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Elmstein
Ortsgemeinde im Landkreis Bad Dürkheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Elmstein ist die am weitesten westlich gelegene Ortsgemeinde im pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim und in der Metropolregion Rhein-Neckar. Sie gehört der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) an, innerhalb derer sie gemessen an der Fläche die größte und gemessen an der Einwohnerzahl die zweitgrößte Ortsgemeinde darstellt. Ihrer Fläche nach ist sie nach Bad Dürkheim die zweitgrößte Ortsgemeinde des Landkreises.
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Geographie
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Lage
Die Ortsgemeinde liegt zentral innerhalb des mittleren Pfälzerwalds; der Westen der Gemarkung gehört zu dessen Teilbereich Frankenweide, im Osten liegt das nach der Gemeinde benannte Elmsteiner Tal. Ihr Waldanteil ist mit 95,2 % so groß wie bei keiner anderen Kommune in Rheinland-Pfalz.
Gemeindegliederung
Neben dem namensgebenden Kernort Elmstein besteht die Ortsgemeinde aus zahlreichen angegliederten Orten, die gemeindeintern als „Annexen“ bezeichnet werden.[2] Unmittelbar östlich und baulich mit Elmstein zusammengewachsen erstreckt sich Appenthal, nördlich davon – von Süden nach Norden – liegen die deutlich kleineren Siedlungen Harzofen, Schwabenbach und Wolfsgrube. Ganz im Osten liegt Helmbach mit Oppauer Siedlung, südwestlich von diesem die Hornesselwiese und das Stille Tal.
Wenige hundert Meter südsüdwestlich des Kernortes liegt verstreckt der Schafhof, weiter südwestlich Röderthal und Iggelbach. Im Westen der Gemarkung sind es – von Osten nach Westen – Mückenwiese, Speyerbrunn, Erlenbach und Schwarzbach.[3]
Nachbargemeinden
Benachbarte Gemeinden – einschließlich kursiv gesetzter Exklaven – sind im Uhrzeigersinn Waldleiningen, Weidenthal, Esthal, Kirrweiler (Pfalz), Venningen, Rhodt unter Rietburg, Edesheim, Landau in der Pfalz, Wilgartswiesen, Trippstadt und Kaiserslautern.
Die Entfernung zum Mittelzentrum Neustadt an der Weinstraße beträgt 25 km, nach Westen sind es 32 km bis zum Oberzentrum Kaiserslautern.
Erhebungen

Auf der Gemarkung von Elmstein erheben sich zahlreiche Berge des Pfälzerwalds. Unmittelbar am Nordwesthang des Kernortes ist es der 458 m hohe Schloßberg.[4] Nordöstlich von Appenthal erstrecken sich die Ehscheid und die Kleine Ehscheid sowie südöstlich der Grünberg. Weiter südwestlich abseits des Siedlungsgebiets liegt die 570 m hohe Bloskülb und südlich von ihr der Bragberg (567 m). Südöstlich von Iggelbach erstreckt sich der 474 m hohe Bierenberg und weiter östlich der Große Schweinsberg (405,7 m); zwischen dem Kernort Elmstein und Iggelbach liegen der Möllberg (461,1 m), das Kurze Eck und der Mönchberg. Unmittelbar südwestlich von Speyerbrunn erstreckt sich das Speyerbrunner Eck und ganz im Westen der Gemarkung das Schwarzeneck, das Große Schneidtaler Eck und das Kleine Schneidtaler Eck.
Ganz im Südwesten der Gemarkung erhebt sich der 571 m hohe Schindhübel, der zugleich den höchsten Punkt im Gemeindegebiet bildet, südöstlich von ihm befindet sein Ausläufer Blattberg (551 m). Ganz im Süden der Gemarkung erstrecken sich der Hofberg (371,2 m) und unmittelbar an der Gemarkungsgrenze zum Landauer Stadtwald der Geiskopf (467,3 m) sowie der Miedersberg (479,5 m).
