Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Pierre Graber
Schweizer Politiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Pierre Graber (* 6. Dezember 1908 in La Chaux-de-Fonds; † 19. Juli 2003 in Lausanne; heimatberechtigt in La Chaux-de-Fonds und Langenbruck) war ein Schweizer Politiker (SP) aus dem Kanton Neuenburg. Als Mitglied des Bundesrates stand er während acht Jahren dem Politischen Departement vor und war damit für die schweizerische Aussenpolitik zuständig. Er bekleidete 1975 das Amt des Bundespräsidenten und unterzeichnete für die Schweiz die KSZE-Schlussakte von Helsinki.

Remove ads
Werdegang
Zusammenfassung
Kontext

Pierre Grabers Vater Ernest-Paul Graber war Politiker der Sozialdemokratischen Partei (SP) und Publizist. Pierre Graber studierte Rechts-, Handels- und Verwaltungswissenschaften an der Universität Neuenburg und wurde 1933 Rechtsanwalt in Lausanne. Er gehörte der (SP) an. Er übte seinerzeit die folgenden politischen Mandate aus:
- 1934–1945: Gemeinderat (Legislative von Lausanne)
- 1937–1946: Kantonsrat
- 1946–1949: Stadtpräsident von Lausanne
- 1949–1962: städtischer Finanzdirektor
- 1962–1970: Staatsrat, Chef des kantonalen Finanzdepartementes
- 1942–1969: Nationalrat
- 1966: Nationalratspräsident
Er wurde am 10. Dezember 1969 in den Bundesrat gewählt und trat sein Amt am 1. Februar 1970 an. Während seiner Amtszeit stand er dem Politischen Departement vor. Graber war Bundespräsident im Jahre 1975 und Vizepräsident im Jahre 1974. Am 31. Januar 1978 trat er als Bundesrat zurück. 2003 starb er in Lausanne an Herzversagen.[1]
Anfang 2016 wurde aufgrund von Recherchen der Neuen Zürcher Zeitung die Vermutung geäussert, dass Graber 1970 unter Vermittlung von Jean Ziegler mit der damals offen terroristisch agierenden Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO ein geheimes Stillhalteabkommen – ohne Wissen seiner Bundesratskollegen – schloss: Die Schweiz sollte demnach von weiteren terroristischen Aktionen verschont bleiben, dafür unterstützte sie die PLO in ihrem Bemühen um diplomatische Anerkennung am Uno-Sitz in Genf. Kurz darauf verzichtete man aus unbekannten Gründen auf die Anklageerhebung gegen einen palästinensischen Verdächtigen des Anschlages auf den Swissair-Flug 330 mit 47 Toten.[2][3] Diese Darstellung wiederum wird durch andere Zeitzeugen und Quellen in Zweifel gezogen.[4][5] Eine Arbeitsgruppe der Bundesverwaltung fand keine Hinweise, welche die These eines Geheimabkommens bestätigt hätten.[6]
Remove ads
Auslandbesuche
Remove ads
Persönliches
Graber war drei Mal verheiratet: 1931 heiratete er Margarete Gawronsky, diese Ehe wurde 1936 geschieden; 1939 verheiratete er sich mit Lina Pierrette Meilland, die 1974 verstarb; in dritter Ehe war er ab 1977 vermählt mit Renée Noverraz (geb. Avilon).
Werke
- Mémoires et réflexions. Editions 24 heures, Lausanne 1992, ISBN 2-8265-1096-7.
Literatur
- Pierre Jeanneret: Pierre Graber. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
Commons: Pierre Graber – Sammlung von Bildern
- Pierre Graber in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz
- Pierre Graber auf der Website des Bundesrates
- Nachruf auf Pierre Graber, alt Nationalratspräsident und alt Bundesrat ( vom 22. Januar 2016 im Internet Archive). In: parlament.ch. 15. September 2003.
- Publikationen von und über Pierre Graber im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
Remove ads
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads