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Olympische Sommerspiele 2008/Leichtathletik – Kugelstoßen (Männer)

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Olympische Sommerspiele 2008/Leichtathletik – Kugelstoßen (Männer)
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Das Kugelstoßen bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde am 15. August 2008 ausgetragen. 44 Athleten nahmen daran teil.

Schnelle Fakten
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Das VogelnestOlympiastadion von Peking

Olympiasieger wurde der Pole Tomasz Majewski. Die Silbermedaille gewann der US-Amerikaner Christian Cantwell. Bronze ging an Dylan Armstrong aus Kanada.

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Aktuelle Titelträger

Olympiasieger 2004 Adam Nelson (Vereinigte Staaten USA) 21,16 m Athen 2004
Weltmeister 2007 Reese Hoffa (Vereinigte Staaten USA) 22,04 m Ōsaka 2007
Europameister 2006 Ralf Bartels (Deutschland Deutschland) 21,13 m Göteborg 2006
Panamerikanischer Meister 2007 Dylan Armstrong (Kanada Kanada) 20,10 m Rio de Janeiro 2007
Zentralamerika und Karibik-Meister 2008 Alexis Paumier (Kuba Kuba) 19,60 m Cali 2008[1]
Südamerika-Meister 2007 Germán Lauro (Argentinien Argentinien) 19,65 m São Paulo 2007[2]
Asienmeister 2007 Navpreet Singh (Indien Indien) 10,70 m Amman 2007[3]
Afrikameister 2008 Abdu Moaty Moustafa (Agypten Ägypten) 18,06 m Addis Abeba 2008
Ozeanienmeister 2008 Daniel Kilama (Neukaledonien Neukaledonien) 16,76 m Saipan 2008[4]
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Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord 23,12 m Randy Barnes (Vereinigte Staaten USA) Los Angeles, USA 20. Mai 1990[5]
Olympischer Rekord 22,47 m Ulf Timmermann (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR) Finale OS Seoul, Südkorea 23. September 1988

Der nun seit zwanzig Jahren bestehende olympische Rekord wurde auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Versuch gelang dem polnischen Olympiasieger Tomasz Majewski mit seinem vierten Stoß im Finale am 15. August auf 21,51 m. Damit blieb er 96 Zentimeter unter dem Olympia- und 1,61 m unter dem Weltrekord.

Rekordverbesserung

Es wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt:
21,04 m – Dylan Armstrong (Kanada), Finale am 15. August, zweiter Versuch

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Doping

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Das Kugelstoßen war besonders betroffen von gedopten Sportlern, deren Betrug sich bei Jahre später vorgenommenen Nachkontrollen herausstellte.

  • Der Belarusse Andrej Michnewitsch war zunächst Dritter. Ihm wurde die Bronzemedaille am 20. August 2014 wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen aberkannt.[6]
  • Sein Landsmann Pawel Lyschyn hatte ursprünglich Platz fünf belegt. Der Athlet wurde 2016 des Dopingmissbrauchs überführt, folgerichtig wurde sein Resultat annulliert.[7]
  • Dritter Betrüger war der Russe Iwan Juschkow, der zunächst als Elfter geführt worden war. Der Athlet wurde im August 2016 des Dopingmissbrauchs überführt, sein Resultat wurde annulliert.[8]

Alle zunächst hinter den disqualifizierten Stoßern platzierten Athleten rückten um einen oder mehrere Plätze nach vorne. Der Kanadier Dylan Armstrong erhielt nachträglich Bronze zugesprochen.

Leidtragende waren folgende sechs Athleten:

  • Dylan Armstrong, Kanada – Er erhielt seine Bronzemedaille erst nach mehrjähriger Verspätung und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen.
  • Rutger Smith, Niederlande – Ihm hätten im Finale als siebtplatziertem Teilnehmer drei weitere Stöße zugestanden.
  • Yury Bialou, Belarus – Ihm hätten im Finale als achtplatziertem Teilnehmer drei weitere Stöße zugestanden.
  • Peter Sack, Deutschland – Er hatte die Qualifikation auf Rang zehn abgeschlossen und wäre damit im Finale startberechtigt gewesen.
  • Andrij Semenow, Ukraine – Er hatte die Qualifikation auf Rang elf abgeschlossen und wäre damit im Finale startberechtigt gewesen.
  • Dorian Scott, Neuseeland – Er hatte die Qualifikation auf Rang zwölf abgeschlossen und wäre damit im Finale startberechtigt gewesen.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Qualifikation

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15. August 2008, 9:05 Uhr

Sechs Teilnehmer (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 20,40 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit sechs weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Finalteilnahme waren schließlich 20,02 m zu stoßen.

Gruppe A

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Hamza Alić – ausgeschieden mit 19,87 m
Weitere Informationen Platz, Name ...

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Kugelstoßer:

Gruppe B

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Manuel Martínez – ausgeschieden mit 19,81 m
Weitere Informationen Platz, Name ...

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Kugelstoßer:

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Finale

Zusammenfassung
Kontext
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Tomasz Majewski gewann seine
erste olympische Goldmedaille

15. August 2008, 21:00 Uhr

Weitere Informationen Platz, Name ...

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, sechs von ihnen über die Qualifikationsweite, weitere sechs über ihre Platzierungen. Allerdings reduzierte sich die Finalteilnehmerzahl wie oben im Abschnitt "Doping" beschrieben letztlich auf neun Athleten. Vertreten waren alle drei gestarteten US-Amerikaner sowie je ein Teilnehmer aus Kanada, den Niederlanden, Polen, Russland, der Ukraine und Belarus. Hinzu kamen der gedopte Russe und die beiden gedopten Belarussen.

Die Favoriten für diesen Wettbewerb kamen in erster Linie aus den Vereinigten Staaten. Reese Hoffa war in der vorolympischen Saison überlegen Weltmeister geworden. Adam Nelson, Zweiter dieser Konkurrenz, hatte zwei Jahre zuvor den Weltmeistertitel gewonnen. Christian Cantwell, der dritte teilnehmende US-Amerikaner, gehörte aufgrund seiner Weiten im Olympiajahr ebenfalls zum engeren Favoritenkreis. Weitere Medaillenkandidaten waren der niederländische WM-Dritte von 2007, Vizeweltmeister von 2005 und EM-Dritte von 2006 Rutger Smith sowie nach seiner starken Qualifikation auch der Pole Tomasz Majewski, WM-Vierter von 2007. Der Deutsche Ralf Bartels, amtierender Europameister und WM-Dritter von 2005 musste verletzungsbedingt auf einen Start verzichten.

Im Finale blieben die ganz großen Weiten zunächst aus. Nach der ersten Runde führte Majewski mit 20,80 m vor den beiden gedopten Belarussen (je 20,73 m), dem Ukrainer Jurij Bilonoh (20,63 m) und dem Kanadier Dylan Armstrong (20,62 m). Der Russe Pawel Sofjin lag mit 20,42 m um einen Zentimeter besser als Smith auf dem fünften Rang. Im zweiten Durchgang gab es dann erste Stöße über die 21-Meter-Marke. Der später disqualifizierte Michnewitsch übernahm mit 21,05 m die Führung. Armstrong lag nur einen Zentimeter dahinter. Cantwell gelangen 20,98 m, womit er Dritter war. Ansonsten tat sich nicht viel. Im dritten Durchgang stieß Majewski 21,21 m, womit er wieder vorne lag. Der gedopte Lyschyn schloss mit 20,98 m zu Cantwell auf. Vor dem Finale der besten Acht war Michnewitsch Zweiter mit 21,05 m, Armstrong Dritter mit 21,04 m. Lyschyn folgte auf Platz vier mit 20,98 m vor Cantwell (ebenfalls 20,98 m, aber mit dem schwächeren zweitbesten Stoß). Bilonoh war Sechster (20,63 m). Hoffa verbesserte sich auf 20,53 m und belegte Rang sieben vor Sofjin und Smith mit ihren Weiten aus Runde eins.

Im vierten Durchgang erzielte Majewski 21,51 m und baute seine Führung damit weiter aus. Ansonsten gab es wie auch in der vorletzten Versuchsreihe keine Veränderungen. Mit seinem letzten Stoß auf 21,09 m übertraf schließlich auch Cantwell die 21-Meter-Marke. Damit verdrängte er Michnewitsch um vier Zentimeter vom zweiten Platz. Armstrong fiel – einen weiteren Zentimeter zurück – aus den Medaillenrängen heraus, das Kugelstoßen schien entschieden. Olympiasieger wurde Tomasz Majewski vor Christian Cantwell. Dahinter kam es allerdings aufgrund der drei Dopingfälle später zu Veränderungen. Dylan Armstrong erhielt die Bronzemedaille. Jurij Bilonoh wurde Vierter vor Reese Hoffa, der mehr als eineinhalb Meter kürzer stieß als im Vorjahr bei den Weltmeisterschaften. Pawel Sofjin belegte den sechsten Platz vor Rutger Smith und dem Belarussen Yury Bialou. Adam Nelson hatte drei ungültige Versuche produziert.

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Einzelnachweise

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