Im nordwestlichen Bereich der Gemarkung erstrecken sich das Grundwieser Eck (407,7 m), der Legelberg, das Legeleck, der Krottenbuckel (463,8 m), der Steigberg (415,9 m), der Hohe Oselkopf (497,7 m), der Niedere Oselkopf (428 m), der 516 m hohe Mückenberg, der 486,2 m hohe Weltersberg, der Hofberg (397,6 m) sowie unmittelbar an der Grenze zu Waldleiningen der 514 m hohe Riesenberg. Ganz im Nordosten erstrecken sich das Bremeneck und der Erdbeerenkopf.
Gewässer

Zentrales Fließgewässer ist der Speyerbach, der die Kerngemeinde und mehrere Ortsteile wie Speyerbrunn, Mückenwiese und Appenthal durchfließt.[5] Sein hydrologischer Quellfluss Erlenbach entspringt auf der zu Wilgartswiesen gehörenden Exklave Hofstätten, passiert danach den nach ihm benannten Weiler und nimmt anschließend von rechts den Schüllermannsbrunnenbach auf, um auf Höhe von Speyerbrunn von links auf den Schwarzbach zu treffen, wo der Speyerbach nominell in einem Quellteich entspringt. Im weiteren Verlauf nimmt der Speyerbach von links den Enkenbach, den Weltersbach, den Oselbach und den Großen Legelbach auf. Letzterer besitzt mit dem Kleinen Legelbach einen Zufluss. Am nordwestlichen Rand des Kernortes mündet von rechts im Bereich des Möllbachweihers der Möllbach und an seinem südlichen Rand der Haselbach in den Speyerbach.
Weiter östlich nimmt der Speyerbach von rechts mit dem Helmbach seinen stärksten Zufluss auf, der weitgehend auch die südöstliche Gemarkungsgrenze von Elmstein bildet. Nachdem dessen Quellfluss Teufelsbach zunächst eine zu Landau gehörende Waldexklave durchflossen hat, mündet von links der Blattbach, der von rechts den Miedersbach aufgenommen hat. Danach mündet von rechts der Grobsbach, der auf den letzten 2 km seines Laufs die Grenze zu einer Waldexklave von Edesheim bildet. 2,5 km östlich nimmt der Helmbach von links den Iggelbach auf, der die gleichnamige Ortschaft durchfließt. Lediglich ein kurzes Stück vor seiner Mündung in den Helmbach fließt der Kohlbach auf der Gemarkung von Elmstein. Zu Letzterer gehört das Westufer des kurz zuvor vom Kohlbach durchflossenen Helmbachweihers. Im Osten bildet der Breitenbach größtenteils die Grenze zu Esthal; er mündet bereits jenseits der Elmsteiner Gemarkung in den Speyerbach. Vorher nimmt der Speyerbach von rechts den Finster-Breitenbach und den Großen Schwabenbach auf.
Geologie
Geologisch dominiert der Buntsandstein vor allem in Form der Trifels-Schichten. Bedeutsam für den mittleren Pfälzerwald ist die sogenannte Elmsteiner Verwerfung.
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Geschichte
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Entwicklung bis 1900
Ein Beil aus der Jungsteinzeit, dessen Feuersteinklinge im Oktober 1968 bei Wegebauarbeiten im Blattbachtal in der Nähe von Iggelbach gefunden wurde, deutet darauf hin, dass auf dem Gebiet der Ortsgemeinde bereits vor 5000 Jahren Menschen gelebt und Holz bearbeitet haben.[6]

Der Hauptort geht auf die mittelalterliche Burg Elmstein zurück, die oberhalb am Südwesthang des Schloßbergs im 12. und 13. Jahrhundert von den Pfalzgrafen bei Rhein errichtet wurde. Nach der Zerstörung während der frühen Neuzeit und der Nutzung als Steinbruch für den Häuserbau hat sie jedoch lediglich als Ruine überdauert. Das Kloster Otterberg besaß am Ort landwirtschaftliche Flächen und das Triftrecht.[7][8] Die Ortsteile entstanden später meist als Ausbausiedlungen für Waldarbeiter, als Standort eines Sägewerks oder, wie Röderthal, als Bergarbeitersiedlung.[9]
Bis Ende des 18. Jahrhunderts war die Gemeinde, zu der schon damals der Nachbarort Iggelbach gehörte, Teil der Kurpfalz. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Napoleonischen Kaiserreichs war, waren Elmstein und Iggelbach in den Kanton Neustadt (Donnersberg) eingegliedert und zugleich Sitz einer Mairie. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte er wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde dem Landkommissariat Neustadt an; aus diesem ging das Bezirksamt Neustadt hervor.
