebenfalls synchronisiert, im italienischen Fernsehen ausgestrahlt.[8]
Aufgrund der zufriedenstellenden Einschaltquoten der zweiten Staffel gab Sat.1 eine dritte Staffel in Auftrag,[9] die ab dem 6. Februar 2012 auf Sat.1 ausgestrahlt wurde.[10]
Am 3. Mai 2012 kündigte Sat.1 die Produktion einer vierten Staffel an, deren Ausstrahlung vom 21. Januar 2013 bis zum 22. April 2013 zu sehen war.[11][12] Die fünfte Staffel wurde am 9. April 2013 angekündigt,[13] ab dem 24. April 2014 wurde sie auf Sat.1 emotions erstmals ausgestrahlt. Davor wurde sie schon in der Lichtburg Essen gezeigt.
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Besetzung
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● Hauptrolle, (N) Nebenrolle, (G) Gastrolle
Hauptbesetzung
Nebenbesetzung
Gastdarsteller
Gastdarsteller, in Staffeln geordnet
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Episodenliste
Regie
Trivia
- In Episode 4 mit dem Titel Nachtschicht zählt der DJ einer Party im Restaurant „Vesuvio“ in einem Streitgespräch mit dem Gastgeber verschiedene (seiner Meinung nach) große Fernsehserien von früher auf, unter anderem Der Clown. Schauspieler Sven Martinek, der den DJ in dieser Folge verkörpert, war Hauptdarsteller dieser Serie, die Ende der 90er gedreht wurde.
- In Episode 26 mit dem Titel Die verpasste Chance führen die Ermittlungen im aktuellen Mordfall Brisgau und Kringge in ein Stahlwerk. Der dort gesuchte Mann verrichtet seine Arbeit laut Auskunft des anwesenden Betriebsrats Ziller in „Sektor 7G“. Dort befindet sich in der US-Zeichentrickserie Die Simpsons seit jeher der Arbeitsplatz von Sicherheitsinspektor Homer Simpson.
- In Episode 31 mit dem Titel Nymphen und Don Juans wird Mick von seinem Kollegen Andreas aufgrund seiner verdeckten Ermittlungen in einer Sextherapie-Gruppe „Mister Undercover Love“ genannt. Im Film Undercover Love von 2010 spielt Henning Baum die Hauptrolle des Johannes Müller.
- In Episode 44 mit dem Titel Unsere kleine Straße ist im Hintergrund der Song We belong together von Randy Newman zu hören. Dieser Song gehört zum Soundtrack des Trickfilms Toy Story 3.
- In Episode 47 mit dem Titel Wer zu hoch fliegt wird eine junge Polizeischülerin ermordet. Als Brisgau und Kringge die Akademie im Rahmen ihrer Ermittlungen aufsuchen, ist im Hintergrund die Titelmusik der US-Spielfilmreihe Police Academy, komponiert von Robert Folk, zu hören.
- In Episode 51 mit dem Titel Romeo und Julia kommt es zu einem Crossover mit der Serie Danni Lowinski. Danni fährt auf dem Fahrrad am Abend durch ein Essener Wohngebiet und trifft auf Mick Brisgau und Andreas Kringge, die beiden Hauptfiguren der Serie. Mick Brisgau stellt seinem Kollegen Danni Lowinski als seine Anwältin vor.
- Parallel zu den Folgen der vierten Staffel wurden auf der Sender-Homepage kurze Trickfilme zur Serie veröffentlicht. In diesen Cartoons wird Micks Leben in den 80er Jahren beschrieben, beginnend mit seinen ersten Monaten bei der Kriminalpolizei, bis zu seinem Sturz ins Koma. Henning Baum fungierte hierbei als Erzähler der Geschichten.
- Im Februar 2013 erschien mit Blutwurstblues das erste offizielle Buch zur Serie. Es wurde von Stefan Scheich geschrieben, dem Autor der Serie.
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Kritik
„… Zusammenfassend ist ‚Der letzte Bulle‘ aber immerhin eine halbwegs unterhaltsame und dank des Hauptdarstellers Henning Baum auch immer wieder charmante Krimiserie, der man ruhig eine Chance geben kann. Ein großer Publikumserfolg wird sie aber wohl kaum werden, dafür ist sie zu gewöhnlich und blass.“
– Meedia.de[15]
„… Der Harte und der Zarte sind ein prima Gespann; auch wenn die Kriminalfälle, die die beiden zu lösen haben, ein bisschen schwach sind. Zum Ausgleich gibt es ganz viel Musik aus den Achtzigern.“
– Kino.de[16]
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DVD-Veröffentlichung
Bereits vor der Ausstrahlung der letzten beiden Episoden veröffentlichte Sat.1 am 23. Juli 2010 in Zusammenarbeit mit Sony Music und Merchandising Media eine DVD-Box der ersten Staffel mit allen 13 Episoden. Die Box beinhaltet drei DVDs mit einer Gesamtlauflänge von ca. 570 Minuten.
Seit dem 17. Juni 2011 ist auch die zweite Staffel mit allen 13 Episoden auf DVD erhältlich. Hier erfolgte die Veröffentlichung vor Ausstrahlung der letzten Episode. Die dritte Staffel ist am 25. Mai 2012 auf DVD veröffentlicht worden. Die drei ersten Staffeln sind seit dem 23. November 2012 als Box mit neun DVDs erhältlich. Die vierte Staffel erschien am 24. Mai 2013 auf DVD in Deutschland. Die komplette fünfte Staffel wurde am 30. Mai 2014 veröffentlicht.[17]
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Adaptionen im Ausland
Zusammenfassung
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Der Kabelsender TNT gab im Mai 2013 eine Pilotfolge für eine US-amerikanische Neuverfilmung der deutschen Serie in Auftrag. Die Serie, die den Arbeitstitel The Last Cop trägt, verlagert die Handlung nach Los Angeles und zeigt den Polizisten Mick Branigan, der in den 1990er Jahren ins Koma fiel, nach 20 Jahren erwacht und dann zum LAPD zurückkehrt. Der Pilot wurde von Fuse Entertainment und den Fox Television Studios für den Sender TNT koproduziert.[18][19] Zu einer Serienbestellung kam es nicht.
Auch der französische Fernsehsender TF1 gab bekannt, die Serie unter dem Namen Falco erneut verfilmen zu wollen, nachdem bereits mehrere andere französische Sender das Original unter dem Titel Mick Brisgau ausgestrahlt hatten.[20] Die Ausstrahlung der ersten aus sechs Episoden à 52 Minuten bestehenden Staffel begann am 20. Juni 2013. Bereits am 5. Juli 2013 wurde die Serie um eine zweite Staffel verlängert.[21] Im Jahre 2014 wurde die Serie um eine zwölfteilige dritte Staffel verlängert, deren Ausstrahlung im Jahre 2015 geplant war.
Der japanische Privatsender NTV hat im April 2015 bekanntgegeben, dass es unter dem Namen The last Cop ラストコップ eine japanische Version geben wird, die zunächst über Hulu Japan zu sehen sein wird. Etwas später wird die Serie dann im linearen TV ausgestrahlt.[22][23]
Zurzeit läuft die Serie auch im spanischen Sender Aragon.tv unter dem Namen El ultimo poli duro („der letzte harte Polizist“).
Der tschechische Sender Prima verfilmte die Serie 2016 unter dem Namen Polda.
Verfilmung
Am 7. November 2019 kam ein Spielfilm mit gleichem Titel wie die TV-Serie mit Henning Baum in der Hauptrolle in die deutschen Kinos.
Auszeichnungen
- 2010: nominiert für die Goldene Kamera 2010 in der Kategorie bestes Ermittlerduo[24]
- 2011: Bayerischer Fernsehpreis an Henning Baum in der Kategorie Bester Hauptdarsteller Serie sowie an die Autoren Stefan Scheich und Robert Dannenberg
- 2011: Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis 2011 in der Kategorie Beste Serie
- 2012: Deutscher Fernsehpreis 2012 in der Kategorie Beste Serie
- 2014: Jupiter in der Kategorie Beste deutsche TV-Serie
- 2015: Auszeichnung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Hessen – Kreisgruppe Kassel – mit dem GdP-Stern für seine menschliche Darstellung der Polizistenfigur Mick Brisgau
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Weblinks
- Der letzte Bulle bei IMDb
- Offizielle Website auf Sat1.de
- Rezension zum DVD-Release
Einzelnachweise
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