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Landgericht Markt Bibart
von 1812 bis 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung mit Sitz in Markt Bibart im heutigen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Landgericht Markt Bibart war ein von 1812 bis 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung mit Sitz in Markt Bibart im heutigen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim. Das Landgericht Markt Bibart gehörte zum Rezatkreis (ab 1838 Mittelfranken).
Lage
Das Landgericht Markt Bibart grenzte 1856 im Osten an das Landgericht Neustadt an der Aisch, im Süden an das Landgericht Windsheim, im Südwesten an das Landgericht Uffenheim, im Westen an das Landgericht Marktbreit und im Norden an das Landgericht Scheinfeld.
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Im Jahr 1812 wurde im Verlauf der Verwaltungsneugliederung Bayerns das Landgericht zweiter Klasse Markt Bibart errichtet.[1]
Steuerdistrikte
Das Landgericht Markt Bibart wurde in neun Steuerdistrikte aufgeteilt, die vom Rentamt Scheinfeld bzw. Rentamt Iphofen verwaltet wurden (die eingeklammerten Orte unterstanden in Verwaltung und Gerichtsbarkeit nicht dem Landgericht Markt Bibart):[2]
- Ingolstadt;
- Iphofen mit Birklingen, Domherrnmühle, Gumpertsmühle, Landthurm, (Neubauhof), Poppenhof, Seufertshof, Vogtsmühle;
- Krettenbach;
- Markt Bibart mit Altenspeckfeld, Altmannshausen, (Enzlar,) Untere Mühle und Ziegelhütte;
- Neundorf;
- Oberscheinfeld mit Herpersdorf, Herrnberg, Oberambach, Oefelesmühle, Schloßmühle, Ziegelhütte und Ziegelmühle;
- Obersteinbach mit Fallmeister, Lachheim, Lerchenhöchstadt und Wilhelminenberg; *
- Schönaich mit Schönaichermühle;
- Willanzheim mit Brückenmühle, Dorfmühle, Hagenmühle, Hintere Dorfmühle, (Mönchsondheim, Nierenmühle, Obere Dorfmühle,) Riedmühle, (Schwarzmühle,) Tiefenstockheim, Untere Dorfsmühle, Weidenmühle und Zapfenmühle;
- Ziegenbach.
- Unterlaimbach und Vettermühle zu Scheinfeld;
- Erlabronn zu Schnodsenbach.
*
Der Steuerdistrikt Obersteinbach kam erst am 14. Oktober 1818 hinzu
Ruralgemeinden
Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) gab es elf Ruralgemeinden:[3]
- Altmannshausen mit Altenspeckfeld;
- Erlabronn mit Fallhaus;
- Ingolstadt;
- Iphofen mit Domherrnmühle, Gumpertsmühle, Landthurm, Poppenhof, Vogtsmühle;
- Markt Bibart mit Untere Mühle und Ziegelhütte;
- Neundorf;
- Oberlaimbach mit Vettermühle;
- Oberscheinfeld mit Herpersdorf, Herrnberg, Krettenbach, Oberambach, Oefelesmühle, Schloßmühle, Schönaich, Schönaichermühle, Ziegelhütte und Ziegelmühle;
- Obersteinbach mit Fallmeister, Lachheim, Lerchenhöchstadt und Wilhelminenberg; *
- Tiefenstockheim mit Dorfsmühle und Riedmühle;
- Willanzheim mit Brückenmühle, Hagenmühle, Weidenmühle und Zapfenmühle;
- Ziegenbach mit Birklingen und Seufertshof.
*
Die Gemeinde Obersteinbach wurde am 31. Oktober 1819 an das Landgericht Neustadt abgegeben.
1818 zählte das Landgericht Markt Bibart 5501 Einwohner, die sich auf 1244 Familien verteilten und in 1037 Anwesen wohnten.[2]
Weitere Entwicklung nach den Gemeindeedikten
Am 20. Februar 1823 wurde Füttersee vom Landgericht Burgebrach an das Landgericht Markt Bibart abgegeben.[4] Am 12. Februar 1827 wurden vom Landgericht Neustadt an der Aisch die Gemeinden Langenfeld, Obersteinbach (ohne Lerchenhöchstadt), Taschendorf und Ullstadt an das Landgericht Markt Bibart abgegeben. Am 11. Oktober 1832 wurde der Ort Lerchenhöchstädt ebenfalls an das Landgericht Markt Bibart abgegeben.[5] Am 3. Juli 1838 wurden vom Landgericht Windsheim die Gemeinden Deutenheim, Ezelheim und Sugenheim abgegeben.[6] Des Weiteren wurden Mönchsondheim nach 1829 vom Herrschaftsgericht Markt Einersheim abgegeben, Holzberndorf vor 1829 und Fürstenforst und Oberrimbach nach 1829 vom Herrschaftsgericht Burghaslach und Herbolzheim vom Herrschaftsgericht Hohenlandsberg.
Die Gemeinde Neundorf wurde an das Herrschaftsgericht Markt Einersheim abgegeben, die Gemeinden Krettenbach und Ziegenbach wurden nach 1829 an Herrschaftsgericht Rüdenhausen abgegeben.
1840 hatte das Landgericht Markt Bibart eine Gebietsfläche von 41⁄2 Quadratmeilen (≈247 km²). Es gab 9943 Einwohner, wovon 5113 Katholiken, 4593 Protestanten und 237 Juden waren. Es gab 65 Ortschaften: 1 Stadt, 4 Märkte, 11 Pfarrdörfer, 5 Kirchdörfer, 7 Dörfer, 5 Weiler und 32 Einöden. Insgesamt gab es 24 Gemeinden: 1 Magistrat 3. Klasse, 4 Marktgemeinden und 19 Landgemeinden.[7]
Vom Landgericht Uffenheim kam die Gemeinde Nenzenheim hinzu.
1849 kamen vom aufgelösten Herrschaftsgericht Markt Einersheim die Gemeinden Hellmitzheim, Markt Einersheim und Possenheim hinzu. Mit der Auflösung des Herrschaftsgerichtes Hohenlandsberg zum 1. Oktober 1850 kamen die Gemeinden Dornheim, Herrnsheim, Hüttenheim, Iffigheim, Krassolzheim, Krautostheim, Nordheim, Possenheim, Seinsheim und Wässerndorf hinzu. Am 25. August 1857 wurden Herrnsheim, Hüttenheim, Iffigheim, Seinsheim, Tiefenstockheim und Wässerndorf an das Landgericht Marktbreit überwiesen und Willanzheim an das Landgericht Marktsteft.[8]
1852 wurden die Gemeinden Erlabronn, Fürstenforst, Füttersee, Holzberndorf, Herpersdorf, Markt Taschendorf, Obertaschendorf, Oberrimbach, Oberscheinfeld und Obersteinbach an das neu gegründete Landgericht Scheinfeld abgegeben und Herbolzheim an das Landgericht Uffenheim.
1856 gab es 12338 Einwohner, wovon 5146 Katholiken, 6833 Protestanten und 355 Juden waren. Es gab 84 Ortschaften: 1 Stadt, 6 Märkte, 17 Pfarrdörfer, 5 Kirchdörfer, 1 Dorf, 5 Weiler und 49 Einöden. Insgesamt gab es 29 Gemeinden: 1 Magistrat 3. Klasse und 28 Landgemeinden:[9]
Ab 1862 war das Landgericht Markt Bibart nur noch für die Gerichtsbarkeit zuständig. Die Verwaltung wurde vom neu geschaffenen Bezirksamt Scheinfeld übernommen.
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Synopse
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Literatur
- Addreß-Handbuch für den Rezat-Kreis des Königreichs Baiern. Johann Baptist Reindl, Bamberg 1814, OCLC 894897947, S. 9 (Digitalisat).
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 134–135 (Digitalisat).
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 26 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216 (Digitalisat).
- Karl Friedrich Hohn: Der Retzatkreis des Königreichs Bayern geographisch, statistisch und historisch beschrieben. Riegel und Wießner, Nürnberg 1829, OCLC 163343674, S. 79–87 (Digitalisat).
- Kreis bayerischer Gelehrter (Hrsg.): Oberfranken und Mittelfranken (= Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 3). Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1865, DNB 56034290X, OCLC 165629235, S. 1236–1238 (Digitalisat).
- Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 138–140.
- Pleikard Joseph Stumpf: Landgericht Markt Bibart. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 694–698 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 58–63 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Brügel’sche Officin, Ansbach 1856, OCLC 635005088, S. 67–74 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 564–565.
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Fußnoten
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