Seit dem 20. Jahrhundert

Ab 1939 war Elmstein ein Bestandteil des Landkreises Neustadt an der Weinstraße. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone ein Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte Elmstein 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Bad Dürkheim. Drei Jahre später wurde die Gemeinde ein Bestandteil der ebenfalls neu entstandenen Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz). Am 1. Januar 1976 wurden die bis dahin zu Wilgartswiesen gehörenden Orte Erlenbach, Schwarzbach und Speyerbrunn nach Elmstein umgemeindet.[10]
2002 geriet die Gemeinde in die Schlagzeilen, als die NPD versuchte, den Elmsteiner Hof am nordwestlichen Ortsrand zu erwerben, der im Oktober selben Jahres schließlich abbrannte.[11][12]
2011 wurde der Ort als eine von 20 Kommunen in Rheinland-Pfalz in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen. Zudem wurde zwischenzeitlich das vorher zu Rhodt unter Rietburg gehörende Forsthaus Frechental zu Elmstein umgemeindet.[13]
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Bevölkerung
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Einwohnerentwicklung
Im September 1801 hatte die Gemeinde 806 Einwohner.[14] Bereits 1815 war diese Zahl auf 1040 gestiegen. In den folgenden anderthalb Jahrhunderten verdoppelte sich die Einwohnerzahl. 1925 war die Einwohnerzahl auf 2311 gestiegen, die seinerzeit in 378 Wohngebäuden lebten.[15] Unter anderem durch den Gebietszuwachs im Westen der Gemarkung stieg sie nochmals um insgesamt 207 Einwohner aus den Orten Erlenbach, Schwarzbach und Speyerbrunn an. In den 1970er-Jahren hatte Elmstein zeitweise über 3000 Einwohner.[16] Bedingt durch die periphere Lage innerhalb der Metropolregion Rhein-Neckar ist seit Anfang der 1990er-Jahre ein Rückgang zu beobachten, etwa 2010 sank die Einwohnerzahl auf unter 2500. Zum 31. Dezember 2024 hatte die Gemeinde laut Fortschreibung des Statistischen Landesamts 2446 Einwohner (Hauptwohnsitz).
Konfessionsstatistik
Im Jahr 2011 waren laut Volkszählung 49,1 % der Einwohner evangelisch und 30,6 % römisch-katholisch, 20,3 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[17] Der Anteil der Katholiken und Protestanten an der Gesamtbevölkerung ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand 31. Dezember 2024) sind von den Einwohnern 36,3 % evangelisch, 22,9 % katholisch und 40,8 % sind konfessionslos oder gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[18]
Christentum

Ab dem Spätmittelalter existierte in Elmstein die 1841 abgerissene Kirche St. Simon und Judas, die 1707 dem Protestanten zugeschlagen wurde. Seit 1843 besteht die protestantische Pfarrkirche der Protestantischen Kirchengemeinde Elmsteiner Tal, zu der ebenso das seit 1931 existierende Gotteshaus in Iggelbach sowie die in Esthal und Frankeneck lebenden Protestanten gehören.[19][20]
Die Katholiken gehören zum Dekanat Bad Dürkheim des Bistums Speyer. Bis Ende 2015 existierte im Kernort und in Speyerbrunn jeweils eine eigene Pfarrei, die zur Pfarrgemeinschaft Neustadt gehörten. Seit 2016 ist Elmstein ein Bestandteil der in Lambrecht ansässigen Pfarrei Heiliger Johannes XXIII., welche die Verbandsgemeinde Lambrecht umfasst; die örtlichen katholischen Kirchen bilden seither deren Filialen. Mit der Kapelle zur Mutter Gottes im Ortsteil Appenthal befand sich im Gemeindegebiet ein weiteres Kirchengebäude. Die Evangelischen gehören zur Protestantischen Landeskirche der Pfalz.
Eine Besonderheit stellte die 1921 gegründete Freireligiöse Landesgemeinde Pfalz dar. Teilweise war sie mit etwa 5 % der örtlichen Bevölkerung die zweitgrößte freireligiöse Gemeinde in der Pfalz, hatte 2020 jedoch lediglich noch 23 Mitglieder (nach 26 im Jahr 2019), dies entsprach 0,9 % der Bevölkerung. Die übrigen Einwohner gehörten anderen Religionen an oder waren konfessionslos.[21][22]
Der Friedhof im Kernort besteht seit 1820; weitere Friedhöfe gibt es in Appenthal, Iggelbach und Speyerbrunn.
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Politik
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Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
- AU = Aktionsgemeinschaft „die Unabhängigen“ e. V.
- SWG = Soziale Wählergemeinschaft e. V.
Bürgermeister
Ortsbürgermeister ist der gebürtige Niederländer Rene Verdaasdonk (SPD). Bei einer Stichwahl am 16. Juni 2019 setzte er sich mit einem Stimmenanteil von 55,72 Prozent gegen den Amtsinhaber Stefan Herter (SWG) durch. Diese Wahl war notwendig geworden, nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Kandidaten eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[25] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 setzte sich Verdaasdonk erneut mit 55,7 % gegen Herter durch.[26]
Wappen
| Blasonierung: „In Silber zwei gekreuzte rote Doppelhaken, bewinkelt von vier sechsstrahligen goldenen Sternen.“[27] | |
| Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1937 vom Reichsstatthalter in Bayern genehmigt und geht zurück auf ein Siegel von 1772. Die Forsthaken stellen eine Wolfsangel dar und verweisen auf den Standort von Elmstein inmitten des Walds, die Forstwirtschaft sowie auf das einstige Vorkommen von Wölfen.[28] Der Heimatforscher Wolfgang Ross aus Mannheim entdeckte mittlerweile im Landesarchiv Speyer ein Siegel von 1742, auf dem das Wappen bereits zu sehen ist. |
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Bauwerke
Kulturdenkmäler

Die Ruine der Burg Elmstein und der Ortskern von Iggelbach sind als Denkmalzonen ausgewiesen.
Einzeldenkmäler sind unter anderem die Wappenschmiede Elmstein, die Leidnersche Sägemühle – eine frühere wasserbetriebene Sägemühle im Elmsteiner Tal – und das Kurfürstliche Jagdhaus – zugleich das älteste Haus des Ortes – mit dem im Privatbesitz befindlichen ältesten Kellergebäude der Verbandsgemeinde von 1754, und ein Inschriftstein am Haus in der Hauptstraße 30 und das in Teilen aus Fachwerk bestehende Wohnhaus in der Hauptstraße 48.
Zu den Sakralbauten gehören die von 1950 bis 1952 vom Architekten Albert Boßlet erbaute katholische Kirche Herz Mariä in Elmstein, die 1765 erbaute römisch-katholische Kirche Mariä Heimsuchung mit historischer Schlimbach-Orgel von 1887, die protestantische Kirche Elmstein, die Kirchturmruine der ehemaligen 1488 erbauten Kapelle zur Mutter Gottes in Appenthal, die in den Jahren 1931 und 1932 erbaute katholische Kirche St. Wendelinus und St. Hubertus im Ortsteil Speyerbrunn, der 1899 erbaute Glockenturm in Iggelbach sowie der Glockenturm in Appenthal mit historischem Geläut.
Zwischen Mückenwiese und Elmstein befinden sich mehrere historische Holztriftanlagen im Legelbachtal sowie im Norden der Gemarkung das Ensemble Steinkreuz und Grenzsteine.
Sonstige Bauwerke
Die Alte Samenklenge in der Hauptstraße ist ein Museum für Wald- und Forstgeschichte. Im Bereich von Erlenbach sind früher genutzte Holztriftanlagen erhalten. Im Südwesten der Gemarkung steht der Schindhübelturm. Zudem existieren innerhalb der Gemeindegrenze mehrere Brunnenanlagen.
