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österreichischer Journalist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Martin Pollack (* 23. Mai 1944 in Bad Hall; † 17. Jänner 2025)[1] war ein österreichischer Journalist, Schriftsteller und literarischer Übersetzer.
Pollack war der uneheliche Sohn des SS-Sturmbannführers Gerhard Bast[2] und Stiefsohn des oberösterreichischen Malers und Grafikers Hans Pollack. Im Alter von 10 Jahren kam er in ein Internat.[3] Neben dem Gymnasium absolvierte Pollack eine Lehre als Bau- und Möbeltischler und legte auch die Gesellenprüfung ab. Dann studierte er an der Universität Wien, der Universität Warschau sowie an verschiedenen jugoslawischen Universitäten Slawistik und osteuropäische Geschichte. Mit einer 1975 vorgelegten Dissertation über die polnische Schriftstellerin Eliza Orzeszkowa wurde er von der Universität Wien promoviert. Parallel zu seinem Studium war Pollack bereits als Übersetzer und Journalist tätig.
1987 begann Pollack als Redakteur für das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel zu arbeiten, unter anderem als Auslandskorrespondent in Wien und Warschau von 1987 bis 1998. Gleichzeitig publizierte er Essays und Übersetzungen polnischer Texte.
Ab 1998 war er als freier Autor und Übersetzer tätig. Pollacks Bücher haben einen dokumentarischen Anspruch, dessen Zielsetzung es ist, Geschehnisse exakt zu dokumentieren, ohne dabei dem Leser persönliche Ansichten aufzuzwingen. Seine Bücher dokumentieren meist Ereignisse in der näheren Vergangenheit, die in Vergessenheit geraten sind, darunter Verbrechen des 20. Jahrhunderts in Galizien.[4]
2010 wurde sein damals aktuelles Sachbuch Kaiser von Amerika. Flucht aus Galizien, das durch ein Grenzgänger-Stipendium[5] der Robert Bosch Stiftung gefördert wurde, mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2011 ausgezeichnet. Der Außenamtsstaatssekretär der polnischen Regierung Jan Dziedziczak kündigte 2016 die Zusammenarbeit mit Pollack auf, weil Pollack sich im April 2016 in einem Artikel im Standard besorgt über die autoritäre Innenpolitik Polens geäußert hatte.[6]
Martin Pollack lebte in Wien und in Bocksdorf im Südburgenland. Im Jänner 2025 starb er im Alter von 80 Jahren.
Ferner wurden von Martin Pollack sämtliche Werke des polnischen Autors Ryszard Kapuściński sowie der erste Teil der Tagebücher von Andrzej Bobkowski ins Deutsche übersetzt.
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