Innerhalb der Gemeindegemarkung befanden sich in der Vergangenheit zahlreiche bedeutende mittlerweile abgegangene Bauten, darunter bei der Geisswiese nahe Helmbach die Waldbauernsiedlung Geisskopf, die als Hofruine überdauerte, sowie die Jagdhäusser Bloskülb und Breitscheid und das Kindererholungsheim Schafhof. Meist sind ihre Standorte durch Rittersteine gekennzeichnet.
Natur
In der Gemarkung von Elmstein sind 19 Naturdenkmale ausgewiesen, darunter die Luitpoldlinde, der Stählerbrunnen sowie mehrere Felsformationen wie der Ehrenfelsen, die Gambsbuche, der Kurfürstenstuhl, der Nibelungenfelsen, der Rehfelsen und die Windlöcher.
Das im Nordwesten der Gemarkung liegende Enkenbachtal und das Erlenbachtal weiter südwestlich bilden zwei von insgesamt 23 Kernzonen des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Vosges du Nord. Außerdem gibt es zwei Naturwaldreservate: Im Nordwesten liegt das Blechkiefer genannte, das 1972 ausgewiesen wurde und 27 Hektar umfasst, im Südosten seit 2001 der Grünberg mit 64 Hektar.
Kunst
Seit 1973 existiert im Ortsteil Appenthal eine Künstlerkolonie ähnlich wie in Worpswede und Darmstadt. Drei Häuser von 13 sind im Privatbesitz von Künstlerinnen für Intarsienkunst, Malerei und Töpferei.
Veranstaltungen
Seit 1913 veranstaltet Elmstein jährlich am dritten Sonntag im Juli eine Kerwe.[29] 2011 wurden Kulturtage mit dem Namen Kultur total im Elmsteiner Tal ins Leben gerufen. Im Februar 2004 fand das Jahrestreffen der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen statt.
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Wirtschaft und Infrastruktur
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Kontext
Wirtschaft
Historisch

Elmstein war stets von der Forstwirtschaft geprägt; entsprechend dominierten Berufe wie die des Harzers, des Holzmachers und des Flößers. Die Arbeiten waren oft lebensgefährlich und brachten lediglich einen geringen Verdienst. Der Speyerbach diente bis Ende des 19. Jahrhunderts der Holztrift; das auf diese Weise transportierte Holz gelangte dadurch bis in die Rheinebene.[30]
Neben zwei zwischenzeitlich aufgegebenen Forstämtern Elmstein-Nord und Elmstein-Süd im Kernort existieren im Südosten der Gemarkung das Forsthaus Helmbach, im Norden das Forsthaus Wolfsgrube und solche in iggelbach sowie Speyerbrunn. Die hohe Zahl an Forstleuten, die im Gemeindegebiet während der bayerischen Zeit beschäftigt waren, brachten Elmstein den Beinamen „grüne Kolonie“ ein.[31] Seit 2004 gehört das Gemeindegebiet zum Staatsforst Johanniskreuz, das vom Forstamt Johanniskreuz verwaltet wird.
Ab Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Berghänge rund um den Kernort terassiert um zusätzliche landwirtschaftliche Flächen zur Ernährung der Bevölkerung zu erschließen. Dies wurde mit Hilfe von Trockenmauern realisiert. Diese Art der Landwirtschaft wird auch Schemelwirtschaft genannt.[32][33] Mittlerweile sind diese Flächen wieder bewaldet.
Gegenwart
Seit dem 20. Jahrhundert gewinnt der Tourismus an Bedeutung.[28] Zudem ist Elmstein Sitz des Verlags Schwarze Kunst. Die meisten Arbeitsplätze der Bewohner befinden sich außerhalb der Ortsgemeinde.[34] Im Allgemeinen ist ein Rückgang der örtlichen Infrastruktur zu beobachten. Beispielsweise befanden sich in Helmbach und in Mückenwiese jeweils Sägewerke, die jedoch 2007 beziehungsweise 2011 schließen mussten. Die einst existierenden Gasthäuser „Zum Jäger aus Kurpfalz“, „Zum Schloßberg“ und „Zur Linde“ stehen seit mehreren Jahren leer.[35]
Im September 2025 begannen die Bauarbeiten für einen örtlichen Supermarkt, der die Lebensmittelversorgung in der Gemeinde verbessern soll.[36]
Bildung
In einer Urkunde aus dem Jahr 1493 wird ein „Schuler“ erwähnt. Dies könnte ein früher Hinweis auf schulische Tätigkeit im Ort sein. Eine weitere bezeugt 1707 die Existenz einer Schule. Ab dem 18. Jahrhundert bestand eine reformierte Schule, für die 1755 in der Alten Schulstraße – daher deren Name – ein Gebäude errichtet wurde.[37] Im selben Jahrhundert gab es ebenso eine katholische Schule. 1840 bestanden im Gemeindegebiet drei Volksschulen, zwei im Kernort und eine in Iggelbach. Anderthalb Jahrzehnte später folgte eine weitere in Speyerbrunn.[38]

1875 wurde in der Bahnhofstraße ein Schulhaus gebaut, das den Betrieb ein Jahr später aufnahm. In diesem waren sowohl die evangelische als auch die katholische Schule untergebracht. Da diese Schule ein paar Jahrzehnte später durch die gestiegene Anzahl an Kindern zunehmend an die Kapazitätsgrenzen kam, wurde 1912 in einem Ökonomiegebäude ein weiterer Schulraum eingerichtet. Von 1937 bis 1949 wurden beide Konfessionen gemeinsam unterrichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Schülerzahl in einem Maße angestiegen, dass eine Erweiterung der bisherigen Schulbauten unmöglich war. Deshalb wurde das Schulhaus 1970 abgerissen, nachdem es schon im Januar 1965 durch die neu errichtete Heinrich-Weintz-Schule ersetzt worden war.[39] Zugleich folgte die Schließung der Schulen in Iggelbach und Speyerbrunn, sodass sie das gesamte Gemeindegeibet abdeckt. Bis Mitte der 1990er Jahre war sie Grund- und Hauptschule, seither ausschließlich Grundschule. Weiterführende Schulen werden in Lambrecht und Neustadt an der Weinstraße besucht.[40]
Verkehr
Bahn
1909 erhielt die Gemeinde Anschluss an das Eisenbahnnetz, als das in Lambrecht beginnende Kuckucksbähnel eröffnet wurde, das zusätzlich den Weiler Helmbach anbindet. Der Bahnhof Elmstein erhielt ein hölzernes, mittlerweile ersetztes Empfangsgebäude; die Betriebsstelle in Helmbach, zunächst offiziell Helmbacher Sägemühle, musste ohne ein solches auskommen. Der Personenverkehr wurde 1960 eingestellt, der Güterverkehr anderthalb Jahrzehnte später. Seit 1984 wird die Strecke als Museumsbahn betrieben, die zu bestimmten Terminen verkehrt; teilweise werden die Züge bis nach Neustadt durchgebunden.
Straße

Mit dem Auto ist die Gemeinde über die Landesstraße 499 von Johanniskreuz oder von Frankeneck aus erreichbar. Die ehemlige L 504, die Elmstein mit Waldleiningen und Kaiserslautern verband, wurde Ende 2022 mangels Bedeutung zur Kreisstraße heruntergestuft.[41] Die K 38 führt über das Forsthaus Schwarzsohl nach Weidenthal.
Wegen vieler Motorradunfälle in der Vergangenheit ist die durch das Elmsteiner Tal führende Straße, die von Johanniskreuz über Elmstein bis nach Lambrecht führt, an Wochenenden und Feiertagen im Sommerhalbjahr – April bis einschließlich Oktober – für den Kraftradverkehr gesperrt; lediglich Anwohner – nicht Anlieger – dürfen die Strecke während der Sperrzeit mit dem Motorrad befahren.
Zahlreiche Kreisstraßen binden jeweils die Annexen an: die K 17 und die K 19 Iggelbach, die K 18 die Hornesselwiese, die stellenweise eine zu Kirrweiler gehörende Waldexklave im Landkreises Südliche Weinstraße durchquert und dort als Kreisstraße 51 firmiert, die K 20 Röderthal, die K 21 Schafhof, die K 22 Harzofen, die K 40 Erlenbach und die K 41 Schwarzbach.
Außerdem existiert eine stündliche Busanbindung durch die vom Busverkehr Imfeld betriebene Linie 517 des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar, die von Neustadt an der Weinstraße über Helmbach, Appenthal und Elmstein bis nach Iggelbach verkehrt. Die Fahrzeit mit dem Bus beträgt etwa eine Stunde. Bis 2022 fuhr sie während der Sommersaison sie zusätzlich über Johanniskreuz, Speyerbrunn und Mückenwiese; mangels Nachfrage wurde diese Route eingestellt.[42] Zudem existieren Schulbusse der Relation Elmstein–Röderthal-Schafhof-Harzofen-Iggelbach-Mückenwiese–Speyerbrunn–Schwarzbach.[43]
Tourismus
Wanderwege

Durch die 1909 eröffnete Bahnverbindung entwickelte sich der Ort zu einem Ziel von Touristen, vornehmlich aus der Rheinebene. Durch Elmstein verläuft entlang des Speyerbachs der mit einem gelben Kreuz markierte Fernwanderweg Saar-Rhein-Main, der von Homburg bis nach Wörth am Main führt und in Nord-Süd-Richtung und der mit einem blauen Balken gekennzeichnete Fernwanderweg Staudernheim–Soultz-sous-Forêts. Zudem liegt die Gemeinde an der Nordroute der Pfälzer Jakobswege. Hinzu kommt ein Wanderweg, der mit einem blau-roten Balken markiert ist und von Kirchheimbolanden bis nach Pirmasens führt sowie ein mit einem gelb-roten Balken gekennzeichneter Weg von der Burg Lichtenberg bis nach Wachenheim. Quer durch das Gemeindegebiet verläuft der als Rundwanderweg angelegte Pfälzer Hüttensteig.
Der Ortsteil Iggelbach liegt an der Route eines Wanderweges, der mit einem grün-gelben Kreuz markiert ist und der vom Bexbach nach Ludwigshafen am Rhein führt. An Helmbach führt die Route zweier Wanderwege vorbei, von denen einer mit einem weiß-blauen Balken und einer mit einem gelben Punkt gekennzeichnet ist. Durch Mückenwiese und Speyerbrunn führen ein solcher, der mit einem blau-gelben Balken markiert ist, sowie der blau markierte forstgeschichtliche Wanderweg 3 Spurensuche des Forstamtes Johanniskreuz. Entlang des Speyerbachs verläuft der Triftwanderweg.
Durch den äußersten Westen der Gemarkung verlaufen der mit einem weißen Kreuz markierte Fernwanderweg Nahegau-Wasgau-Vogesen sowie ein Wanderweg, der mit einem grünen Kreuz gekennzeichnet ist und der von Freinsheim bis zum Erlenkopf führt sowie im äußersten Osten einer, der mit einem grün-blauen Balken markiert ist und von Göllheim bis nach Eppenbrunn verläuft und einer mit einem weiß-blauen Balken als Zeichen.
Weitere Einrichtungen
Die Tour 5 des Mountainbikeparks Pfälzerwald führt durch die Elmsteiner Gemarkung. Die Marathonrunde ist über 72 km lang, hat über 1800 Höhenmeter und umfasst steile Auffahrten sowie ruppige Bergabstrecken.
Eine weitere Einrichtung stellt der erste Pfälzer Zipline-Park oberhalb von Iggelbach dar. Dort ist es möglich, an 18 Stahlseilen mit einer Seilrolle von Baumplattform zu Baumplattform zu schweben. Zwischen den Seilrutschen gibt es Absprünge an Abseilgeräten aus etwa zehn bis 20 m Höhe.

In dem neu gebauten und im Mai 2018 eröffneten Bahnhofsgebäude befindet sich ein Besucherinformationszentrum, das sich an Touristen richtet sowie zum Thema Trift und Flößerei informiert.[44] Daneben liegt ein kleiner Park mit Kneipp-Becken, einer Boule-Bahn und einem Minigolfplatz mit Pit-Pat-Anlage. Nahe dem Bahnhof gibt es Stellplätze mit Stromanschluss für Wohnmobile. Zu den Gastgebern gehört die Naturfreunde-Ortsgruppe Ludwigshafen, die im Ortsteil Harzofen ein täglich geöffnetes Naturfreundehaus mit Übernachtungsmöglichkeit betreibt. Innerhalb der Gemeindegemarkung gibt es mehrere Waldgaststätten und Ferienwohnungen. Das Biosphärenerlebniscamp Geiswiese südlich von Iggelbach ist ein naturnaher Gruppenzeltplatz.
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Persönlichkeiten
Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Gemeinde
- Konrad Haag (1813–1888), Müller und Mäzen, von 1863 bis 1868 Bürgermeister von Elmstein
- Heinrich Seibert (1910–1951), Historiker, SS-Hauptsturmführer
- Werner S. Nicklis (1920–2002), Pädagoge
- Rudolf Kühner (* 1952), Jurist, 2005–2012 Regierungspräsident des Bezirks Karlsruhe
- Peter Marx (1956–2022), Politiker (NPD)
- Sanitätsrat Bernhard Lenhard (* 1963), Arzt für Innere und Allgemeinmedizin, Vizepräsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, SWR4-Hausarzt
Personen, die in Elmstein wirkten
- Philipp der Aufrichtige oder der Edelmütige (1448–1508) ließ 1488 als Kurfürst von der Pfalz im Ortsteil Appenthal eine große Wallfahrtskapelle zu Ehren der Jungfrau Maria errichten, deren Turm als Ruine erhalten ist.
- Karl Theodor von der Pfalz (1724–1799) ließ als vorletzter pfalz-bayerischer Kurfürst Mitte des 18. Jahrhunderts einen Gasthof und ein stattliches Jagdhaus in Elmstein sowie ein kleines Jagdhaus im Wald errichten.
- Johann Jakob Schoppmann (1767–1840), Jurist, Politiker und Bordmüller in Helmbach, war Mitorganisator des Hambacher Festes und Schwager des sogenannten Wohltäters des Tales, Saladin Klein.
- Carl Eduard Ney (1841–1915), Förster und Dichter, arbeitete 1862 vor Ort als Forstgehilfe
- Lorenz Wappes (1860–1952), Forstwissenschaftler und bayerisch-pfälzischer Beamter, war bis 1889 Forstamtassistent am Forstamt Elmstein-Nord.
- Albert Boßlet (1880–1957), Architekt, baute die ehemalige Wallfahrtskirche Herz Mariä.
- Heinrich Hawick (1906–1945) aus Hagen/Westfalen, schuf als Bildhauer 1928 das inzwischen denkmalgeschützte Relief des Nibelungenfelsens oberhalb des Legelbaches nordwestlich der Elmsteiner Bebauung.
- Walter Cappel (1918–2004), Geograf und Psychologe, Leiter der Pädagogischen Hochschule Kaiserslautern, setzte sich erfolgreich für die Gründung der konfessionsübergreifenden Grund- und Hauptschule in Elmstein ein.
- Luitpold Zwing sen. (1922–1989), Pädagoge, Autor und Musiker, gründete 1964 die Jugendmusikschule Elmstein und 1968 den Jugendchor (später Kurpfälzischer Singkreis).
- Guido Müller war 1983/84 Mitinitiator von Radio Weinstraße.
- Deufert&plischke, Künstlerduo, hielten 2021 und 2022 in Elmstein Ausstellungen ab
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Literatur
- Elmstein (Hrsg.): Die Gemeinde Elmstein in alten Bildern. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 2006, ISBN 3-86595-096-5.
- Geschichtliches von Lambrecht und Umgebung. Umfassend Lambrecht, das Nonnental, Lindenberg, Neidenfels, Lichtenstein, Frankeneck, Erfenstein, Spangenberg, Breitenstein, Appenthal, Elmstein (um 1900).
- Literatur über Elmstein in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
Commons: Elmstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Elmstein – Reiseführer
- Wappenschmiede Elmstein, historischer Eisenhammer
- Alte Samenklenge, Museum für Wald- und Forstgeschichte
- Museumsbahn
Einzelnachweise
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